
Ausstellungen / Museum
Pinakothek der Moderne München
München, Barer Straße 40
- Ausstellungseröffnung: Schön und verletzlich. Menschenbilder der Sammlung Garnerus
- Friedrich Seidenstücker. Leben in der Stadt
- Ungekämmte Bilder. Kunst ab 1960 aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern
- Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
- Sammlung Moderne Kunst
- Museumsshop online
- Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
- Kunst, Graphik, Architektur und Design

Ausstellungen / Museum
Haus der Kunst München
München, Prinzregentenstr. 1
- Holy. Energy. Masters. ars viva 2023
- Paul Valentin. Lost Arc
- Trace - Formations of Likeness. Fotografie und Video aus The Walther
- Hamid Zénati: All-Over
- Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
- Karrabing Film Collective. Wonderland
- Stretch your view - Der Blog vom Haus der Kunst!
- Publikationen im Online-Shop
- Ausstellungen und Veranstaltungen im Haus der Kunst

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Paul Valentin. Lost Arc
Haus der Kunst
Lost Arc ist eine Installation des Künstlers Paul Valentin (geb. 1990 in München). Auf einem Digitaldruck mit Wandvlies ist das verzerrte Motiv eines geheimnisvollen Archivs abgebildet, das vergessene Objekte und unerzählte Geschichten enthüllt. Die Echtzeit-Aufnahmen auf dem Bildschirm stammen von der Überwachungskamera des Museumseingangs und entschlüsseln das verzerrte Wandbild. Dieser interaktive Ansatz bietet den Besucher*innen eine immersive Erfahrung, die nicht nur die übersehenen Objekte sichtbar macht, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen des Museums gewährt. Auf subtile Weise erzählen die Objekte aus der Geschichte des Haus der Kunst München und verweisen auf Gegenstände, die der Künstler für vergangene Werke verwendet hat. Paul Valentins künstlerische Praxis zeichnet sich durch einen philosophischen Ansatz aus und umfasst eine Vielzahl von Medien wie Video, Animation, Installation, Skulptur und Sound. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit komplexen Widersprüchen und Themen der Metaphysik, wie dem schwer fassbaren Konzept der Wahrheit, der rätselhaften Natur des Nichts und dem grundlegenden Wesen der Welt. Er ist hauptsächlich im Bereich der computergenerierten Videokunst tätig und schöpft sein Werk aus einem breiten Spektrum von Quellen, wie etwa der Literatur des Surrealismus, der Romantik und des magischen Realismus sowie der zeitgenössischen Philosophie. Die Ausstellung ist zugänglich über die LSK Galerie bzw. den Personaleingang des Haus der Kunst auf der Seite des Parkplatzes. Mit den Einzelausstellungen im Personaleingang erschließt das Haus der Kunst einen bisher verborgenen Raum. Die ortsspezifische Neuproduktion dieser Ausstellungsreihe, Lost Arc, dient nicht nur als angenehme Überraschung für die Mitarbeiter*innen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Förderung aufstrebender Künstler*innen aus München. Kuratiert von Teresa Retzer Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Holy. Energy. Masters. ars viva 2023
Haus der Kunst
Für die Ausstellung „Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“ entwickeln die aktuellen Preisträger*innen des renommierten ars viva Nachswuchspreises Paul Kolling, Shaun Motsi und Leyla Yenirce im Haus der Kunst raumgreifende Neuproduktionen. Alle drei Künstler*innen verhandeln in ihrem Schaffen aktuelle Ereignisse von politischer, ökologischer und sozialer Brisanz. Holy In Leyla Yenirces Klanginstallation Holy Water (2023) entfaltet sich ein sphärisches Crescendo, das durch den Körper ins Bewusstsein gelangt. Fortdauernde traumatisch-historische Ereignisse werden in eine ergreifende Wahrnehmungserfahrung transformiert. Das Werk basiert auf einem BBC-Interview, das in Lalisch aufgezeichnet wurde, dem heiligen Tempel der Jesiden im Nordirak. Die Hüterin der heiligen Kanîya Sipî-Quelle unterzieht hier Frauen und Mädchen einer Wiedertaufe, die den seit 2014 vom sogenannten Islamischen Staat durchgeführten Genozid überlebt haben. Durch das Ritual werden sie wieder zu Jesidinnen, bevor ihnen aufgrund der an ihnen verübten sexuellen Gewalt aus der Gemeinschaft Ausschluss drohen würde. In dem Ritual der Reinigung und Heilung schwingt sowohl die jüdische Tradition der Mikwe mit, als auch die der christlichen