zur Startseite
© Roland Halbe
27

Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.
Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.

So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.

Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.

Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.

Kontakt

Münchner Volkstheater
Tumblingerstraße 29
D-80337 München

Telefon: +49 (0)89 / 523 46 55 Karten
Fax: +49 (0)89 / 523 55 - 39

 

Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr
Bewertungschronik

Münchner Volkstheater bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Münchner Volkstheater

Schauspiel

Don Karlos

von Friedrich Schiller

Premiere: 2.3.2025

Spanien im 16. Jahrhundert: König Philipp II. regiert mit harter Hand über ein Weltreich, das von Intrigen durchzogen und von der tödlichen Kontrolle der Inquisition geprägt ist. Niemandem ist zu trauen, sodass sich der Argwohn des Despoten auch gegen den eigenen Sohn Don Karlos richtet. Ganz zu Recht, denn die heimliche Liebe des Kronprinzen zu seiner Stiefmutter Elisabeth beginnt, die Grundfesten des Königreichs zu erschüttern. Das Begehren des Prinzen wird Teil eines Machtkampfes, der Privates und Politisches untrennbar miteinander verknüpft.

In diese Verstrickungen gerät Don Karlos‘ Jugendfreund Marquis von Posa, der aus den aufständischen niederländischen Provinzen an den Hof zurückkehrt. Im Gepäck führt er eine Vision von Freiheit und Toleranz mit, die sowohl Hoffnung als auch Verderben birgt. Zwischen den Mächtigen entsteht ein Netz aus Verrat, Idealismus und zerstörerischen Leidenschaften, das die Figuren an die Grenzen ihrer Überzeugungen und ihrer Menschlichkeit führt.

Schillers "Don Karlos" ist mehr als ein Historiendrama: Es ist eine flammende Anklage gegen Unterdrückung und Despotismus und ein Plädoyer für die Ideale der Aufklärung, die bis heute nichts an Aktualität verloren haben. In einer Welt, die vom Streben nach Macht und der Sehnsucht nach Gerechtigkeit zerrissen ist, stellt das Stück weiterhin existenzielle Fragen: Was bedeutet Freiheit, und welchen Preis ist man bereit, für sie zu zahlen?

Regie: Christian Stückl
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Musik: Tom Zimmer, Max Bloching
Beleuchtung: Ingo Bracke
Dramaturgie: Nicholas Zöckler
Regieassistenz: Camilo Störmann
Bühnenbildassistenz: Felix Lindner
Kostümassistenz: Julie Fritsch, Fridolin Kloos

Don Karlos bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Don Karlos

Tanz

GREY

Ein Tanztheaterstück von Sophie Haydee Colindres Zühlke & Serhat "Saïd" Perhat

Uraufführung: 20.3.2025

Zehn Menschen, eine U-Bahn, 24 Stunden. In dem urbanen Tanztheaterstück von Serhat "Saïd" Perhat und Sophie Haydee Colindres Zühlke wird die Persönlichkeit der Protagonist*innen durch Bewegung sichtbar gemacht und die individuellen Werdegänge der Performer*innen reflektiert. Die Performance vereint zeitgenössische Tanztechniken mit urbaner Ästhetik und zeigt, wie die Akteur*innen trotz alltäglicher Herausforderungen ihren eigenen Weg gehen und ihre Leidenschaft treu verfolgen.

Das Stück nimmt alltägliche Prozesse, Emotionen und Schicksalsschläge der Tänzer*innen auf, die metaphorisch unter anderem in der U-Bahn ihren Ausdruck finden. Die U-Bahn als Transportmittel symbolisiert den Weg von "hier nach dort" – ein Raum, in dem Menschen aus unterschiedlichen Schichten, eingepfercht und statisch, dennoch ein gemeinsames Ziel verfolgen: anzukommen. Diese Erfahrung wird in der Performance lebendig, indem die äußere Perspektive auf das Leben in der urbanen Gemeinschaft mit der inneren Sicht der Performer*innen kontrastiert wird.

Durch innovative Choreografien und bewegungsintensive Szenen werden die individuellen Geschichten und Verbindung zwischen Menschen in dieser urbanen Landschaft sichtbar. Jede Bewegung erzählt von der Suche nach Orientierung und menschlichem Zusammenhalt in einem dichten sozialen Gefüge. Die Performance zeigt, wie jeder Einzelne versucht, seinen Platz im Leben zu finden und dabei ständig das Miteinander in den Mittelpunkt stellt.

Das Stück bietet einen tiefen Einblick in das Leben und die Kunst der urbanen TänzerInnen und verdeutlicht, wie Tanz als Medium dient, um individuelle Ausdrucksformen sichtbar zu machen und gleichzeitig ein Gefühl von Zugehörigkeit innerhalb der Community zu stärken. Die Darstellung der 24 Stunden im Leben der Tänzer*innen unterstreicht die ständige Suche nach Balance und die kollektive Erfahrung der urbanen Realität.

Regie und Choreographie: Sophie Haydee Colindres Zühlke, Serhat "Saïd" Perhat
Bühne und Kostüme: Anne Schwarzelt & Brooklyn Odunsi Ifeacho
Sounddesign: Konstantin Hofmann
Beleuchtung: Anja Sekulic
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Rebecca Fischer

GREY bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte GREY

1 Schauspiel

faulender Mond

von Anaïs Clerc

Zwei Frauen arbeiten in einer Fleischerei. Dort sind die beiden Gestrandeten sich selbst überlassen. Auch wenn sie bei ihrem groben Handwerk gerne mal austeilen, sind die beiden füreinander da. Das Belegen lustiger Sandwiches bietet Ablenkung und die Gelegenheit, einander kennenzulernen. Beide scheinen zwangsläufig hier gelandet zu sein. Die eine als erfolglose Schauspielerin und die andere als spielsüchtige Fahrkartenkontrolleurin. Ihre Sehnsüchte treffen sich im Mond: Luna ist der Name des ungeborenen Kindes der einen, während die andere sich sicher ist, dass der Big-Moon-Joker beim nächsten Mal endlich Geld ausspuckt. Da es aber noch nie so weit kam, ist sie wegen Zahlungsrückständen und anderer Vergehen vorbestraft. Nur in der Fleischerei hat sie noch eine Anstellung gefunden. Aber sind die zwielichtigen Besitzer ihr gegenüber wirklich aufrichtig, oder ist sie ihnen bloß Mittel zum Zweck auf deren Weg zur Macht?

