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Konzerte | Neue Musik

Wege der Wahrnehmung

Hochschule Luzern - Musik

Im diesjährigen Festival der zeitgenössischen Musik werden besondere Formen der Kommunikation erkundet, die während des Musizierens stattfinden: So treffen Musiker und Musikerinnen im Inneren eines Flügels aufeinander oder ein Pianist ist zu hören, der einen Brief von Oscar Wilde spricht, singt und stöhnt. Ergänzt wird das Programm durch Beiträge in den Klangtürmen und im Treppenhaus sowie durch eine Kooperation mit Studierenden des Departements Design Film Kunst. Freitag, 3. Mai 2024 18:30 Uhr, Treppenhaus/Foyer U1 Cat Lamb, nodes, for saw-wave oscillator Elide Sulsenti, Raphaëlle Proust, Isabel Dietrich, Emma Monnerat, Pablo Félez 19:30 Uhr, Blackbox Kosmos Elena Rykova (*1991) 101% mind uploading für drei Spieler am Klavier Ksenija Franeta, Pablo Félez, Luca Staffelbach, Klavier Simon Steen-Andersen (*1976) On and off and to and fro für Ensemble Paulina Pitenko, Saxofon; Elide Sulsenti, Violoncello; Kristýna Švihálková, Vibrafon; Catarina Olaio Marques, Teresa Rodrigues, Paulo Andrade, Megaphone Christian Rombach, Leitung Sarah Nemtsov (*1980) Seven Colours für Ensemble Hleb Sidaruk, Violoncello; Denis Lussi, E-Bass; Kristýna Švihálková, Schlagzeug; Raphaëlle Juliette Proust, Klavier, Midi-Keyboard Emilio Guim, electronics, sound design Alessandro Perini (*1983) Les Automates de Descartes Concertino für Streichquartett Maryia Bazhkova, Ljuba Šumilina, Violine; Isabel Louisa Dietrich Viola; Elide Sulsenti, Solo-Cello 21:30 Uhr, Konzertsaal Salquin Frederic Rzweski (1938–2021) De Profundis for a speaking pianist (1992) Mikhail Krasnenker, Klavier Samstag, 4. Mai 2024 18:00 Uhr, Blackbox Kosmos/Klangtürme Kooperationsprojekt der Departemente Design Film Kunst und Musik João Carlos Pacheco, Leitung 19:30 Uhr, Konzertsaal Salquin George Crumb (1929–2022) Black Angels für maskiertes Streichquartett und Elektronik Maryia Bazhkova, Ljuba Šumilina, Violine; Isabel Louisa Dietrich Viola; Elide Sulsenti, Violoncello
Konzerte | Klassik

Podium – Klarinette

Hochschule Luzern - Musik

Studierende der Klasse Paolo Beltramini
Konzerte | Klassik

Bachelorprojekt-Konzert Klassik – Gesang, Flöte und Klavier

Hochschule Luzern - Musik

Mit dem Bachelor-Projekt belegen die Studierenden ihre künstlerischen und handwerklichen Fähig- und Fertigkeiten auf ihrem Hauptinstrument und dokumentieren ihre Entwicklung auf dem Weg zu musikalischer Selbstständigkeit und individueller Ausdrucksfähigkeit. 18:00 Uhr Zwischen den Menschen Elena Schneider, Gesang 19:30 Uhr Le chant des oiseaux Livia Steenman, Querflöte 20:30 Uhr Die Reise der instrumentalen Tanzgattungen von der Barocksuite bis zum 20. Jahrhundert Tomas Tesoro, Klavier
Konzerte | Klassik

Lunchtime-Konzert

Hochschule Luzern - Musik

Sara Voegeli, Violine Konzert am Mittag! Studierende der Hochschule Luzern bespielen während einer halben Stunde den Konzertsaal Salquin.
Konzerte | Jazz

Jazzfest

Theater Bonn

Thomas Quasthoff TRIO: Thomas Quasthoff – Vocals | Shawn Grocott – Posaune | Wolfgang Meyer – Gitarre Monika Roscher BIGBAND: Monika Roscher – Gitarre, Vocals | Steffen Dix, Jan Kiesewetter, Jasmin Gundermann, Michael Schreiber, Heiko Giering – Saxophone | Felix Blum, Angela Avetisyan, Vincent Eberle, John-Dennis Renken – Trompeten | Alistair Duncan, Lukas Bamesreiter, Christine Harris, Jakob Grimm – Posaunen | Hannes Dieterle – Elektronika | Josef Reßle – Piano | Ferdinand Roscher – Bass | Tom Friedrich – Schlagzeug Thomas Quasthoff TRIO Fast vier Jahrzehnte lang hat Thomas Quasthoff als klassischer Sänger auf internationalen Bühnen Maßstäbe gesetzt und unzählige Menschen mit seiner Kunst bewegt. 2012 beendete er nach drei Grammys und sechs Echos seine beispiellose Karriere und erfand sich neu: Thomas Quasthoff entwickelte sich zum Jazzsänger. Bereits zwei Mal begeisterte er beim Jazzfest Bonn das Publikum. 2024 begibt er sich im Bonner Opernhaus in ungewöhnlicher Trio-Besetzung auf eine kurzweilige Reise. Souverän, unaufgeregt und immer unterhaltsam präsentiert Quasthoff mit seinen Weggefährten Shawn Grocott und Wolfgang Meyer persönliche Lieblingssongs aus der Welt des Jazz. Monika Roscher BIGBAND Die Monika Roscher Bigband kehrt mit ihrer wilden Neuinterpretation der klassischen Jazz-Großbesetzung zurück auf die Konzertbühnen. Auf ihrem neuen Album Witchy Activities And The Maple Death gelingt ihr ein atemberaubender Spagat zwischen zerbrechlicher Innerlichkeit und sinfonischer Größe, zwischen Art Pop, Rock, Elektro und Jazz. Diese Bigband liebt das Abenteuer und erfindet sich, angetrieben von einem unstillbaren Hunger nach musikalischer Symbiotik, immer wieder neu. Ein packendes Gesamtkunstwerk und ein mitreißender musikalischer Hexensabbat.
Konzerte | Konzert