Taufe von Jesus durch Johannes den Täufer. Entstanden ist es jüngst während des Genozids, um den körperlich und seelisch Versehrten Erholung zu verschaffen. Yenirce nähert sich diesem Ritual aus einer klanglichen Perspektive: Aus vorgefundenem Sound-Material steigen helle Synthesizerklänge und manipulierte Feldaufnahmen auf. Die virtuose Komposition verschiedener Klangschichten zerschmettert zugleich hierarchische Narrative zugunsten eines transzendentalen Erlebnisses, das die Reinigung und Überwindung von Traumata vermittelt und gleichzeitig dessen Grenzen hinterfragt. Energy Paul Kollings raumgreifende Installation und sein gleichnamiger Film Energy (2023) widmen sich der undurchsichtigen Preisbildung am Energiemarkt und der darüber geführten öffentlichen Debatte, die sich mit dem aktuellen Krieg in Europa brisant zugespitzt hat. Kolling geht es nicht um eine rein wissenschaftliche Untersuchung, sondern vielmehr um den gesellschaftlichen, hochemotional geführten Diskurs, dem die einer nüchternen Verwertungslogik folgende Wirtschaft gegenübergestellt wird. Das zweiteilige Werk verweist auf die sichtbare wie zugleich unsichtbare Architektur der Europäischen Energie Börse (EEX). Dieser real existierende Schauplatz der Börse wie auch die Prozesse der Energiepreisbildung sind einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Ihre Rolle ist von der Wirtschaft sowie von Journalist*innen, Expert*innen und Aktivist*innen gleichermaßen stark umstritten. Kollings monumentale Textil-Konstruktion zeigt die drei Fensterfronten der Hauptetage der EEX im 23. Stock des Leipziger City-Hochhauses. Gemäß der geografischen Ausrichtung des Gebäudes ragt die Installation in den Raum hinein, gleich einer verstörenden Intervention. Der zugehörige Film deckt mit der Gegenüberstellung von Interviews unterschiedlicher Akteur*innen absurde Widersprüche auf und formuliert grundsätzliche wirtschaftsethische Fragen zum gegenwärtigen Kampf um Ressourcen. Masters Mit MASTERS (2023) treibt Shaun Motsi die Untersuchung zeitgenössischer visueller Kultur weiter voran, insbesondere hinsichtlich der Produktion und Distribution von Bewegt-Bildern in einer zunehmend digitalisierten, post-pandemischen Welt. Seine Videoarbeit eignet sich das „Talking Heads“-Format an und widmet sich dem höchstaktuellen Unterhaltungs-Genre der populären Lehrfilme auf online Video-Plattformen. Eines Tages erhält Mr. Clarke, ein im Ruhestand lebender Schwarzer unabhängiger Filmemacher, eine Einladung von einer umstrittenen Online-Edutainment-Plattform namens Masters. Die Zusammenarbeit gerät aus den Fugen, als die kompromisslose Agenda des Start-ups, das finster entschlossen ist, Bildung zu destabilisieren und radikal umzudefinieren, die Protagonist*innen zwingt, ihr Verhältnis zu Wissen, Studium, Gemeinschaft und der sich ändernden Landschaft institutionalisierten Lernens neu zu bewerten. Inspiriert vom Independent und New Wave-Kino wie auch in den sozialen Medien generierten Inhalten, lässt Motsi aus Aspekten von Comedy, Thriller, Horror und Drama eine Filmstruktur erwachsen, die in kritischer Anlehnung an cineastische „Heldenreisen“ radikal gekürzt in einen mini-epischen Kurzfilm von herausfordernder Geschwindigkeit münden. Motsi analysiert und kritisiert Prozesse von Wissensbildung, insbesondere wie Institutionen und deren Möglichkeiten des Lernens definiert sind, wer und wie Zugang zu Bildung hat bzw. es weitergegeben wird. Motsi schafft damit wegweisende Denkräume für neue gesellschaftliche Strukturen. Mit der Ausstellung setzt das Haus der Kunst sein Engagement für eine jüngere Künstler*innengeneration fort. Die Kooperation mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.v. findet anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der angesehenen Nachwuchauszeichnung ars viva statt. Die Ausstellung „Holy. Energy. Masters“ zeigt einen Dreiklang von Stimmen der jüngsten Künstler*innengeneration, die Konflikte von eurozentristischem Wissen, Werten und Systemen befragt und intelligente, poetische wie auch geographische Perspektivwechsel ermöglicht. Kuratiert von Jana Baumann mit Manuela Hillmann Eine Ausstellung von Haus der Kunst München in Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. Mit freundlicher Unterstützung der Kanadischen Botschaft. Gefördert durch Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Rirkrit Tiravanija