Anaïs Clerc hat ein Stück über Freundschaft, Empathie und ihre Grenzen geschrieben. Humorvoll und voller Liebe zeichnet sie Figuren, die durch das gesellschaftliche Raster fallen und veranschaulicht die Gefahr, auf der Suche nach Halt in den falschen Armen zu landen.

Regie: Simon Friedl
Bühne & Kostüme: Paula de la Haye
Beleuchtung: Anja Sekulic
Dramaturgie: Hannah Mey, Anouk Kesou
Regieassistenz: Camilo Störmann, Malin Kraus
Ausstattungsassistenz: Jessica Puentes

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

faulender Mond bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte faulender Mond

Schauspiel

Caligula

von Albert Camus

Der Kaiser trauert. Caligula gilt als die Hoffnung des römischen Reiches, ein gewissenhafter junger Herrscher mit den besten Absichten. Doch der Tod seiner geliebten Schwester Drusilla stürzt ihn in eine tiefe Krise. "Die Menschen sterben, und sie sind nicht glücklich", stellt er trocken fest. Diese schlichte Erkenntnis weitet sich jedoch aus zu einer grundsätzlichen Infragestellung der menschlichen Existenz, der Moral und der Gesellschaft. Was für einen Sinn hat unser Streben? Und welchen Sinn kann ein allmächtiger Herrscher in seinem Tun finden? Seine Willkürherrschaft wird zu einem radikalen Experiment, nach dem Unmöglichen zu streben, das dabei aber vielmehr den Wahnsinn der absoluten Macht offenbart. So gibt er seinen Feinden immer mehr Grund, seine Ermordung zu planen.

Die Willkürherrschaft hat heutzutage wieder Hochkonjunktur. Wir erleben ein Comeback der Autokratie. Hinter der politischen Dimension steht in Camus' Stück jedoch immer auch das Existenzielle. Er selbst bezeichnete sein erstes Drama als eine "Tragödie der Erkenntnis". Sämtliche Illusionen werden von Camus wie von Caligula zerschlagen. Die Theatralität und Maskenhaftigkeit der Gesellschaft werden immer wieder entlarvt, während der Kaiser sich als totaler Regisseur geriert und doch steht hinter der trauernden Figur die tiefe Sehnsucht nach einer unerreichbaren Freiheit, einem Ausweg aus der Absurdität der Welt.

Regie: Ran Chai Bar-zvi
Bühne: Ansgar Prüwer
Kostüme: Marilena Büld
Musik: Evelyn Saylor
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Julie Fritsch

2 Stunden, keine Pause

Caligula bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Caligula

2 Schauspiel

Unsterblichkeit oder: Die letzten sieben Worte Emilia Galottis

von Arna Aley

"Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert." — HÄ? Nochmal auf Anfang: Der Prinz von und zu Nymphenburg und Princess Amalia of Saxony feiern Hochzeit, die jedoch trotz Glückwünschen des bayrischen Ministerpräsidenten nicht ohne Zwischenfälle vonstatten geht. Kurze Zeit später ist die Prinzessin bewusstlos und der Prinz – entführt? Jedenfalls findet sich das Blumenmädchen Nailia schlaftrunken im Schlafgemach des Prinzen wieder, wo dieser seine Hochzeitsnacht damit verbringt, gemeinsam mit seinem Kammerdiener Marinelli eine (neurechte) Wahlstrategie zu entwickeln, die hoffentlich nicht zu Nebenhandlung verkommt. Aber wer hat hier eigentlich wem Schlafmittel in den Drink gekippt? Es braucht eine neue Erzählung, denn wer hat schon Bock darauf, sich in die statisch-reflexive Seitenlage einer deutschen Emilia hineinzuversetzen, um sich "aufgeklärte" Reaktionsmuster anzueignen? Gräfin Orsina sicher nicht, die unter dem #orsinaspace fordert, Frauenfiguren endlich als komplexe Wesen darzustellen. Plötzlich setzt ein Hype um Caspar David Friedrich endgültig alle außer Gefecht und im wilden Ritt durch das deutsche bürgerliche Trauerspiel darf Nailia – Herkunft nach eigener Aussage krimtatarisch – endlich darauf hinweisen, was die Ereignisse von 1772 mit der heutigen Weltpolitik zu tun haben.

Arna Aley nimmt in ihrem Auftragswerk für das Münchner Volkstheater die wohl berühmteste Entführungsgeschichte der deutschen Dramenliteratur und das deutsche bürgerliche Trauerspiel höchstselbst auseinander. Denn ein realer Sehnsuchtsort für die Nation muss her, oder?

Regie: Philipp Arnold
Bühne und Kostüme: Lili Anschütz
Elektroakustische Komposition: Adel Akram Alameddine
Video: Sebastian Pircher
Dramaturgie: Nicholas Zöckler

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

Unsterblichkeit oder: Die letzten sieben Worte Emilia Galottis bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Unsterblichkeit oder: Die letzten sieben Worte Emilia Galottis

© Arno Declair
Schauspiel

Früchte des Zorns

nach dem Roman von John Steinbeck

John Steinbecks Roman Früchte des Zorns löste bei seiner Veröffentlichung 1939 einen Skandal aus. Für die ungeschönte Sozialkritik des Romans wurde Steinbeck Umstürzler geschimpft und erhielt Morddrohungen. Später wurde der Bestseller mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, verfilmt und 1962 erhielt Steinbeck den Literaturnobelpreis. Der Roman nimmt das Schicksal einer Gruppe amerikanischer Klimaflüchtlinge zur Zeit der Great Depression in den Fokus. In der Dust Bowl haben viele Farmer durch jahrelange, zum Teil menschgemachte Dürren ihre Ernten verloren und können die Pacht für ihr Land nicht mehr bezahlen. So verlassen sie in den 1930er-Jahren zu Hunderttausenden ihre Heimat und machen sich auf den Weg ins 2000 Kilometer entfernte Kalifornien, dem vermeintlich gelobten Land. Auch die verarmte Farmersfamilie Joad begibt sich auf die lange und beschwerliche Suche nach Arbeit und einem neuen Leben. Doch stattdessen erwarten sie nur Ausbeutung, Hunger und Fremdenfeindlichkeit.