Rainald Grebe

Theater Bonn

Rainald Grebe fällt in ein Zeitloch und folgt einem rosa Kaninchen. Es sieht blutjung aus. Er sitzt immer noch am Klavier. Das siebte Solo -tick tick- das achte Weltwunder- tick- die dritten Zähne- tick - dass ich das noch erleben darf , und ewig grüßt das Murmeltier, Zeitschleife, Zeitumstellung, Zeit für Brot, ich bin uralt, ich bekomme jetzt Preise für mein Lebenswerk, eben war ich noch Newcomer, ich bin ich, ich bin: 52/ 14/ 95, bitte ankreuzen- tick- aber man ist so alt wie man sich fühlt- tick- ich fühl mich wie 102 -tick- seh aber jünger aus- tick- ich bin sterbenskrank geworden hatte Schlaganfälle und ging am Rollator, dem feinen Kassengestell- tick-und rollerte durch Berlin/ durch Brandenburg/ durch die ewigen Jagdgründe, und dachte, ich sterbe vor meinen Eltern, manchmal denk ich, ich bin schon tot, ich schau nochmal kurz auf der Erde vorbei, ein Besucher, und kuck, was die Menschen so treiben- tick- überhaupt die jungen Leute- tick- sind jetzt in der Mehrheit - tick- sie siezen mich. Welche Generation bin ich? Generation 27 68 89? X y z? Ich bin Generation Gleichzeitig, Generation Püree, Generation nurzuBesuch. Ich bin noch da. Und will noch bleiben. Ich versuch alles, um jung zu wirken, im Selbstversuch, ich will dazugehören zur werberelevanten Zielgruppe von 13-79. Ich geh zum Schönheitschirurgen, zur Kryotherapie, mache Abnehmen- im -Liegen, lasse mir Fettzellen grossflächig mit Starkstrom zerstören, ich siede Seife aus meiner Plauze, ich mach mich auf den Weg zur ewigen Jugend. Wenn wir uns sehen, trag ich ´Windeln und hab Brei an der Backe. Meine Beerdigung im Kreissaal. Im 14. Jahrhundert hatten Eltern keine emotionale Beziehung zu ihren Kindern aufgebaut weil die meisten eh starben, sowas les ich grad, ich weiss noch nicht genau wo das alles hinführt aber wahrscheinlich zum Solo Nr 7…
Konzerte | Konzert

EXAUDI

Musikfest Berlin

EXAUDI James Weeks – Leitung Orlando di Lasso (ca. 1532 – 1594): Timor et tremor, Ausgewählte Motetten aus dem zwölfteiligen Zyklus Prophetiae Sibyllarum Cipriano de Rore(ca.1515 – 1565): Calami sonum ferentes Da le belle contrade d’oriente Vicente Lusitano (ca. 1522 – nach 1561) : Heu me Domine Nicola Vicentino (1511 – 1576): Hierusalem’ Musica prisca caput, Drei Madrigal-Fragmente: Soave e dolce ardore – Dolce mio ben – Madonna, il dolce pianto Luca Marenzio (1553 – 1599): O voi che sospirate Solo e pensoso Luzzasco Luzzaschi (ca.1545 – 1607): Quivi sospiri Faszinierend fragile Klangbilder: EXAUDI ist eines der weltweit führenden Vokalensembles mit einer ausgeprägten Affinität für die extremen Ränder neuer und alter Musik. Zu später Stunde sind die Sänger*innen nun auch beim Musikfest Berlin zu erleben, und das mit chromatisch spektakulär angereicherter Renaissance-Musik. Mit dem Sänger der päpstlichen Kapelle und Musiktheoretiker Vicente Lusitano ist außerdem ein Künstler vertreten, der heute als mutmaßlich erster in Europa verlegter Schwarzer Komponist gilt. Das erste Stück des Abends, Orlando di Lassos Motette „Timor et Tremor“ (Furcht und Zittern), erfordert mit seinem expressiven chromatischen Einstieg höchste Vokalkunst. Was natürlich auch für die „Prophetiae Sibyllarum“ gilt: Vertonungen antiker Sibyllen-Weissagungen, die auf die Geburt des christlichen Erlösers hinzudeuten scheinen, weshalb sie im 9. Jahrhundert Eingang in die Liturgie fanden. Für weitere Höhepunkte sorgen auch die Motetten Luca Marenzios, Cipriano de Rores sowie die seines Schülers Luzzasco Luzzaschi, wobei das „Heu me Domine“ von Vicente Lusitano für eine besondere Entdeckung sorgen dürfte. Der Sänger der päpstlichen Kapelle wurde als Sohn eines Portugiesen und einer Afrikanerin geboren und ist eine der ersten komponierenden Persons of Color, deren Werke gedruckt wurden. Absolute sängerische Höchstleistungen erfordern schließlich die Madrigalfragmente von Nicola Vicentino, in denen der italienische Renaissance-Meister die chromatischen und enharmonischen Traditionen der antiken Musiktheorie in freier Weise auf die mehrstimmige Musik übertrug, was de facto zu einer fünfteltönigen Stimmung führte, deren allerfeinsten Schwebungen für faszinierend fragile Klangbilder sorgen.
Konzerte | Kammerkonzert