Haus der Kunst
Das Werk von Rirkrit Tiravanija (geb. 1961, Buenos Aires) wird im Mai an verschiedenen Orten im Haus der Kunst in einer dezentralen Ausstellung zu sehen sein. In einer ersten Zusammenarbeit zwischen dem Haus der Kunst und der Bayerischen Staatsoper in München findet die Ausstellung zeitgleich statt mit Toshio Hosokawas Oper Hanjo, die in der Westgalerie des Haus der Kunst aufgeführt wird, und für die Rirkrit Tiravanija das Bühnenbild entwirft. Die Praxis von Rirkrit Tiravanija konzentriert sich auf die künstlerische Produktion von sozialem Engagement, wobei er die Betrachter*innen häufig dazu einlädt, seine Werke zu beleben, an ihnen teilzunehmen und sie zu aktivieren, indem er sie in gemeinsame Rituale und Handlungen einbindet. Im Laufe seiner dreißigjährigen Karriere hat er Installationen, Malerei, Druckgrafik, Video, Fotografie, Mixed-Media-Assemblagen und Musik in seine Arbeit integriert, wobei er stets den Aspekt der unterschiedlichen kulturellen Räume und Zeitlichkeiten betont. Parallel zu den Aufführungen von Hanjo in der Westgalerie wird Tiravanijas Werk an verschiedenen Orten im Haus der Kunst präsentiert werden: Teezeremonie. Westgalerie, 6. – 13.5.23, 11 – 15 Uhr Die Besucher*innen sind eingeladen, einer intimen Teezeremonie mit der japanischen Künstlerin Mai Ueda beizuwohnen und daran teilzunehmen, wobei das von Tiravanija für die Oper Hanjo entworfene Bühnenbild aktiviert wird. Siebdruck Workshop. Atelier, 6.5.23, 14 – 23 Uhr T-Shirt-Druck-Workshops mit den Slogan-Entwürfen von Tiravanija. Die Texte für die Slogans wurden vom Künstler aus der Oper Hanjo entnommen und in einzelne Zeilen umgesetzt, die auch am Eingang des Gebäudes erscheinen. Das Bedrucken von T-Shirts ist ein ständiger Aspekt von Tiravanijas Praxis, der die Verbindungen zwischen Mode, Politik und Individualität herstellt. Der Workshop wird von Matias Becker angeleitet. Der Künstler Rirkrit Tiravanija wird anwesend sein. Barbetrieb, Angst essen Seele auf. Terrassensaal, 5. – 13.5.23, 17 – 20 Uhr 2017 schuf Tiravanija eine Neuverfilmung von Rainer Werner Fassbinders bahnbrechendem Film Angst essen Seele auf aus dem Jahr 1974 in einer einzigen Einstellung. Der Film spielt zum Teil in einer Münchner Bar, wo wir die Barkeeperin Barbara kennenlernen. Tiravanijas Remake ist auf einer vom Künstler entworfenen Bar installiert, die von Tiravanijas Barbara – dem österreichischen Schauspieler Florian Troebinger – aktiviert wird, der Bier oder Cola serviert und Gespräche führt. Tischtennis, untitled 2013 (morgen ist die frage), Terrassensaal, 5. – 29.5.23 Eine Serie von Tischtennisplatten des Künstlers, untitled 2013 (morgen ist die frage), im Terrassensaal. Das Werk Morgen ist die Frage ist eine Wiederbelebung der Ping Pong Society, einer Idee des slowakischen Künstlers Július Koller (1939 – 2007), die erstmals 1970 in Bratislava gezeigt wurde. Koller stellte Tischtennisplatten in einem Ausstellungsraum auf und forderte die Besucher*innen auf, mitzuspielen. Sein Ziel war es, die Menschen zur aktiven Kontemplation anzuregen und zu motivieren, insbesondere zu den Themen der Zeit: Umwelt, Gesellschaft und Politik. In Kollers Fußstapfen treten Tiravanijas Tischtennisplatten mit der Aufschrift „morgen ist die frage" und laden die Besucher*innen ein, ihre passive Rolle abzulegen und sich aktiv zu beteiligen, indem sie spielen oder andere zum Spielen auffordern. Tiravanija betont menschliche Beziehungen, Interaktion und Engagement sowie eine kollektive Zentrierung auf die Fragen unserer ungewissen Zukunft. Video, untitled 2011 (pay attention), Eingang des Haus der Kunst, 5. – 29.5.23 Eine Vorführung der Videoarbeit untitled 2011 (pay attention) am Eingang des Haus der Kunst. Im Mittelpunkt der Arbeit steht Tiravanijas Interesse an den sozialen Beziehungen zwischen Bürger*innen, der Rolle der Regierung und der persönlichen Freiheit, wobei er sich auf die regierungsfeindlichen Proteste in Bangkok, Thailand, in den Jahren 2009 – 2010 bezieht. Banner, Eingang des Haus der Kunst, 5. – 29.5.23 Am Eingang des Haus der Kunst hängt ein neu in Auftrag gegebenes doppelseitiges Banner mit Slogans, die der Künstler aus dem Text von Hanjo entnommen hat. Die beiden Slogans beziehen sich auf das Hauptthema von Hanjo, das Warten. Film Screenings, Auditorium, 5. – 29.5.23 Vorführung der Bewegtbildarbeiten des Künstlers. 