Steinbeck schrieb seinen Jahrhundertroman zutiefst bewegt vom Elend, das er in einem Flüchtlingslager dokumentierte, und mit dem erklärten Ziel, Empörung über die sozialen und politischen Missstände zu wecken, die von einer ungerechten Wirtschaftsordnung und der Zerstörung der Umwelt hervorgerufen werden. Regisseur Max Lindemann begleitet in seiner Inszenierung die Familie Joad auf den Flüchtlingstrecks und untersucht die politischen Umstände, die heute zu globalem Ausmaß angewachsen sind.

Regie: Max Lindemann
Bühne: Marlene Lockemann
Kostüme: Eleonore Carrière
Mitarbeit Bühne: Sina Manthey
Musik: Sonja Deffner
Beleuchtung: David Jäkel
Dramaturgie: Anouk Kesou
Regieassistenz: Malin Kraus
Bühnenbildassistenz: Ellen Schäfer
Kostümassistenz: Jonas Konrad

2 Stunden 50 Minuten, eine Pause

Früchte des Zorns bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Früchte des Zorns

Schauspiel

Lichtspiel

nach dem Roman von Daniel Kehlmann

Georg Wilhelm Pabst ist einer der erfolgreichsten Regisseure der Weimarer Republik. Als "Meister des Schnitts" wird er bezeichnet oder wegen seiner politischen Filme als "der rote Pabst". Als er allerdings Anfang der dreißiger Jahre nach Amerika emigriert, nützt ihm der Ruhm der Weimarer Republik wenig. Immer wieder wird er mit bekannteren Kollegen verwechselt, die Warner Brothers bieten ihm zwar einen Film an, dieser floppt jedoch an den Kassen und bei der Kritik. Und so macht sich Pabst kurz darauf zusammen mit seiner Familie zu einer besonderen Rückreise auf: während die meisten anderen Kunstschaffenden ins Ausland fliehen, folgt er einer Einladung von Goebbels' Filmindustrie und kehrt ins Deutsche Reich zurück. Dort wartet ein Pakt mit dem Teufel auf ihn. Der Familiensitz ist in der Hand vom nationalsozialistischen Haushälter und die künstlerische Arbeit, die ihm angeboten wird, soll selbstverständlich linientreu sein. Währenddessen werden auch seine Frau Trude und sein Sohn Jakob von verschiedenen Bereichen des Nazisystems vereinnahmt.

Daniel Kehlmanns gefeierter Roman erzählt von Selbstverrat, dem Streben nach Ruhm um jeden Preis und dem Selbstverlust, der damit einhergeht. Christian Stückl bringt den Bestseller nun erstmals auf die Bühne.

Regie: Christian Stückl
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Mitarbeit Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Tom Zimmer
Beleuchtung: David Jäkel
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Philine Schneider
Kostümassistenz: Julie Fritsch

3 Stunden 5 Minuten, eine Pause

Lichtspiel bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Lichtspiel

1 Schauspiel

fünf minuten stille

von Leo Meier

Es ist 2024 und sie sind mit dem Fahrrad gekommen. Der Plan: Einmal kurz der Stille lauschen, dem Wind im Kornfeld, den Vögeln im Geäst vielleicht. Das tue ja niemand mehr, stattdessen werde nur noch gemeckert, darüber sind sich die drei einig. Bald schießen Standpunkte und Meinungen durch die schüchterne Stille, schließlich will keine, dass die Andere ein falsches Bild von ihr bekommt.
Stattdessen kann hier ausgesprochen werden, was sie alle seit einer Ewigkeit denken: Es geht darum! Das Problem! Dieser Welt! Zu problematisieren! Im geschützten Raum fallen kurz die Fassaden der Selbstdarstellung und weichen Ängsten und Sehnsüchten angesichts einer fragilen Zukunft. Und plötzlich werden die da draußen zum Problem. Denn die Hölle, das sind ja bekanntlich die anderen.

Leo Meier, selbst Schauspieler, gewann mit seinem Debütstück "zwei herren von real madrid" den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts 2022. Mit Liv Stapelfeldt, Anne Stein, Jan Meeno Jürgens und Steffen Link nehmen sich vier Schauspieler*innen aus dem Ensemble des Münchner Volkstheaters der Uraufführung seines neuen Stückes an und erspielen sich kollektiv Leo Meiers feinen und humorvollen Text einer nervösen und dauergereizten Gesellschaft auf der Suche nach Zärtlichkeit.

Liv Stapelfeldt, Anne Stein, Jan Meeno Jürgens, Steffen Link
Bühne & Kostüme: Emil Borgeest
Licht: Anton Burgstaller
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malte Buchloh

1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

fünf minuten stille bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte fünf minuten stille

Schauspiel

Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

nach dem Roman von Ottessa Moshfegh

Eine Frau schläft. Die Welt scheint ihr sinnentleert, sie verachtet ihre Umgebung – die New Yorker Kunstszene – und ihre Mitmenschen. Selbstverwirklichung, Karriere und soziales Leben interessieren die namenlose Protagonistin nicht, trotz ihrer zahlreichen Privilegien. Stattdessen entscheidet sie sich für einen radikalen Rückzug: sie will ein Jahr lang durchschlafen. Die Hohlheit ihrer Welt zu Beginn des Jahrtausends, die Erinnerungen an ihre gefühlskalte Kindheit, den Tod ihrer Eltern und die anderen Überbleibsel ihres vergangenen Lebens wie ihre Freundin Reva sollen in diesem Winterschlaf verschwinden. Eine dubiose Psychiaterin verschreibt ihr dazu zahllose Medikamente. Diese haben allerdings nach einer Weile den Nebeneffekt, dass sich im bewusstlosen Zustand ein Eigenleben entwickelt. Ihr unbewusstes Selbst lässt sie plötzlich Dinge tun, die sie eigentlich hinter sich lassen möchte: Selfcare und Partys schleichen sich im Schlaf zurück in ihr Leben und sie kann ihrer Erinnerung und ihrem Realitätsempfinden immer weniger trauen.