RIAS Kammerchor Berlin

Musikfest Berlin

Johanna Winkel – Sopran Catriona Morison – Mezzosopran Martin Mitterrutzner – Tenor Arttu Kataja – Bariton RIAS Kammerchor Berlin Akademie für Alte Musik Berlin Łukasz Borowicz – Leitung Anton Bruckner (1824 – 1896): Ouvertüre g-Moll WAB 98 Ecce sacerdos magnus WAB 13 für gemischten Chor, drei Posaunen und Orgel Ave Maria WAB 6 für siebenstimmigen Chor a cappella Psalm 112 WAB 35 für gemischten Chor und Orchester Messe Nr. 1 d-moll WAB 26 für Solisten, gemischten Chor und Orchester 2024 ist Bruckner-Jahr. Dabei denkt die Klassik-Welt sicher zunächst an den Sinfoniker oder aber an seine monumentalen sakralen Werke. Deutlich weniger bekannt hingegen sind seine Werke für den liturgischen Gebrauch. Der RIAS Kammerchor begibt sich gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin auf Entdeckungsreise und präsentiert neben einigen kleineren Werken die Messe Nr. 1 in d-Moll – mit dem Ziel, dem ursprünglichen Klangerlebnis der Entstehungszeit durch eine deutlich verschlankte Besetzung auf die Spur zu kommen. Als tiefreligiöser Katholik hat Anton Bruckner die Geheimnisse des Glaubens zum zentralen Thema seiner Musik gemacht. Natürlich komponierte er zu Beginn seiner Laufbahn als Linzer Domorganist auch zahlreiche geistliche Vokalwerke wie etwa den „Psalm 112“ WAB 35 oder das siebenstimmige „Ave Maria“ WAB 6, in dem sich sein besonderes Gespür fürs Monumentale bereits Bahn bricht. Mit seiner Messe d-Moll ließ Bruckner dann den gängigen Bereich des funktionsbezogenen sakralen Komponierens endgültig hinter sich, da Dimension und Formgestaltung alles übertraf, was man bis dahin im Linzer Musikleben gehört hatte. Dabei werden in jedem der einzelnen Werkteile die im „Kyrie“ exponierten Motive menschlicher Angst und Verzweiflung buchstäblich aufgelöst, bevor das Ganze mit einem besinnlichen Nachspiel endet. Der RIAS Kammerchor gibt, begleitet von der Akademie für Alte Musik Berlin und gemeinsam mit einem international renommierten Solistenensemble, Einblicke in Bruckners frühes Schaffen als Kirchenmusiker, wobei auch seine späte Motette „Ecce sacerdos“ WAB 13 auf dem Programm steht, in deren ekstatische Musik dem Komponisten Anklänge an Wagners „Parsifal“ hineingerieten. Eingeleitet wird der Abend mit der selten zu hörenden Ouvertüre g-Moll WAB 98, die Bruckner noch während seines Unterrichts bei Otto Kitzler schrieb: Musik, die im leidenschaftlichen Tonfall von Wagners „Tristan“-Vorspiel beginnt, doch ganz anders als dieses mit plötzlichen Tuttiausbrüchen und ebenso plötzlichen Rücknahmen ins Pianissimo überrascht. 19:15, Südfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Konzert

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

Musikfest Berlin

Raphael Haeger, Jan Schlichte– Schlagzeug Kirill Gerstein – Klavier Stefan Dohr – Horn Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle – Leitung Olivier Messiaen (1908 – 1992): Des Canyons aux étoiles ... (1971) für Klavier, Horn, Xylorimba, Glockenspiel und Orchester Das Musikfest Berlin zieht mit der Karajan-Akademie unter Simon Rattle durch die roten Schluchten der Canyons in Utah und hinauf zu den Sternen: Olivier Messiaens „Des Canyons aux étoiles …“ ist ein Geburtstagsgeschenk an die USA und zugleich eine spirituelle Hymne auf die Verwobenheit des Göttlichen mit der Natur, mit den Stimmen der Vögel und den Farbtönen des Regenbogens. Von den amerikanischen Canyons bis zu den Sternen: Als die New Yorker Kunstmäzenin Alice Tully anlässlich des 200. Geburtstags der Vereinigten Staaten ein neues Werk bei Olivier Messiaen in Auftrag gab, ahnte sie wohl, dass sie keinen Hymnus auf die USA erhalten würde. Stattdessen komponierte der gläubige Katholik „Des Canyons aux étoiles …“, um „Gott in seiner gesamten Schöpfung zu verherrlichen“, mit allen „Schönheiten der Erde (ihren Felsen und dem Gesang der Vögel) und den Schönheiten des physischen und des spirituellen Himmels“. Hierfür ließ sich Messiaen von der spektakulären Natur des Landes inspirieren, reiste zu den Cedar Breaks und zum Bryce Canyon, dem „größten Wunder von Utah“, einem „Kessel aus roten, orangefarbenen und violetten, fantastisch geformten Felsen: Schlösser, viereckige und dickbäuchige Türme, natürliche Fenster, Brücken, Statuen, Säulen, ganze Städte, dann und wann ein tiefes schwarzes Loch“. Mit dem abendfüllenden Werk, dessen Klangfarben „alle Farbtöne des Regenbogens“ enthalten und in den Worten des synästhetisch veranlagten Komponisten „um das Blau des [amerikanischen Singvogels] Steller’s Jay und das Rot des Bryce Canyon“ kreisen, lassen Sir Simon Rattle und die jungen Musiker*innen der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker das diesjährige Musikfest Berlin ausklingen, bevor am nächsten Tag der RIAS Kammerchor mit Anton Bruckner den Schlussklang setzt. Stefan Dohr, Solo-Hornist der Philharmoniker, übernimmt den diffizilen „Appel interstellaire”, mit dem das Horn den zweiten Teil des Werks einleitet. Kirill Gerstein nimmt am „Vogel-Klavier“ Platz, das, erklärt Messiaen, zugleich ein „Orchester-Klavier“ ist. 19:10, Südfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Konzert