10.15 Uhr Stories Are Propaganda [Geschichten sind Propaganda] von Rirkrit Tiravanija und Philippe Parreno (2005), 08"26' 10.30 Uhr Vicinato [Nachbarschaft] von Carsten Höller, Philippe Parreno und Rirkrit Tiravanija (1995), 12"00' 10.45 Uhr Vicinato 2 [Nachbarschaft 2] von Liam Gillick, Douglas Gordon, Carsten Höller, Pierre Huyghe, Philippe Parreno und Rirkrit Tiravanija (2000), 11"22' 11 Uhr Lung Neaw Visits His Neighbors [Lung Neaw besucht seine Nachbarn] (2011), 152"54' 13.45 Uhr Karl’s Perfect Day [Karls Perfekter Tag] (2017), 93"30' 15:30 Uhr Skip The Bruising Of The Eskimos To The Exquisite Words VS If I Give You A Penny Will You Give Me A Pair Of Scissors [Überspring das Schlagen der „Eskimos“ und widme Dich den feinen Wörtern vs. Wenn ich dir einen Penny gebe, gibst du mir dann eine Schere] (2017), 101"28' 17.30 Uhr Chew the Fat [ugs. Plaudern] (2008), 124"40' Oper, Hanjo, Westgalerie 5.5.23, 8.5.23, 10.5.23, 12.5.23, 14.5.23 Die Oper Hanjo basiert auf dem gleichnamigen modernen Nō-Theaterstück von Yukio Mishima (geb. 1915, Tokio, gest. 1970, Tokio), das von einem Drama aus dem 14. Jahrhundert inspiriert ist. Es erzählt die Geschichte der Geisha Hanako, die auf die Rückkehr ihres Geliebten Yoshio wartet, und erforscht die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Toshio Hosokawas einaktige Oper wird im Rahmen des „Ja, Mai" Festivals der Bayerischen Staatsoper gezeigt, in der Regie des belgischen Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui, unter musikalischer Leitung von Lothar Koenigs und mit Kostümen des Modedesigners Yuima Nakazato. Kuratiert von Emma Enderby mit Hanns Lennart Wiesner. Die Aufführung von Hanjo von Toshio Hosokawa ist eine Kooperation des Haus der Kunst München mit der Bayerischen Staatsoper.
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Friedrich Seidenstücker. Leben in der Stadt
Pinakothek der Moderne
In einer Sonderausstellung zeigt die Stiftung Ann und Jürgen Wilde über 100 Werke des Fotografen Friedrich Seidenstücker und zahlreiche Dokumente aus ihren Sammlungsbeständen. Friedrich Seidenstücker (1882-1966) zählt zu den bedeutenden Chronisten des Alltagslebens im Berlin der Weimarer Republik. Seine atmosphärischen Großstadtaufnahmen erzählen von beiläufigen Ereignissen und Begebenheiten: vom leichten Sonntagsvergnügen und dem beschwerlichen Arbeitsalltag, von Kinderspielen auf der Straße und dem Treiben auf Bahnhöfen und im Zoo. Seidenstücker wirft einen augenzwinkernden, oftmals humoristischen Blick auf die Menschen und das Leben in der Metropole. Seine Fotografien von Kleingewerbetreibenden wie Kutschern, Kofferträgern und Zeitungsverkäuferinnen zeigen jedoch auch die Härten der Großstadtexistenz und lassen im Hintergrund und an den Bildrändern oftmals die Gegensätze der sozialen Realität der Zwischenkriegsjahre sichtbar werden. Gefördert durch die Herbert-Schuchardt Stiftung Unter dem Titel Sammlung+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne Ausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwerbungen, Leihgaben und Künstler:innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit, die fachlich fundierte Auseinandersetzung und die Aktualität der Sammlungen. Eröffnung: DO 25.05.2023 | 18.00 | Eintritt frei (Bild. Friedrich Seidenstücker, Berlin, Stettiner Bahnhof, 1930; Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München)
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Schön und verletzlich. Menschenbilder der Sammlung Garnerus
Pinakothek der Moderne
Wie kaum ein anderer Sammler konzentriert sich der Kunsthistoriker Hartwig Garnerus (*1943) auf die Darstellung von Menschen in der Zeit des Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit. In Werken von u.a. Hermann Blumenthal, Lovis Corinth, Otto Freundlich, Karl Hofer, Helmut Kolle, Carl Lohse, Marg Moll, Walther Ophey, Emy Roeder und Joseph Scharl werden Verlust und Melancholie, aber zugleich Selbstbehauptung, Verletzbarkeit, Schönheit, Anmut und Lebenslust in malerischer und formaler Qualität gestaltet. So wird die bedrohte Humanität auch der Außenseiter der Gesellschaft spürbar. Die exemplarische Auswahl von Gemälden und Skulpturen der Privatsammlung wird von einem Katalog begleitet. Unter dem Titel Sammlung+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne das Format von Studioausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwerbungen, Leihgaben und Künstler:innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit, die fachlich fundierte Auseinandersetzung und die Aktualität der Sammlungen. (Bild: Karl Hofer, Junge mit Ball, 1927; Sammlung Hartwig Garnerus Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar; © VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