Die amerikanische Autorin Ottessa Moshfegh hat in ihrem renommierten Roman vor der Folie der frühen 2000er Fragen danach gestellt, was eine sinnentleerte Welt für eine junge Generation bereithält, wie eine radikale Verweigerung dagegen aussehen kann und wie Selbstfürsorge mit Abschottung verwoben ist. Katharina Stoll versetzt die Handlung in die New Yorker Galerie und inszeniert sie als absurden Trip durch ein Labyrinth aus Traum und Realität.

Regie: Katharina Stoll
Bühne und Kostüme: Wicke Naujoks, Anna Wörl
Musik: Hannes Gwisdek
Choreografie: Franziska Jack Willenbacher
Licht: Anja Sekulic
Dramaturgie: Leon Frisch, Anouk Kesou
Regieassistenz: Camilo Störmann, Anja Federle
Bühnenbildassistenz: Veronika Müller-Hauszer
Kostümassistenz: Matteo Marangoni

1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

Mein Jahr der Ruhe und Entspannung bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

Schauspiel

The Lobster

nach dem Film von Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou

Ankunft im Hotel – und damit 45 Tage Zeit, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Das gemeinsame Leben in unbeschwerter Zweisamkeit zum Greifen nah! Zur Produktion perfekter Paare braucht es nur ein gemeinsames Merkmal. Wer es nicht schafft, sich während des Aufenthaltes in jemanden zu verlieben, wird in ein Tier verwandelt. In dieser Mission rattert die Mechanik des Hotels erbarmungslos über seine Gäste hinweg. Unter ihnen David, er ist kurzsichtig und trägt eine Brille.

In ihrem Film "The Lobster" erschaffen Drehbuchautor Efthimis Filippou und Regisseur Yorgos Lanthimos ein restriktives System der erzwungenen Verpartnerung. Mit hohler und überspezifischer Sprache zeichnen sie ein gestochen scharfes Bild gesellschaftlichen Zusammenlebens. Deplatziert und ferngesteuert stolpern die Figuren durch diese Welt, jeder Versuch des Selbstausdrucks scheitert und währenddessen rennt die Zeit. Der scheinbare Ausweg: der Wald. Hier leben Einzelgänger*innen nach kompromisslosem Regelwerk, zwischen ihnen ist jegliche Annäherung untersagt. Zu ihnen flieht David, unwissend, wie sehr es schmerzt, allein zu sein. Sie weiß das bereits: die Frau mit derselben durchschnittlichen Kurzsichtigkeit, der er hier begegnet.

Lucia Bihler, die zuletzt "Die Zofen" am Münchner Volkstheater inszenierte, nimmt sich des Oscar-nominierten Drehbuchs von "The Lobster" an und überträgt Lanthimos‘ entmenschlichte Systeme in formstarke Theaterwelten. Zwischen verrenkten Körpern und erlernten Konstrukten tasten die Figuren blind nach alternativen Konzepten und der (Un)Möglichkeit von Liebe und Intimität.

Regie: Lucia Bihler
Bühne: Jessica Rockstroh
Kostüme: Leonie Falke
Musik: Fabian Kalker
Licht: Anton Burgstaller
Choreografische Mitarbeit: Mats Süthoff
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malin Kraus
Bühnenbildassistenz: Pauline Stephan
Kostümassistenz: Felix Loeffelholz von Colberg

2 Stunden 10 Minuten, eine Pause

The Lobster bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte The Lobster

Schauspiel

Der zerbrochne Krug

von Heinrich von Kleist

Nötigung. Missbrauch des Richteramtes. Falschaussage und Verschleierung von Tatsachen. Seit 200 Jahren wird der eklatante Fall um den ruchlosen Richter Adam auf deutschen Bühnen verhandelt. Aber kennen wir tatsächlich die ganze Wahrheit? Was geschah wirklich in jener Nacht, in der der Krug von Frau Marthe Rull zu Bruch ging? Wessen dunkle Gestalt sahen Zeug*innen aus dem Zimmer von Rulls Tochter Eve entfliehen? Wohin verschwand die Perücke des Richters? Und hat am Ende der Teufel seine Finger im Spiel?

In Heinrich von Kleists Lustspiel um den Dorfrichter Adam, der sich selbst zu überführen hat, konkurrieren zahlreiche Perspektiven um die Rekonstruktion der Wahrheit. In Mathias Spaans Inszenierung verlässt die Geschichte den Gerichtssaal, um die verschiedenen Versionen der Tatnacht trickreich durchzuspielen. Zwischen widersprüchlichen Erinnerungen verschwimmt zunehmend die Gewissheit, wessen Wahrnehmung hier zählt. Kleists Figuren blicken erneut auf diesen sagenumwobenen Fall zurück und legen offen, wann aus mangelnder Solidarität Mittäterschaft und eine Verurteilung von Tätern unmöglich wird.

Regie: Mathias Spaan
Bühne: Anna Armann
Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Gabriel Cazes
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Felix Loeffelholz von Colberg

1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

Der zerbrochne Krug bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Der zerbrochne Krug

1 Schauspiel

Felix Krull

nach Thomas Mann

Mit seinem "Felix Krull" gelangen Thomas Mann die hinreißenden Memoiren eines gerissenen Kriminellen und Fantasten, der die gute Gesellschaft mit Leichtigkeit um den Finger wickelt und sich so seinen Weg nach oben bahnt. Felix Krull löst sich aus seinem bankrotten Elternhaus im Rheingau, um mit "natürlicher Begabung für gute Form" den Reichen, Schönen und Mächtigen genau das vorzuspielen, was diese in ihm sehen wollen. Auf diese Weise entzieht er sich dem Militär, verführt spielend die Pariser Damenwelt und lauscht schließlich mit dem von Enterbung bedrohten Marquis de Venosta seine Identität. Einem glanzvollen Leben voller "Liebeslust" scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen ... Felix, der Glückliche, der Kaiser der Schwindler und Diebe.