BigBand und Orchester der Deutschen Oper Berlin

Musikfest Berlin

Fola Dada – Rezitation und Vocals Tony Lakatos – Saxofon BigBand der Deutschen Oper Berlin Manfred Honetschläger – Leitung Orchester und BigBand der Deutschen Oper Berlin Titus Engel – Leitung Edward Kennedy „Duke“ Ellington (1899 – 1974): Caravan (1937, gemeinsam mit Juan Tizol) Mood Indigo (1931) Perdido (1942, gemeinsam mit Juan Tizol) In a Sentimental Mood (1935) The Jeep Is Jumpin (1938) Black and Tan Fantasy (1927) Almost Cried (1959) The River – A Ballet Suite (1970) für Big Band HARLEM (1950) Night Creature (1963) für Jazz Band und Orchester Duke Ellington / Manfred Honetschläger (*1959): The Famous Duke (2024) für Big Band und Orchester, Uraufführung Duke Ellingtons Name steht fast synonym für den Sound der Big Band-Ära. Zu Ellingtons 125. Geburtstag und 50. Todestag – ein double-anniversary wie im Fall von Charles Ives – widmet ihm die BigBand der Deutschen Oper Berlin eine Hommage: Neben seinen größten Hits gibt es die Uraufführung der Suite „The Famous Duke“ von Manfred Honetschläger. Er prägte ab den 1920er-Jahren mit seiner Band den Sound des Jazz und steht heute selbstverständlich in der Reihe der ganz großen Musiker der USA im 20. Jahrhundert: Das Musikfest Berlin widmet dem Bandleader, Komponisten und Pianisten Edward Kennedy „Duke“ Ellington gemeinsam mit der Bigband der Deutschen Oper Berlin einen Abend, der seine Musik und seine Zeit auferstehen lässt, aber auch die Einflüsse aufgreift, die Duke Ellington bis heute im Jazz hinterlässt. Einige seiner größten Hits der Big Band-Ära stehen ebenso auf dem Programm wie Kompositionen seiner späteren Schaffensphase, etwa „Night Creatures“ und „A Tone Parallel to Harlem“: Werke, mit denen er zu einem der Gründungsväter des „Third Stream“ wurde, jener ur-amerikanischen Verbindung des Jazz mit Elementen europäischer Sinfonik und klassischer Moderne. Gespielt werden sie, unter der Leitung von Titus Engel, gemeinsam von Orchester und BigBand der Deutschen Oper Berlin. Zudem bringen sie Manfred Honetschlägers groß besetzte Suite „The Famous Duke“ zur Uraufführung. Im Werk des Jazz-Posaunisten und Komponisten, der auch die musikalische Leitung des Abends innehat, werden wie bereits im ersten Programmteil die beiden Solist*innen des Abends zu erleben sein: Tony Lakatos gehört zu den wichtigsten europäischen Jazz-Saxofonisten – und unter diesen mithin als der, dessen Spiel am tiefsten von amerikanischen Jazz-Traditionen durchtränkt ist. Den Gesang übernimmt Fola Dada, die 2022 den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie Vocals erhielt und an den Musikhochschulen in Mannheim, Stuttgart und Nürnberg unterrichtet. 19:15, Südfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Konzert

Wiener Philharmoniker

Musikfest Berlin

Wiener Philharmoniker Christian Thielemann – Leitung Robert Schumann (1810 – 1856): Symphonie Nr. 1 B-Dur, Op. 38 „Frühlingssymphonie“ (1841) Anton Bruckner: Symphonie Nr. 1 c-Moll „Wiener Fassung“ (1890/91) Zum ersten Mal besuchen die Wiener Philharmoniker das Musikfest Berlin. Das Orchester, dessen musikalische Identität einzigartig ist, spielt unter der Leitung von Christian Thielemann Robert Schumanns „Frühlingssymphonie“ und zum Bruckner-Jahr 2024 dessen Erste Symphonie. Dass der Klang der Wiener Philharmoniker besonders ist, wurde empirisch belegt: 2002 spielte man rund 1200 Testpersonen handelsübliche CD-Aufnahmen der Wiener, Berliner und New Yorker Philharmoniker vor – Laien, Orchestermusikern und internationalen Top-Dirigenten wie Zubin Mehta oder Seiji Ozawa. Dabei wurden die Besonderheiten des „Wiener Klangstils“ mit seinem breit gefächerten Farbenspektrum klar erkannt. Denn die Wiener Musiker haben nicht alle instrumententechnischen Neuerungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mitgemacht, die auf größeres Klangvolumen und leichtere Spielbarkeit abzielten. Christian Thielemann, der mit dem Orchester auch eine Bruckner-Edition eingespielt hat, steht regelmäßig am Pult der Wiener Philharmoniker, die nun erstmals beim Musikfest Berlin zu Gast sind. Aufs Programm gesetzt hat er die „Frühlingssymphonie“ von Robert Schumann, die für Thielemann zum Kernrepertoire der Romantik zählt. Nach der Pause folgt Bruckners Erste, in der der Komponist vom Kanon der symphonischen Regeln abweicht, um seiner Fantasie freien Lauf zu lassen, bis das Ganze buchstäblich aus den Fugen gerät. Der Bruckner-Schüler Rudolf Louis befand, das Werk sei „durchflutet von einer beispiellosen Lebens- und Schaffenskraft und voll genialster Einfälle“. Kein Wunder, dass Bruckners Erste in ihrer endgültigen Version 1891 mit großem Erfolg uraufgeführt wurde – übrigens von den Wiener Philharmonikern und unter der Leitung von Hans Richter. 19:10, Südfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Kammerkonzert

Kammermusik der Berliner Philharmoniker

Musikfest Berlin

Johanna Pichlmair – Violine Angelo de Leo – Violine Tobias Reifland – Viola Solène Kermarrec – Violoncello Andraž Golob – Klarinette Wolfgang Rihm (*1952): 4 Studien zu einem Klarinettenquintett (2002) Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Klarinettenquintett A-Dur KV 581 (1789) Wenn Wolfgang Rihms „4 Studien zu einem Klarinettenquintett“ auf Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenquintett in A-Dur treffen, anknüpfend an die Aufführung von Brahms’ Klarinettenquintett am 31. August beim Musikfest Berlin, begegnen sich zwei Komponisten mit großer Fantasie und Gestaltungswillen, die die traditionsreiche Besetzung mit lyrischer Intensität kolorieren. Eine Besetzung mit großer Vergangenheit – angefangen bei Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber über Johannes Brahms und Max Reger bis hin zu Paul Hindemith, Harrison Birtwistle und Isang Yun: Klarinettenquintette umgibt eine besondere Aura, weshalb Wolfgang Rihm seinen eigenen Gattungsbeitrag bescheiden als „Studien“ bezeichnete – obwohl das Werk durchaus mehr ist, wie schon die ausladenden Proportionen zeigen.In ihm lotet Rihm alle nur erdenklichen Konstellationen der traditionsreichen Besetzung mit überbordender Fantasie aus: angefangen vom dialogischen Miteinander über Phasen motorischer Energie, die mehrfach von atemlosem Innehalten unterbrochen werden, einer Abfolge von Charakterstücken inklusive „Lied“ und „Choral“ bis hin zu einer fesselnden lyrischen Intensität, die mit ihrer einander umschlingenden und miteinander verschmelzenden Linienführung auf die großen Vorgänger-Werke verweist. Johanna Pichlmair, Angelo de Leo, Tobias Reifland, Solène Kermarrec und Andraž Golob, allesamt Mitglieder der Berliner Philharmoniker, stellen Rihms „Vier Studien zu einem Klarinettenquintett“ Mozarts berühmtem Klarinettenquintett A-Dur KV 581 gegenüber, einem Werk, in dem die Klarinette dem Quartett von zwei Violinen, Viola und Violoncello fast konzertierend gegenübertritt – in den Worten des Mozart-Verehrers Richard Strauss gibt ihr farblich subtiler Gesang die „ganze Skala des menschlichen Empfindens“ wider. Allerdings wird diese Führungsrolle nie besonders hervorgehoben, da sich das Holzblasinstrument mit anschmiegsam-weichem Klang in perfekter Balance in das Ganze einfügt, weshalb von Anfang an harmonisches Einverständnis zwischen allen Akteuren herrscht. 16:30, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Kammerkonzert