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Fantasie und Wirklichkeit - Salomon van Ruysdaels Utrechter „Plompetoren“
Alte Pinakothek
Frisch restauriert bringt Salomon van Ruysdaels Ansicht des Utrechter „Plompetoren“ unerwartete, gar anzügliche Details zu Tage: zwei im Schatten der Bäume kopulierende Rinder sowie einen an die Stadtmauer urinierenden Mann. Die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts schreckte auch vor der Wiedergabe solch alltäglicher Motive nicht zurück. Doch ist dieses Bild tatsächlich eine realistische Momentaufnahme? Der damalige Betrachter hätte sofort daran gezweifelt. Denn van Ruysdael platzierte den mittelalterlichen Wehrturm der Stadt Utrecht in eine idyllische, ländliche Umgebung. In Wirklichkeit aber war der im 12. Jahrhundert errichtete „Plompetoren“ Teil der Stadtbefestigung mit insgesamt 13 Türmen. ALL EYES ON setzt inmitten der Galerie ein Werk oder eine Werkgruppe, eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit oder künstlerische Position, Gastauftritte einzelner Leihgaben, wichtige Restaurierungen oder Neuerwerbungen in Szene. Die künstlerischen wie technischen Qualitäten der Gemälde, Inhalt und Bedeutung, ihre Entstehungs- und Wirkungsgeschichte sowie ihre Schöpfer werden im Kontext der Sammlung beleuchtet. Auf diese Weise eröffnen sich neue, aktuelle Perspektiven und vielfältige Einblicke in die Forschungsarbeit an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. (Bild. Salomon van Ruysdael, Landschaft mit dem Utrechter "Plompetoren", um 1660; Holz, 66,2 x 80,7 cm)
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Ungekämmte Bilder. Kunst ab 1960 aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern
Pinakothek der Moderne
2023 begeht Herzog Franz von Bayern seinen 90. Geburtstag. Seit sechs Jahrzehnten ist der Chef des Hauses Wittelsbach den bayerischen Museen eng verbunden – als wichtiger Ratgeber und Förderer. Bereits als junger Mann wandte sich der damalige Prinz Franz der Gegenwartskunst zu, als diese noch um Anerkennung kämpfen musste. Vorausschauend erkannte er die Kühnheit und bisweilen raue Schönheit dieser „ungekämmten Bilder“, wie er sie einmal bezeichnete. 1984 schenkte er einen großen Teil seiner privaten Kunstsammlung dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds mit der Maßgabe, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen wuchs mit dieser Schenkung ein einzigartiger Bestand an deutscher Kunst der 1960er und 70er Jahre zu, darunter frühe Arbeiten von Gerhard Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke sowie des 1977 jung verstorbenen Malers Palermo. Sie bilden den Ausgangspunkt einer Ausstellung zu Ehren von Herzog Franz, dessen Interesse an der zeitgenössischen Kunst bis heute fortbesteht. „Ungekämmte Bilder“ zeigt Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler Georg Baselitz, Joseph Beuys, Heinz Butz, Matthias Dornfeld, Hedwig Eberle, Philip Gröning, Ioan Grosu, Jörg Immendorff, Annette Lucks, Imi Knoebel, Oscar Koester, Palermo, A.R. Penck, Erwin Pfrang, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Florian Süssmayr, Norbert Tadeusz, Rudi Tröger, Katharina von Werz, Maria Zerres u. a. Gefördert durch: PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V. Herbert Schuchardt-Stiftung Unter dem Titel SAMMLUNG+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne Studioausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwerbungen und Künstler:innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit sowie die Aktualität der Sammlungen. Eröffnung: DO 11.05.2023 | 19.00 | Eintritt frei (Sigmar Polke, Akt mit Geige, 1968; Dispersion auf Hartfaserplatte, 100,1 x 79,8 cm (Bildmaß), Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Sammlung Prinz Franz von Bayern, Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, © The Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