Regie: Bastian Kraft
Bühne & Kostüme: Anna van Leen
Komposition: Arthur Fussy
Dramaturgie: Kilian Engels
Licht: Philipp von Bergmann-Korn

1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Felix Krull bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Felix Krull

1 Schauspiel

Prana Extrem

nach dem Roman von Joshua Groß

Der Sommer wird immer heißer. Die österreichischen Berge rund um die Skisprungrampe gleißen in der Sonne. Dort lernen Joshua und Lisa den jungen Skispringer Michael kennen. Er wird von seiner Schwester trainiert und die vier freunden sich schnell an. Durch die Einladung, gemeinsam Zeit in der Ferienwohnung der Geschwister zu verbringen, entsteht eine Gemeinschaft, die eine immer tiefere Verbundenheit an diesem unwirklichen Ort entwickelt – auf den Bergen wächst Aloe Vera, Riesenlibellen schwirren herum und aus den Boxen dröhnt Lil Wayne. Die vier lutschen Chupa Chups, lesen Science-Fiction, bestaunen einen aus dem Museum gestohlenen Meteoriten und winken nachts der Astronautenfreundin auf der ISS zu. Alle wissen, dass diese Verbindung nur zeitweilig bestehen wird, was sie umso bedeutsamer macht.

Wie kann ein Zusammensein im Angesicht des Untergangs aussehen? Auf diese Frage entwickelt Joshua Groß' Roman Prana Extrem mit erstaunlichem Feingefühl eine mögliche Antwort. Philipp Arnold holt diese absurd positive Untergangsstimmung erstmals auf die Bühne. Was wäre, wenn der letzte Sommerabend der Menschheit nicht von Angst und Isolation geprägt wäre, sondern trotz oder gerade wegen all der Absurdität des menschlichen Daseins eine Feier des Zusammenseins?

Regie: Philipp Arnold
Bühne und Kostüme: Veronika Müller-Hauszer
Musik: Joel Jaffe, Thalia Killer
Video: Sebastian Pircher
Beleuchtung: Arndt Rössler
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Camilo Störmann
Ausstattungsassistenz: Marion Kunz

1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

Prana Extrem bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Prana Extrem

Szenische Lesung

Sophie Scholl - Liebe in Zeiten des Widerstands

Zwei Schauspieler*innen und eine Musikerin nähern sich den Persönlichkeiten von Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Sie zeigen zwei junge Menschen, die um ihre Ansichten und Überzeugungen ringen, Widerstände aushalten und nicht aufgeben nach der Wahrheit zu suchen.

Die Inszenierung nimmt das Publikum mit in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und bringt diese ungewöhnliche und ergreifende Liebesgeschichte auf die Bühne. Gespielt wird am Originalschauplatz der Flugblattaktion und Festnahme von Hans und Sophie Scholl im Lichthof der LMU.

"Eine beeindruckende szenische Lesung am Originalschauplatz (…) Herzerwärmend und anrührend ist gleichfalls das Spiel von Hahn und Hutter wie auch mit Klavier und Gitarre, aber ohne jeden Anflug von Rührseligkeit." - Abendzeitung

"Die intensive Inszenierung wechselt für die letzte Viertelstunde in den Lichthof. Die repräsentative Gärtner-Architektur, in der die Figuren sich behaupten, und der Klang der dortigen Orgel machen den Originalschauplatz zu einem verwunschenen Ort für zwei Liebende über den Tod hinaus." - Abendzeitung

Konzept und Regie: Jonathan Hutter
Komposition und Musik: Rahel Hutter
Besetzung: Jonathan Hutter, Rahel Hutter, Henrike Hahn

1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

Sophie Scholl - Liebe in Zeiten des Widerstands bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Sophie Scholl - Liebe in Zeiten des Widerstands

Schauspiel

Animal Farm

nach George Orwell

Alle Tiere sind gleich. Das ist das wichtigste der neuen Gebote, die nach der Rebellion der Tiere auf der Herrenfarm aufgestellt werden. Nieder mit der Ungleichheit. Nicht länger soll der Mensch über das Tier herrschen, ihre Arbeit ausgebeutet, ihre Erzeugnisse gestohlen oder das Tier geschlachtet werden. Nachdem der Bauer vertrieben ist, bleibt die Farm in Klauen, Pfoten und Hufen der Tiere. Alles wird geschwisterlich geteilt und die Symbole der Knechtschaft zerstört. Die Schweine, die als die klügsten Tiere gelten, übernehmen die Leitung der neuen Farm. Doch nach und nach schleichen sich alte Muster in diese Ordnung: immer mehr Privilegien schaffen ein immer spürbareres Gefälle zwischen den Schweinen und den anderen Tieren…

Orwell schrieb die Fabel 1945 als Allegorie auf die russische Revolution. In Sapir Hellers Inszenierung erscheint sie darüber hinaus aber als grundlegende Reflexion über Macht und die Dialektik von gesellschaftlichen Veränderungen. Die Frage nach Gleichheit ist heute umso drängender: kann durch das Gebot, etwas Besonderes sein zu müssen, auch eine totalitäre Gleichheit entstehen? Wer bestimmt, wie die Norm auszusehen hat, wer sich worein integrieren soll und wie mit Menschen umgegangen wird, die nicht in das Raster passen?

Regie: Sapir Heller
Bühne & Kostüm: Anna van Leen
Musik: Ralph Heidel
Choreografie: Jenny Schinkler
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: Björn Gerum

2 Stunden, keine Pause

Animal Farm bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Animal Farm

Schauspiel

8 1/2 Millionen

nach dem Roman von Tom McCarthy, Deutsch von Astrid Sommer

Das Gefühl, die Welt sei falsch. Unecht. Die Menschen statistenhaft, die Abläufe wie einstudiert. Seit einem mysteriösen Unfall begleitet dieses Gefühl den Protagonisten von 8 ½ Millionen auf Schritt und Tritt. Als Entschädigung für den Unfall hat er zwar die gigantische Abfindung von 8 ½ Millionen Pfund bekommen, was aber tun mit so einer Summe, wo man doch keinen Zugang mehr zur Realität findet? Einem plötzlichen Déjà-vu-Erlebnis hinterherjagend, beginnt er schließlich, seine eigene Realität zu bauen. Wie im Wahn errichtet er Kulissen, heuert Schauspielende und Statisterie an und veranstaltet immer akribischere und größere Nachspiele seiner nebulösen Erinnerungen. Das Ziel: die Welt wieder fließend, echt, authentisch wahrnehmen zu können. Aus der totalen Entfremdung wird ein manischer Kontrollwahn der Wirklichkeit. Bis diese Reenactments allmählich aus dem Ruder laufen.