Ensemble Modern I

Musikfest Berlin

Sarah Maria Sun – Sopran Ensemble Modern David Niemann – Leitung Katherine Balch (*1991): Waste Knot (2021/22) für Sopran, Ensemble und Audiokassetten Johanna Magdalena Beyer (1888 – 1944): Music of the Spheres (1938) für drei elektronische Instrumente Ruth Crawford Seeger (1901 – 1953): Five Songs (1929) auf Gedichte von Carl Sandburg, für Altstimme und Klavier Three Songs (1930-32), auf Gedichte von Carl Sandburg für Stimme, Oboe, Schlagzeug und Klavier Two Ricercare (1932), auf Gedichte von H. T. Tsiang für Stimme und Klavier The Adventures of Tom Thumb (1925) für Klavier und Sprecher Tania León (*1943): Tau (1995), für Ensemble Singin' Sepia (1996): Five Songs nach Texten von Rita Dove für Stimme und drei Instrumente Ruth Crawford Seeger war als Komponistin nicht nur Teil der ultramodernistischen Strömung, die die Möglichkeiten von Musik jenseits der europäischen Traditionen erkunden wollte, sie war auch Erforscherin der folkloristischen Musik der USA und beeinflusst von Theosophie. Eine Frau ihrer Zeit, der Geschwindigkeit der Zwischenkriegsjahre, und ihr doch so weit voraus – das Musikfest Berlin und das Ensemble Modern widmen ihr ein dreiteiliges Konzert-Porträt und lassen ihre musikalische Welt in Dialog treten mit Zeitgenossinnen und Komponistinnen der Gegenwart. Jenseits der Tonalität, hochexpressiv und von klarer Struktur: Ruth Crawford Seeger, die mit Unterstützung eines Guggenheim Stipendiums Anfang der 1930er-Jahre in Berlin lebte, war eine bemerkenswerte Pioniergestalt der amerikanischen Moderne. Sie komponierte hochoriginelle Werke wie die „Three Songs” nach Gedichten von Carl Sandburg, einen oft surreale Züge annehmenden Zyklus, in dem zwei unabhängige Klanggruppen aufeinandertreffen: ein „Concertino“ und ein „Ostinato“ aus dreizehn Spieler*innen, die möglichst weit von den Solist*innen entfernt zu platzieren sind. Im ersten der drei Konzerte, in denen sich das Ensemble Modern Ruth Crawford Seegers Gesamtwerk annimmt, stehen auch die beiden Ricercari „Sacco, Vanzetti“ und „Chinaman, Laundryman“ auf dem Programm, deren halb gesungene und halb gesprochene Texte vom Elend ausgebeuteter Einwanderer und dem umstrittenen Sacco-Vanzetti-Prozess von 1921 handeln, in dem zwei Italo-Amerikaner in einem fragwürdigen Verfahren zum Tod verurteilt wurden. Humor und erzählerische Schlichtheit in der Art von Prokofjews „Peter und der Wolf“ findet sich demgegenüber in der Kindersuite „The Adventurer of Tom Thumb”, deren Text nach dem „Kleinen Däumling“ der Gebrüder Grimm die Komponistin selbst verfasst hat. Eingeleitet wird der Abend von der 1938 entstandenen Elektro-Komposition „Music of the spheres” der New Yorker Komponistin Johanna Beyer: eine für „electrical Instruments“ und Triangel komponierter Klangstrom, der seiner Zeit weit voraus war. Ebenfalls zu hören: die phantastischen Klangwelten aus Katherine Balchs „waste knot” sowie Tania Leóns Liederzyklus „Singin’ Sepia”. 19:10, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Kammerkonzert

Ensemble Modern II

Musikfest Berlin

Ensemble Modern David Niemann – Leitung Katherine Balch (*1991): Neues Werk (2024) für Ensemble Johanna Magdalena Beyer (1888 – 1944): Suite aus verschiedenen Kammermusikwerken, zusammengestellt von Hermann Kretzschmar Ruth Crawford Seeger (1901 – 1953): Suite Nr. 1 (1927) für fünf Bläser und Klavier Suite Nr. 2 (1929) für Streicher und Klavier Music for Small Orchestra (1926) Rissolty Rossolty (1939 – 41) für Orchester Tania León (*1943): Hechízos (1995) für Kammerorchester Rítmicas (2019) für Kammerorchester In diesem Programm stellt das Ensemble Modern die großen Ensemblestücke der US-amerikanischen Komponistin Ruth Crawford Seeger vor, die die Experimentierlust und den Mut zu den unbeschrittenen Wegen der 1920er-Jahre atmen. Die weiteren Werke des Porträt-Konzerts werfen aber auch Schlaglichter auf die Gegenwart und zeigen, wo Seegers Ideen direkt oder indirekt weiterwirken: mit der Uraufführung einer Komposition der jungen US-Amerikanerin Katherine Balch und Tania Leóns „Ritmicas“ von 2019. Am zweiten Abend ihrer Gesamtschau der Werke von Ruth Crawford Seeger widmet sich das Frankfurter Ensemble Modern groß besetzten Ensemblestücken: Nach der Uraufführung einer musikalischen Reflexion über Charles Ives’ „Central Park in the Dark” der US-Amerikanerin Katherine Balch folgt unter anderem Ruth Crawford Seegers ungemein poetische „Music for Small Orchestra”, die von einem nachdenklichen, in sich gekehrten Einleitungssatz im Stile von Ives’ Park-Porträt eingeleitet wird. Was folgt ist ein bewegtes Finale, das seiner Bezeichnung „In roguish humor“, in schelmischem Humor, alle Ehre macht. Zudem steht die 1941 für die CBS komponierte Orchesterfantasie „Rissolty, Rossolty” auf dem Programm, in der Ruth Crawford Seegers Arbeit als Volksmusikforscherin Spuren hinterlassen hat. Allerdings jongliert die Komponistin hier immer wieder mit allen möglichen Folklore-Themen gleichzeitig, um sie in anspruchsvoller Polyphonie übereinanderzuschichten. Auch in seinem zweiten Konzert stellt das Ensemble Modern dem bemerkenswerten Schaffen Ruth Crawford Seegers Werke der aus Kuba stammenden US-amerikanischen Komponistin und Dirigentin Tania León an die Seite, in deren selbstbewusst eigenwilligen Arbeiten unterschiedlichste Traditionen ineinanderwirken. In ihrem fünfsätzigen Orchesterstück „Ritmicas” ist der Titel Programm, da das Ganze von einem „Regenbogen polyrhythmischer Erfindungen“ (León) durchwebt wird: Musik, die durch den kubanischen Komponisten, Geiger und Dirigenten Amadeo Roldán inspiriert wurde, der 1930 die ersten sinfonischen Stücke mit afrokubanischem Schlagwerk komponierte. 15:10, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Kammerkonzert