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Open Haus meets Public Possession
Haus der Kunst
Frei rein, fein raus: An jedem letzten Freitag im Monat ist Open Haus mit freiem Eintritt von 16—22 Uhr. Hier gibt es Raum für Begegnungen und kreativen Austausch. Unser Vermittlungsprogramm heißt Euch an jedem Open Haus mit (Familien-)Führungen und einem offenen, generationenübergreifenden Programm willkommen. 16—21 Uhr Open Atelier 16.30 Uhr & 17.30 Uhr: Kurze Kinderführungen durch „Katalin Ladik“ (Nordgalerie) 18.30 Uhr & 19.30 Uhr: Kurzführungen durch „Katalin Ladik“ (Nordgalerie) 20—22 Uhr: Stellt unseren Kunstauskünften Eure Fragen zum Karrabing Film Collective direkt in der LSK-Galerie Im März feiert bei Open Haus das Musik-Label Public Possession sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Mini-Festival in der Westgalerie. Die Arbeit von Public Possession vereint Musik, Text, Graphik Design und Happenings. Bei Public Possessions Jubiläumsparty performen lokale und internationalen Künstler*innen des Labels wie Sedef Adasi, Sofie Royer, Mainline Magic Orchestra und viele mehr. Alle Open Haus-Besucher*innen sind zum Mitfeiern eingeladen und die Partygäste von Public Possession können durch die Ausstellungen schlendern und am Open Haus-Programm teilnehmen. Im Rahmen von Open Atelier wird ein Druckworkshop angeboten, bei dem die Teilnehmer*innen sich sowohl von den Mustern des Künstlers Hamid Zénati als auch von den Designs von Public Possession inspirieren lassen können. Ihr könnt eigene Schablonen ausschneiden und spielerische Form- und Farbkompositionen auf Textilien drucken. First come, first served: Für Kinder stehen einige T-Shirts bereit, andere Gäste können eigene Textilien oder Kleidung zum Bedrucken mitbringen. Ein Ticket oder eine vorherige Anmeldung sind nicht erforderlich.
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Trace - Formations of Likeness. Fotografie und Video aus The Walther
Haus der Kunst
Diese große Übersichtsausstellung ist in Kooperation mit The Walther Collection entstanden, einer in New York City und Neu-Ulm ansässigen Kunststiftung, die für ihre kritische Auseinandersetzung mit historischer und zeitgenössischer Fotografie sowie Medienkunst bekannt ist. Die mehr als 1000 ausgestellten Werke von Künstler*innen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund sowie Archiv-, Dokumentar- und Gebrauchsfotografie bilden einen globalen Kontext, um über die unterschiedlichen Entwicklungen der heutigen Fotografie nachzudenken. Gemeinsam zeigen sie die Eigenschaft des Mediums, sowohl als Instrument der Selbstermächtigung und -definition als auch als Instrument der Kontrolle und Unterwerfung eingesetzt zu werden. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Porträtfotografie von Menschen, Objekten und Orten sowie auf der Nachzeichnung gesellschaftlichen Wandels in unterschiedlichen geografischen, soziopolitischen und kulturellen Räumen. Das fotografische Porträt wird als Mittel zur Gestaltung von Identität, zum Vorantreiben von sozialem Wandel und als subversive Strategie der Sichtbarkeit eingesetzt. Die Porträtfotografie ist oftmals verbunden mit einer eingehenden Untersuchung der Politik von Erinnerung, Geschichte und Verkörperung. Die beträchtliche Breite und dialogische Reichweite der Ausstellung, die Werke aus den letzten drei Jahrhunderten umfasst und Künstler*innen aus Afrika, Amerika, Europa und Asien zusammenbringt, ermöglicht es dem Publikum, nicht nur die parallelen Geschichten des Mediums zu betrachten, sondern auch seine Materialität sowie seine kategorisierenden und seriellen Strukturen aufzuzeigen und in Frage zu stellen. Wie bereits das „Karrabing Film Collective“ bringt auch diese Ausstellung künstlerische Praktiken zusammen, die sich auf die Erzeugung von Bildern und die Produktion von Repräsentationen der Realität und des Imaginären konzentrieren. Mit Werken von anonymen Künstler*innen und Ai Weiwei, Jane Alexander, Dieter Appelt, Richard Avedon, Martina Bacigalupo, Sammy Baloji, Yto Barrada, Bernd & Hilla Becher, Jodi Bieber, Karl Blossfeldt, Candice Breitz, Cang Xin, Edson Chagas, Kudzanai Chiurai, Mitch Epstein, Em’kal Eyongakpa, Rotimi Fani-Kayode, Samuel Fosso, David Goldblatt, Kay Hassan, Hong Hao, Huang Yan, Pieter