Kann man durch das Falsche wieder Echtheit erfahren? Wo liegen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit und ist die Wiederholung der Realität überhaupt denkbar? Fragen, die direkt in den Kern von Theater treffen, verschachtelt Tom McCarthys gefeierter Roman zu einem absurden Thriller. Die Inszenierung ist Mathias Spaans erste Arbeit am Volkstheater.

Regie: Mathias Spaan
Bühne: Anna Armann
Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Gabriel Cazes
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: David Jäckel
Regieassistenz: Jenny von Reiche
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

8 1/2 Millionen bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte 8 1/2 Millionen

1 Schauspiel

Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben

von Franz von Kobell / Kurt Wilhelm

Der Brandner Kaspar überlistet den Tod. Als der Boandlkramer kommt, um ihn zu holen, macht er ihn mit Kerschgeist betrunken und schwindelt ihm beim Kartenspiel einige weitere Lebensjahre ab. Die Sache wird jedoch im Himmel beim Portner Petrus bekannt. Der duldet keine Abweichungen im göttlichen Schicksalsablauf. Da bleibt dem Boandlkramer nur eine Chance: den Brandner die Freuden der paradiesischen Ewigkeit auf Probe vorkosten zu lassen.

Das ewige Drama um Leben und Tod ist hier eine Komödie. Weil es ein Einzelner vermag, die Allmacht des Todes und die himmlischen Schicksalsmächte mit seiner Schlitzohrigkeit und Dickköpfigkeit zu überlisten.

Regie: Christian Stückl
Bühne: Alu Walter
Kostüme: Ingrid Jäger
Dramaturgie: Volker Bürger
Licht: Günter E. Weiss
Musik: Riederinger Musikanten
Musikalische Mitarbeit: Markus Zwink

3 Stunden 30 Minuten, eine Pause

Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben

Konzert

Anna Mabo

Anna Mabo. Geboren 1996 in Wien, dort erfolgreich aufgewachsen. Ihr Umzug nach Ottakring und das fehlende Vertrauen ihres Vaters in ihre Autofahrkünste gaben Anstoß zu den ersten Lo-Fi Songs, mit vielen Worten und wenigen Akkorden.

2023 kuratiert sie das Popfest Wien.

In ihren Liedern geht es um alte Hunde, kaputte Autos, Väter und Mütter, Alltagsballast und Alltagspaläste, das U-Bahnfahren – ein Querschnitt durch irrelevante Wichtigkeiten und relevante Nichtigkeiten, also alles, was das Leben so macht.

Anna Mabo bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Anna Mabo

Konzert

Gefühlte Fakten

Stadium Rock Tour

Die Rockstars des Rock sind zurück auf der Bühne!

Mit ihrem unverkennbaren Sound (Hände, die auf Tische Klopfen, TheEeeEEsSSöÖÖÖÖ Oiiiiinnnnnsss, Läxxxx) begeistern Christian Huber und Tarkan Bagci seit einem halben Jahrzehnt (das stimmt tatsächlich!) ganze Generationen an Podcast-Fans. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Weg von der Arbeit oder während der Arbeit … kein Donnerstag ohne eine neue Folge Gefühlte Fakten auf den Ohren.

Christian und Tarkan haben Comedy zwar nicht direkt gelernt, aber das hindert sie nicht daran, zahlreiche Spiegel Bestseller zu schreiben und für ihre Arbeit fürs Fernsehen mit mehreren Grimmepreisen und dem deutschen Comedy Preis ausgezeichnet zu werden. In ihrem Podcast sprechen sie über alles, worüber sich Witze machen lassen: absurde Alltagssituationen, aktuelles Weltgeschehen oder das Ende der Menschheit – stets ohne fundiertes Hintergrundwissen, dafür mit klarer Meinung und massenhaft Pointen.

Aber manche Storys gehören einfach auf die Bühne (vor allem aus rechtlichen Gründen).
Endlich heißt es wieder Gags, Drugs and Rock'n'Roll - bei der Stadium Rock Tour 2025. Nur ohne Drugs. Und ohne Rock´n Roll. Aber dafür mit neuen Storys, beliebten Rubriken und Zeug, das ihnen auf der Fahrt zum Auftritt passiert ist.

Gefühlte Fakten bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Gefühlte Fakten

Gespräch

Volksshow #13

Late Night mit Moritz Hürtgen, Giulia Becker und Hauck & Bauer

Die Volksshow kehrt auf die größte ihr verfügbare Bühne zurück, mit fantastischen Stargästen! Aus dem Rheinland kommt die berühmte Giulia Becker, aus Berlin und Frankfurt das berüchtigte Cartoonduo Hauck & Bauer. Womöglich wird noch nie an einem Abend so viel gelacht worden sein wie an diesem. Kommen Sie alle!

Gäste

Giulia Becker muss man eigentlich gar nicht mehr vorstellen: Comedyautorin und Darstellerin, früher beim Neo Magazin royale, heute u.a. bei der Carolin Kebekus Show. Der gemeinsam mit Chris Sommer moderierte Podcast "Drinnies" ist preisgekrönt und viel gehört, ihre Bücher Bestseller. Zuletzt erschien ihr Erzählband "Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes".

Hauck & Bauer, das sind Elias Hauck und Dominik Bauer, beide Jahrgang 1978. Seit ihrer Schulzeit machen sie zusammen Witze, seit 2003 auch öffentlich. Ihre Cartoons und Comics wurden inzwischen mehrfach ausgezeichnet und sind u.a. regelmäßig in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", der "Süddeutschen Zeitung", dem Satiremagazin "Titanic" und in der "Apotheken Umschau" zu finden. Ihre gesammelten Arbeiten erscheinen im Verlag Antje Kunstmann, zuletzt: "Das schlechtestverkaufte Buch der Welt".

Moderator:
Moritz Hürtgen, *1989 in München, arbeitet als Kolumnist für das Satiremagazin Titanic und die Apotheken Umschau. Einer geregelten Arbeit geht er nicht nach. Die Volksshow moderiert er in dieser Spielzeit in der zweiten Staffel.