Ensemble Modern III

Musikfest Berlin

Ensemble Modern Ruth Crawford Seeger (1901 – 1953): Streichquartett (1931) Sonate (1926) für Violine und Klavier Klaviersonate (1923) 9 Preludes (1924 – 28) für Klavier Piano Study in Mixed Accents (1930) Little Waltz (1922) für Klavier Little Lullaby (1923) für Klavier Jumping the Rope (Playtime, 1923) für Klavier Caprice (1923) für Klavier Whirligig (1923) für Klavier Mr. Crow and Miss Wreng go for a walk - a little study in short trills (1923) für Klavier Fünf Kanons (1924) für Klavier Kaleidoscopic Changes on an Original Theme Ending with a Fugue (1924) We Dance Together (1926) für Klavier Theme and Variations (1923) für Klavier Suite (1952) für Bläserquintett Diaphonic Suite Nr. 1 (1930) für Oboe oder Flöte solo Diaphonic Suite Nr. 2 (1930) für Fagott und Violoncello Diaphonic Suite Nr. 3 (1930) für zwei Klarinetten Diaphonic Suite Nr. 4 (1930) für Oboe und Violoncello Kammermusik zur Matinée – hier aber als besonderes Ereignis: Mit einer strikt choreographierten Konzertdramaturgie kommt das Ensemble Modern der Vielzahl experimenteller Formen auf die Spur, die die Komponistin Ruth Crawford Seeger in ihrer kurzen Karriere in den Zwischenkriegsjahren anwandte, vom dissonanten Konterpunkt zur Reihentechnik. Der dritte Teil der Porträt-Reihe stellt das kammermusikalische Schaffen der US-Komponistin vor. Die junge Ruth Crawford studierte am American Conservatory of Music in Chicago Klavier und Komposition, wobei kein Geringerer als Komponist Henry Cowell dafür sorgte, dass sein früherer Lehrer Charles Seeger sie 1929 als Schülerin annahm. Noch im selben Jahr erhielt die angehende Komponistin als erste Frau ein Guggenheim-Stipendium für einen einjährigen Aufenthalt in Europa, wo sie bekannte Größen wie Alban Berg, Béla Bartók, Josef Matthias Hauer, Arthur Honegger, Albert Roussel und Nadia Boulanger traf. In die USA zurückgekehrt, heiratete Ruth Crawford Charles Seeger, mit dem sie Tausende von Aufnahmen aus dem Volksliedarchiv der Library of Congress transkribierte. Waren ihre frühen Werke noch von Neoromantik und Impressionismus geprägt, wandte sie sich mit Beginn ihres Studiums bei Seeger dessen Kompositionsmethode nach den Regeln des „dissonant counterpoint“ zu. Letztere stellen die traditionellen Regeln des Kontrapunkts insofern auf den Kopf, als dass hier Konsonanzen als Dissonanzen weitergeführt werden, wobei der Dissonanzbegriff auch auf wechselnde Metren und Taktarten bezogen werden kann. Seit dieser Zeit arbeitete Crawford Seeger auch mit Reihentechnik, Tonclustern, Sprechstimme, rhythmischer Unabhängigkeit der Stimmen, räumlich voneinander getrennten Klanggruppen und diversen anderen experimentellen Verfahren. Am dritten und letzten Tag der Ruth Crawford Seegers Gesamtschaffen gewidmeten Konzerte präsentiert das Ensemble Modern das breite Spektrum kammermusikalischer Arbeiten der Komponistin, das in einem Ablauf von unterschiedlichen im Saal verteilten Kammerensembles gespielt wird. 10:10, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
Konzerte | Konzert

Konzerthausorchester Berlin

Musikfest Berlin

Sarah Aristidou – Sopran Tamara Stefanovich – Klavier Konzerthausorchester Berlin Joana Mallwitz – Leitung Christina Bauer – Klangregie Luigi Nono (1924 – 1990): Como una ola de fuerza y luz (1971/72) für Sopran, Klavier, Orchester und Tonband Gustav Mahler (1860 – 1911): Sinfonie Nr. 4 G-Dur (1899 – 1900) für Orchester und Sopran Gustav Mahlers Vierte ist nicht nur eines seiner beliebtesten Werke, sondern auch die Morgendämmerung der Neuen Musik – der Komponist wendet sich vom Pathos der Spätromantik ab und weist 1901 den Weg ins musikalische 20. Jahrhundert. Zuvor setzt Luigi Nono für einen chilenischen Revolutionär orchestrale Energien frei: eine Welle aus Kraft und Licht, hervorgerufen durch schieren Klang. Mit „Como una ola de fuerza y luz“ (Wie eine Welle aus Kraft und Licht) komponierte Luigi Nono ein weltliches Requiem für Luciano Cruz Aguayo, einen der Mitbegründer der Bewegung der Revolutionären Linken (MIR) in Chile, der 1971 bei einem Unfall ums Leben kam. Ein mit ausgefeilten postseriellen Kompositionstechniken realisierter Klagegesang voller musikalischer Spannungen, in dem sich die im Titel erwähnte „Welle“ auf Mikroschwankungen von Tonhöhen, Rhythmen und Klangfarben beziehen lässt. Das von Joana Mallwitz dirigierte Konzerthausorchester Berlin widmet sich Nonos bewegendem Lamento, das im zweiten Teil auf ein zukünftiges Handeln abzielt, das aus dem tragischen Verlust erwachsen könnte. Es singt die Sopranistin Sarah Aristidou, am Flügel nimmt Pianistin Tamara Stefanovich Platz. Symphonisches Hauptwerk des Abends ist Mahlers 4. Sinfonie, die in den Worten des Komponisten beginnt, als ob die Musik nicht „bis drei zählen könne“, um anschließend „gleich ins große Einmaleins“ zu wechseln. Im spukhaften Scherzo, mit seiner um einen Ganzton höher gestimmten Solovioline, streicht der Tod „absonderlich die Fidel und geigt uns zum Himmel hinauf“, wie der Komponist und Dirigent Bruno Walter es beschreibt. Nach einem ruhevollen Adagio endet die Sinfonie mit einer seltsamen (weil in sich nicht stimmigen) Paradiesvision des „Wunderhorn“-Lieds „Wir genießen die himmlischen Freuden“. Gustav Mahler sagt, es sei „die Heiterkeit einer höheren Welt darin, die für uns etwas Schauerlich-Grauenvolles hat“. 19:00, Einführungsveranstaltung
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EXAUDI / Ensemble Phace