Hugo, Délio Jasse, Seydou Keïta, Lebohang Kganye, Sze Tsung Nicolás Leong, Lin Tianmiao, Lu Yang, Luo Yongjin, Ma Liuming, Christine Meisner, Hentie van der Merwe, Sabelo Mlangeni, Santu Mofokeng, S. J. Moodley, Zanele Muholi, Eadweard Muybridge, Grace Ndiritu, J.D. ‘Okhai Ojeikere, Adolfo Patiño, Dawit L. Petros, Jo Ractliffe, John W. Rogers, Rong Rong, Thomas Ruff, Ed Ruscha, August Sander, Zina Saro-Wiwa, Berni Searle, Sheng Qi, Accra Shepp, Yinka Shonibare, Malick Sidibé, Aida Silvestri, Penny Siopis, Song Dong, Thomas Struth, Guy Tillim, Michael Tsegaye, Sue Williamson, Xu Yong, Yang Fudong, Suzuki Yoshikazu und Kimura Shōhachi, Kohei Yoshiyuki, Zhang Huan und anderen. Kuratiert von Anna Schneider mit Hanns Lennart Wiesner. Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Hamid Zénati: All-Over
Haus der Kunst
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste institutionelle Ausstellung, die dem Werk des Künstlers Hamid Zénati (geb. 1944, Constantine, gest. 2022, München) gewidmet ist. Zénati, der sein Leben lang zwischen München und Algier pendelte, widmete sich in seiner künstlerischen Praxis der Malerei, der Raumgestaltung, dem Textil- und Modedesign sowie der Fotografie, stets getrieben von einem anarchischen Gestaltungsdrang. Die Präsentation zeigt Arbeiten aus seinem fast sechs Jahrzehnte währenden Schaffen und gibt erstmals einen Einblick in den unverwechselbaren Kosmos des Künstlers. Zénatis Werk zeichnet sich durch eine schier unerschöpfliche Fülle an Formen, Mustern und der Kombination von Farben, Materialien und Techniken aus. Als Autodidakt schuf Zénati seine kraftvollen und zugleich spielerischen Kompositionen, ohne sich auf vorgegebene Werturteile festzulegen. Als weitgehend unbekannter Künstler, der in der Diaspora ein Leben in prekären Verhältnissen führte und dabei ein scharfer Beobachter sozialer, kultureller und künstlerischer Bewegungen war, entwickelte Zénati eine einzigartige kosmopolitische Perspektive, die die etablierten Grenzen zwischen Stilen und Genres sowie zwischen bildender und angewandter Kunst hinfällig erscheinen lassen. Kuratiert von Anna Schneider. Mit großzügiger Unterstützung von The Arab Fund for Arts and Culture, Stiftung Kunstfonds und dem Kulturreferat München. Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Haus der Kunst
„Ooooooooo-pus“ ist Katalin Ladiks erste Überblicksausstellung in Deutschland. Sie widmet sich ihrem künstlerischen Schaffen in den Bereichen Poesie, Performance und Sound. Geistig und konzeptuell verwurzelt ist das Werk der wegweisenden Künstlerin (geb. 1942, Novi Sad) in den multiethnischen und feministischen Avantgarden des ehemaligen Jugoslawiens. Ladik greift folkloristische, mythologische und religiöse Motive auf, um Geschlechterrollen und weibliche Archetypen in Frage zu stellen. Oft setzt sie dabei ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium ein. Für Ladik ist der Körper eine Quelle der Poesie und ein Ort der Selbstdarstellung, den sie seit den 1960er Jahren in ihren Performances immer wieder erforscht hat. Ihre visuellen Gedichte — Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten — fungieren als musikalische Partituren. Sie erforschen die Verbindung von Stimme und Bild und erweitern Sprache durch lautmalerische Experimente. Ladiks künstlerische Karriere verläuft parallel zu ihren Erfolgen auf der Bühne und im Film. Als Schauspielerin verkörperte sie „das Weibliche“ in futuristischen, mythologischen oder Grenzen überschreitenden Rollen und schaffte dadurch immer wieder Raum für verschiedene Artikulationen einer feministischen Praxis. „Ooooooooo-pus“ führt Ladiks vielseitiges Werk in einer Ausstellung zusammen, die man nicht nur sehen, sondern auch hören soll. Klang ist zentral für das Programm des Haus der Kunst in 2023. „Ooooooooo-pus“ sowie auch „Meredith Monk: Calling“ demonstrieren ein neues Ausstellungmodell, das auf die Installation wegweisender Praktiken, die auf Klang basieren, ausgerichtet ist. Kuratiert von Hendrik Folkerts und Sarah Johanna Theurer mit Manuela Hillmann. Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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neue Veranstaltung
Haus der Kunst

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Sinnesfreuden - Hendrik ter Brugghen „Zecher“
Alte Pinakothek