Volksshow #13 bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Volksshow #13

Konzert

Maria de Val

Support: Lener

Der besondere Blick auf die Welt wurde Maria de Val früh zu eigen: als Ladinerin in Südtirol, Südtirolerin in Italien, Italienerin in Deutschland und nicht zuletzt als Schlagzeugerin in der Welt der Musik. Maria, aufgewachsen in den ladinischen Alpen, an vielen Instrumenten zuhause. Sie spielt Schlagzeug, Gitarren, Bass, Keys, Sequenzer und auch am Theremin und der Marimba. Das zeigt sie auf großen Bühnen als Multiinstrumentalistin u.a. bei Hubert von Goisern und auf ihrem Debut-Album "Mëda Medusa". Oder mit Ihren Bands: Ganes, ME + MARIE und Principess.
Als Theater-Komponistin pendelt sie spielerisch zwischen den musikalischen Dekaden der 70er und 90er. Woodstock-Feeling durchzieht ihre Songs ebenso wie die Sampling-Technik des HipHop und ihr Faible für synthetische Klänge. Neben de Vals besonderem Songwriting und ihrer stimmlichen Varianz ist der Blick in ihre besondere Lebenserfahrung(en) als mittleres von sieben Geschwistern in den Alpen, als Drummerin diverser Rockbands zwischen Stadionbühne und Junkie-Club vielleicht der größte Schatz in ihrer Musik.

Maria de Val bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Maria de Val

Lesung

U20 Poetry Slam

Mikrofone frei für Münchens Poet*innennachwuchs!

Seit vielen Jahren füllen die Stars der Poetry Slam-Szene das große Theaterhaus. Nun steht endlich Münchens Slam-Nachwuchs im Mittelpunkt. Jugendliche bis 20 Jahren haben von nun an im Volkstheater beim U20 Poetry Slam eine Bühne.
Ob ernst oder witzig, persönlich oder sozialkritisch - Eure Geschichte, Euer Gedicht, Eure Performance ist wichtig und findet bei uns Gehör.
Bekannte deutsche Slamstars heizen als Special Guests für unsere jugendlichen Protagonist*innen ein, der Münchner Slam-Pionier Ko Bylanzky und ein*e Gastmoderator*in führen durch den Abend.

Spitzt die Stifte, macht Euch bereit! Es wird poetisch! Eure formlose Anmeldung schickt ihr einfach per E-Mail an u20slam@muenchner-volkstheater.de !

Workshops für U20 Poetry Slammer*innen!
Du schreibst Texte oder würdest es gerne mal versuchen und bist zwischen 14 und 20 Jahren? Du magst Poetry Slam oder bist neugierig, das literarische Bühnenformat der Gegenwart kennenzulernen? Dann bist Du jetzt nicht mehr allein, denn hier ist die Gruppe Jugendlicher, der es genauso geht. Und hier sind die professionellen Poetry Slammer*innen, die auf Deine Fragen Antworten wissen, Dir Wege aufzeigen, wie Du Deine Ideen zu Texten entwickelst oder Deinen Text bühnenfertig machst und ihn z.B. beim neuen U20 Poetry Slam im Volkstheater präsentierst. Natürlich kannst Du auch einfach nur den Workshop besuchen ohne aufzutreten, niemand wird dazu gedrängt, aber allen wird im Schreib- und/oder Performanceprozess geholfen. Und das auch noch völlig kostenlos.

U20 Poetry Slam bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte U20 Poetry Slam

Schauspiel

Nazan Kesal - Yaralarım Aşktandır

Meine Wunden sind von der Liebe

Eine Frau, die darauf wartet, der Erde anvertraut zu werden, schreibt in ihrem Zwischenreich das Gedicht ihres Lebens. Furuğ Ferruhzad erzählt…
Sie tanzt, verliebt sich, gebiert, lässt sich scheiden, wird von ihrem Kind getrennt, verachtet und verletzt. Erzählt wird die Geschichte von uns allen, die im gleichen Klima blühen und verwelken: von denen, die unterdrückt werden, stets als unzureichend gelten und trotz allem weiterleben, ohne ihre Worte zurückzuhalten. Furuğ kommt, um uns allen Mut zu machen, um zu sagen: "Fürchte dich nicht." Eine "unangepasste Frau", deren Tod nicht toleriert wird und deren Beerdigung hinausgezögert wurde, steht auf der Bühne, um unvergessliche Worte in unsere Gedanken zu flüstern.

Regie: Berfin Zenderlioğlu
Dramaturgie: Şebnem İşigüzel
Choreografie: Dicle Doğan
Lichtdesign / Dekorationsdesign: Cem Yılmazer
Musik: Burçak Çöllü
Kostüm: Natali Yeres
Besetzung: Nazan Kesal

In türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Nazan Kesal - Yaralarım Aşktandır bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Nazan Kesal - Yaralarım Aşktandır

Lesung

Mithu Sanyal

Antichristie

London 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählte Mithu Sanyals gefeiertes Debüt "Identitti" von Identitätspolitik, fragt "Antichristie" nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt? Niemand schreibt so aberwitzig, klug und liebend wie Mithu Sanyal. "Antichristie" bringt die ganze Welt in die deutschsprachige Literatur.

Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch "Vulva. Das unsichtbare Geschlecht", 2016 "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens". 2021 erschien bei Hanser ihr erster Roman "Identitti", der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.

Mithu Sanyal bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Mithu Sanyal

Familienprogramm

Tobi Krell - Die große Wissens-Show

Tobi Krell, auch bekannt als Checker Tobi, kommt in eure Stadt und bringt spannende Geschichten, coole Experimente und natürlich jede Menge Wissen mit!

Als Checker Tobi geht Tobias Krell seit 2013 in seiner KiKASendung Wissensfragen auf den Grund. 2019 entstand der Kinofilm "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten". Sein zweiter Film "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" war im Oktober 2023 in den Kinos zu sehen und hat inzwischen über eine Millionen Zuschauer:innen. Jetzt blickt Tobi über die Bildschirme hinaus und kommt live zu euch.

Mit welchen Tricks wird beim Film gearbeitet? Wie fühlt es sich an, im Urwald zu übernachten? Wieso ist man im Weltall schwerelos?

Und was haben Algen mit dem Klima zu tun? Tobi hat Fotos, Videos und Mitmach-Aktionen im Gepäck, bei denen das Publikum selbst zu Entdecker*innen wird. Und natürlich beantwortet er alle eure Fragen – vorausgesetzt, er kennt die Antwort.