Musikfest Berlin

EXAUDI James Weeks – Leitung Ensemble Phace Susanne Blumenthal – Leitung Isabel Mundry (*1963): Sound, Archeologies (2017/18), Trio für Bassetthorn, Cello und Klavier Invisible (2023), für Vokal- und Instrumentalensemble, Deutsche Erstaufführung Eine Skulptur aus dem Alten Ägypten findet neue Bedeutung als Objekt auf einem Schreibtisch. Aber was ist seine Beschaffenheit zwischen vertrauter Rede und Fremdheit? Die Frage wird zum Ausgangspunkt einer Archäologie der musikalischen Archetypen. Im abschließenden Teil der Würdigung der Komponistin widmet sich Ensemble Phace und die Vokalgruppe EXAUDI Perspektiven auf Zugehörigkeit und Ausschluss. Bei Isabel Mundrys Trio „Sounds, Archeologies“, in dem die einzelnen Stimmen immer wieder aufeinander zu- und voneinander wegfließen, dass es den Hörenden den Atem verschlägt, deutet bereits der Titel auf ungewöhnliche Klangausgrabungen. Inspiriert wurde das mit Bassetthorn, Violoncello und Klavier ungewöhnlich besetzte Stück nämlich von einer Skulptur aus dem Alten Ägypten – genauer: von dem Bild, wie eben diese Skulptur „zwischen Papieren und Briefbeschwerern“ auf dem Schreibtisch in einem Ägyptologischen Institut steht. Mundry arbeitete sich bei der Komposition durch die „Sedimente der Musikgeschichte“, wie sie es nennt, „bis zu den Archetypen, der Beschaffenheit der Instrumente und ihres Spielens selbst: Polyphonien, Melo­dien, Responsorien, Dreiklänge, Leersaiten, Eigenzeiten von Spielaktionen, Ausklänge“ – Archetypen, die sie auf ihrem Schreibtisch ausbreitet, „wie ägyptische Skulpturen, um der Frage nachzugehen, ob und wie sie noch zu mir sprechen, damit auch ich mit ihnen sprechen kann“. In ihrer Raumkomposition „Invisible“ spürte die Komponistin dann der „Frage von Bindung und Abkopplung“ nach: mit einem inneren Kreis von sieben Vokalist*innen, um den herum das Publikum platziert ist, das seinerseits vom Instrumentalensemble umringt wird. Im inneren Kreis drehen sich „einzelne immer wieder nach außen“ – an einer Stelle sogar alle bis auf eine Person. „Das heißt, dass die Sänger*innen in der Mitte immer zwischen zwei Zugehörigkeiten oszillieren“, sagt Mundry, eine beständig wechselnde Perspektive zwischen Einbezug und Ausgrenzung. 19:10, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
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Berliner Philharmoniker II

Musikfest Berlin

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko – Leitung Wolfgang Rihm (*1952): IN-SCHRIFT (1995/2012) Anton Bruckner (1824 – 1896): Sinfonie Nr. 5 B-Dur (1873 – 1875) Meistens wird Musik als Zeitkunst verstanden. Dabei ist sie zu nicht geringen Anteilen auch Raumkunst. Zwei Werke, die Musik im Raum denken und musikalisch Raum schaffen, werden in diesem Programm der Berliner Philharmoniker zusammengebracht: Wolfgang Rihms für den Markusdom komponiertes „IN-SCHRIFT“ wie Anton Bruckners monumentale 5. Sinfonie. Musik, die den Raum mitdenkt, um schließlich alle Begrenzungen hinter sich zu lassen: Nicht zufällig wurden die Sinfonien Anton Bruckners oft mit der himmelwärts strebenden Bauweise gotischer Kathedralen verglichen – auch seine 5. Sinfonie, die mit ihren quasi räumlich gestaffelten Klangbausteinen und vielen blockhaften Farb- und Dynamikwechseln immer wieder an eine gewaltige Klangskulptur denken lässt. Natürlich hat der Organist Bruckner in diesem Werk einmal mehr die Nachhallzeiten mitkomponiert, die er aus dem Kirchenraum gewohnt war: Generalpausen, die bei jeder Aufführung zum Ereignis werden und ihrerseits für außergewöhnliche Raumerfahrungen sorgen. Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Kirill Petrenko widmen sich die Berliner Philharmoniker Bruckners monumentaler Fünften. Zuvor steht Wolfgang Rihms Raumkomposition „In-Schrift“ auf dem Programm, „die Klangzeichen wie Schriftzeichen; in den Klang eingeschriebene, spruchartige Linien“ versteht, wie der Komponist ausführt. Rihm komponierte „In-Schrift“ in alter Tradition für einen besonderen Kirchenraum – die mit goldenen Mosaiken zum Glänzen gebrachte Basilica di San Marco in Venedig, deren Nachhall er mit Harmonik zu überlisten suchte: „Alle Räumlichkeit sollte in die Musik eingeschrieben sein.“ Das Ergebnis? Ein fesselndes Wechselspiel von tatsächlichen Fernklängen und Raumwirkung erzeugenden Klangeffekten, die überaus raffiniert in Szene gesetzt werden. 19:10, Südfoyer Einführungsveranstaltung
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Ensemble Resonanz

Musikfest Berlin

Johannes Fischer – Schlagzeug GrauSchumacher – Piano Duo Ensemble Resonanz Peter Rundel – Leitung (Mundry) Riccardo Minasi – Leitung (Beethoven) Isabel Mundry (*1963): Signaturen (2022 – 2024) für zwei Klaviere, Schlagzeug und zwei Streichergruppen, Uraufführung der finalen Fassung Depuis le jour (mit Blick auf Sweelinck) (2012) für Streicher und zwei Schlagzeuger auf Texte von Thomas Kling Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Sinfonie Nr. 3 Es-Dur (1802/03) Ein überraschend anderer Beethoven tritt in Dialog mit einer Komponistin, die im historischen Material die Musik der Gegenwart findet, herausschält, ausgräbt, als nach vorne suchende Archäologin: Im zweiten Teil der Werkschau Isabel Mundrys präsentiert das Ensemble Resonanz die finale Fassung ihres Stücks „Signaturen“, das auf dem letzten Takt einer Mozart-Sonate basiert, ehe Riccardo Minasi das Ensemble durch eine ungehörte Interpretation von Beethovens „Eroica“ führt. Unbändige Musizierlust, größte Präzision und eine ausgeprägte Freude am Kontrast: Riccardo Minasi, der die musikhistorischen Quellen samt ihrem ästhetischen Umfeld sowie das instrumentale Handwerk der historisch informierten Aufführungspraxis wie kaum ein anderer kennt, kostet das dramaturgische Potential der Musik unterschiedlichster Epochen in vollem Umfang aus. Nachdem er mit atemberaubenden Mozart-Deutungen international für Furore gesorgt hat, begeistert er nun mit einem überraschend anderen Beethoven. Als Principal Guest Conductor des Ensemble Resonanz widmet sich Minasi beim Musikfest Berlin Beethovens „Eroica“. Mit Peter Rundel am Pult präsentiert das Ensemble Resonanz zudem die Uraufführung der finalen Fassung von Isabel Mundrys „Signaturen“, in denen die Komponistin den letzten Takt von Mozarts Sonate für zwei Klaviere D-Dur KV 448 aufgreift, um ihn weiterzuspinnen: „Eine neue Musik zu komponieren bedeutet unumgänglich, sich in Form von Annäherung oder Abgrenzung gegenüber älterer Musik zu positionieren.“ Immer hat Mundry in ihren Werken interessiert, „die Perspektiven auf Vergangenes zu wechseln, von der Bearbeitung über die Verwandlung bis hin zur Distanznahme“. In „Depuis le Jour“ sind diese Perspektiven ebenfalls ein zentrales Motiv, da hier Stücke des niederländischen Spätrenaissance-Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck mit Mundrys eigener Musik auf das Gedicht „Ethnomühle“ des Lyrikers und Essayisten Thomas Kling treffen, in dem es darum geht, „wie die Sprache selbst stets wandelnde Erinnerungsmomente in sich trägt“, wie Mundry deutet. 18:10, Ausstellungsfoyer Einführungsveranstaltung
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Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Musikfest Berlin

Julian Prégardien – Tenor Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Sir Andrew Davis – Leitung Tania León (*1943): Ácana (2008) für Kammerorchester Maurice Ravel (1875 – 1937): Cinq mélodies populaires grecques (1904 – 06) für Tenor und Orchester Gustav Mahler (1860 – 1911): Lieder eines fahrenden Gesellen (1884/85) Charles Ives (1974 – 1954): Three Places in New England (1903 – 1929) Johann Sebastian Bach (1685 – 1750): Toccata und Fuge in d-Moll BWV 565 Choralvorspiel zu „Liebster Jesu, Wir Sind Hier“ BWV 731 Trio super „Herr Jesu Christ, Dich Zu Uns Wend“ BWV 655 Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 bearbeitet und orchestriert von Sir Andrew Davis Ein sehr vielfältiges Programm zeigt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Sir Andrew Davis: Tania León setzt einem kubanischen Baum ein musikalisches Denkmal. Ravel erkundet das griechische, Mahler das deutschsprachige Volkslied. Charles Ives vertont amerikanische Landschaften und Geschichte. Und mit den Orchestertranskriptionen von vier Bach-Stücken des Dirigenten Davis endet der Abend schließlich in neu erzählter Alter Musik. „Ácana“ von Tania León wurde von einem Gedicht des kubanischen Nationaldichters Nicolás Guilléns inspiriert: eine Hommage an den gleichnamigen Baum, dessen bemerkenswert robustes Holz auf dem Inselstaat vielfältige Verwendung findet. Lebendige Tanzrhythmen zeichnen das geschäftige Leben von Tania Leóns Geburtsort Havanna nach – mit Abstechern in die undurchdringlichen kubanischen Regenwälder mit ihren glasklaren Bächen und hohen Bergmassiven. In die Welt griechischer Folklore führt anschließend Maurice Ravels „Cinq mélodies populaires grecques” – mit einer impressionistisch angehauchten Lyrik –, während Gustav Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ an den Volksliedtexten der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ angelehnt sind. Solist ist Julian Prégardien, der vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Sir Andrew Davis begleitet wird. Nach der Pause steht Charles Ives’ Orchestersuite „Three Places in New England“ auf dem Programm, deren drei Sätze sich auf naturhafte Szenerien und Schauplätze aus der amerikanischen Geschichte beziehen – mit einer Fülle von Anspielungen auf traditionelle Märsche und Kirchenlieder, die immer wieder wie aus weiter Entfernung und zeitlicher Distanz in den ruhigen musikalischen Verlauf hineinklingen. Abgerundet wird der Abend mit einer Reihe von Bach-Orchestertranskriptionen aus der Feder von Sir Andrew Davis: angefangen von der berühmten d-Moll-Toccata samt Fuge BWV 565 bis hin zum Satzpaar Präludium und Fuge Es-Dur BWV 522 aus dem dritten Teil der „Klavierübung“, das bereits Arnold Schönberg für großes Orchester eingerichtet hat. 19:15, Südfoyer Einführungsveranstaltung

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