Tobi Krell LIVE ist eine Wissens-Show für die ganze Familie. Sie macht schlau, sie macht Mut und ganz bestimmt Spaß.

Tobi Krell - Die große Wissens-Show bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Tobi Krell - Die große Wissens-Show

Lesung

Best of Poetry Slam

Best of Poetry Slam ist die Champions League des beliebtesten Literaturformats unserer Zeit und längst schon fester Bestandteil im Programm des Volkstheater sowie Fixtermin für alle Slamfans.

Hier sieht man Slamlegenden und die spannendsten neuen Stars der Szene, hier versammeln sich Dutzende Meistertitel und Hunderte Slamsiege an auf einer Bühne.
In einer Dichter*innenschlacht der Extraklasse stehen sich vier der namhaftesten Slampoet*innen gegenüber und kämpfen um den Titel.

Dabei sind diesmal:
Der Schweizer Spoken Word Poetin MIA ACKERMANN, der Finalist der Deutschsprachigen Poetry Slam-Meisterschaften SIMEON BUẞ (Bremen), der Berliner Lesebühnenpoet und Bestsellerautor PAUL BOKOWSKI und aus dem hohen Norden MONA HARRY (Kiel),

Abgerundet wird der Abend vom Berliner Klavierkabarettisten DAVID WEBER.

Moderation: Ko Bylanzky

Best of Poetry Slam bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Best of Poetry Slam

Lesung

Wolf Haas: Wackelkontakt

Der Trauerredner Franz Escher hat ein Problem. Seine Steckdose hat den Geist aufgegeben. Während er auf den Elektriker wartet, liest er ein paar Seiten. Das Buch handelt von Elio Russo, dem Kronzeugen im großen Mafia-Prozess. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchten muss. Aus Angst hält er sich nachts in seiner Zelle wach und liest in einem Buch. Es handelt von Franz Escher. Escher wartet schon den halben Vormittag auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.

Wolf Haas: Wackelkontakt bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Wolf Haas: Wackelkontakt

Gespräch

Volksshow #14

Late Night mit Moritz Hürtgen, Özge Inan und Renke Brandt

Ist es noch Winter oder schon Frühling? Bei der Volksshow wird Moritz Hürtgen dieser Frage wie gewohnt knallhart investigativ und ohne Berücksichtigung der Faktenlage nachgehen. Freuen Sie sich außerdem auf fantastische Gäste: Özge Inan und Renke Brandt werden den Saal zum Glühen bringen! Die Volksshow – Unterhaltung am Limit.

Gäste:
Özge Inan wurde 1997 in Berlin geboren und studierte dort Jura. Sie schreibt als freie Journalistin für Zeit Online, die Süddeutsche, den Freitag und andere über Recht und Gerechtigkeit. 2023 erschien ihr Debütroman "Natürlich kann man hier nicht leben" im Piper Verlag.
Renke Brandt zeichnet, fotografiert und collagiert für "Titanic", "ZEIT" und "Süddeutsche Zeitung". Er beschäftigt sich manisch mit Stehtischen, Delfinranzen, Fliegenklatschen, Sofa- und Seelenlandschaften. Seine Erkenntnisse teilt er mit angemessener Betroffenheit.

Moderator:
Moritz Hürtgen, *1989 in München, arbeitet als Kolumnist für das Satiremagazin Titanic und die Apotheken Umschau. Einer geregelten Arbeit geht er nicht nach. Die Volksshow moderiert er in dieser Spielzeit in der zweiten Staffel.

Volksshow #14 bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Volksshow #14

© Roland Halbe
27

Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.
Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.

So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.

Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.

Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.
Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr

Münchner Volkstheater bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Münchner Volkstheater

Aufführungen / Oper Bayerische Staatsoper München München, Max-Joseph-Platz 2
Aufführungen / Theater Volkstheater München München, Tumblingerstraße 29
Aufführungen / Theater Staatstheater am Gärtnerplatz München München, Gärtnerplatz 3
Aufführungen / Theater Residenztheater München München, Max-Joseph-Platz 1
Aufführungen / Theater theater VIEL LÄRM UM NICHTS - München München, August-Exter-Str. 1
Ereignisse / Festival Opernfestival Gut Immling, Halfing 21.6. bis 10.8.2025
Ereignisse / Festival Richard-Strauss-Tage Garmisch-Partenk. 21. bis 29.6.2025
Aufführungen / Theater Münchner Kammerspiele München, Falckenbergstraße 1
Aufführungen / Theater Teamtheater München München, Am Einlaß 2a / 4
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Fr 21.2.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Sa 22.2.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Fr 28.2.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Sa 1.3.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Fr 7.3.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Sa 8.3.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Fr 14.3.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Musical SHOW AB Entertainment GbR
Sa 15.3.2025, 20:00 Uhr
Aufführungen / Schauspiel Schule für Schauspiel Hamburg
So 16.3.2025, 11:00 Uhr
Aufführungen / Musical Deutsches Theater München München, Schwanthalerstraße 13
Aufführungen / Kabarett Münchner Lustspielhaus München, Occamstr. 8
Aufführungen / Theater Komödie im Bayerischen Hof München, Promenadeplatz 6
Aufführungen / Theater theater ... und so fort München, Hans-Sachs-Str. 12
Aufführungen / Kulturveranstaltung FestSpielHaus gGmbH München, Quiddestr. 17
Aufführungen / Theater Tatwort Improvisationstheater München, Rumfordstr. 29-31
Aufführungen / Theater Oberanger Theater München München, Oberanger 38
Aufführungen / Theater Kleine Bühne München München, Kazmairstraße 66
Aufführungen / Theater fastfood theater München, Betriebsbüro: Häberlstraße 20
Aufführungen / Theater HochX München, Entenbachstr. 37
Aufführungen / Theater TamS-Theater München, Haimhauser Str. 13 a
Aufführungen / Theater MÜNCHNER GALERIE THEATER München, Geigenbergerstr. 37

Sie haben noch keinen Login? Dann registrieren Sie sich gleich hier!

Bitte schauen Sie in Ihrem E-Mail-Postfach nach der Registrierungsmail und klicken Sie auf den darin enthaltenen Link.