Hendrick ter Brugghen (1588–1629) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der „Utrechter Caravaggisten“, die in Rom im frühen 17. Jahrhundert einen Stil entwickelten, der von den dramatischen und lebensnahen Bildern des Italieners Michelangelo Merisi da Caravaggio inspiriert ist. Die mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung restaurierte und neugerahmte Halbfigur eines trunkenen Zechers entstand 1627, als ter Brugghen auf dem Höhepunkt seiner Karriere stand. Als einziges Werk des Künstlers in der Sammlung steht es im Fokus einer den „Sinnesfreuden“ gewidmeten All Eyes On Präsentation, die es gemeinsam mit Werken von ter Brugghens Utrechter Malerkollegen Gerard van Honthorst zeigt. (Bild: Hendrik ter Brugghen, Der Zecher, 1627 Leinwand, 71,3 x 60 cm © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Foto: Sibylle Forster / Nicole Wilhelms )
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Alte Meister in Bewegung
Alte Pinakothek
Neupräsentation der Sammlung Für die aktuelle Präsentation der Sammlung sind rund zweihundert Gemälde umgezogen. In den Sälen der Oberen Galerie begegnen sie sich jetzt in ungewohnten Zusammenhängen: Dialogische Konstellationen und thematische Gruppen laden dazu ein, die vertrauten Meisterwerke neu zu entdecken. Erstmals in der Geschichte der Alten Pinakothek wird die traditionelle Ordnung der Galerie, die chronologischen und geographischen Gesichtspunkten folgt, in weiten Teilen des Rundgangs hinterfragt. Viele Hauptwerke, die zuvor stets räumlich getrennt waren, sind nun über Stil- und Epochengrenzen hinweg zu Nachbarn geworden. Ihr außergewöhnliches Zusammentreffen bringt ungeahnte Parallelen zum Vorschein, lenkt den Blick auf selten thematisierte Verbindungen und charakteristische Eigenheiten. Dabei eröffnen sich frische Perspektiven auf die Gemälde und ihre Schöpfer:innen, auf die Inhalte und die Form der Darstellungen sowie auf die Zusammenhänge ihrer Entstehung.
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Eleganz, Schauspiel und Natur
Alte Pinakothek
Die Malerei des 18. Jahrhunderts ist in der Alten Pinakothek vor allem mit Werken französischer und venezianischer Künstler präsent, die bereits in ihrer Zeit europaweit gefragt waren. Das gilt besonders für François Boucher sowie für Canaletto, Francesco Guardi und Giovanni Battista Tiepolo; Gemälde von Nicolas Lancret und Jean-Baptiste Pater bezeugen das einflussreiche Wirken von Antoine Watteau. Wie außergewöhnlich reich und vielfältig die Kunstproduktion im Europa des 18. Jahrhunderts war, wird jedoch erst deutlich, wenn man den Blick über Frankreich und Venedig hinaus richtet und auch das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler anderer Regionen berücksichtigt. In der hier eingerichteten Sammlungspräsentation treten selten gezeigte Werke von deutschen und niederländischen Künstlern mit Gemälden aus Frankreich und Italien in einen vielstimmigen Dialog. Die Präsentation konzentriert sich auf drei Themenfelder, die sowohl hinsichtlich der zeitgenössischen künstlerischen Prämissen als auch in Bezug auf den kulturhistorischen Wandel während des Zeitalters der Aufklärung besonders aussagekräftig sind: Porträts, vor allem Selbstbildnisse; Feste und galante Szenen; Landschaften und Stadtansichten. Die intensive Reflexion der Vernunft- und Gefühlskompetenz des Menschen, seiner Freiheit und seines Verhältnisses zur Gesellschaft, das neue Geschichtsbewusstsein, die Wiederentdeckung der Natur und die Erforschung der Naturgesetze – all diese Aspekte prägten das 18. Jahrhundert und spiegeln sich in den Inhalten der ausgewählten Gemälde. Eine historisch gewachsene museale Sammlung vermittelt darüber hinaus besonders eindringlich, dass sich die europäische Kunst des 18. Jahrhunderts durch die Parallelität zahlreicher, teils widersprüchlicher künstlerischer Ansätze auszeichnet.
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Mythos München 72
Staatliche Münzsammlung München
Jeder kennt sie, jeder hat sie, die 10-DM-Sonderprägungen zu den XX. Olympischen Sommerspielen in München. 100 Millionen Stück wurden geprägt und verkauft und damit zu einem großen Teil die Münchner Wettkampfstätten bezahlt. Aber auch die antike Stadt Elis münzte extra Silberstücke aus, um den berühmten Zeustempel in Olympia zu finanzieren. Das war für uns ein Anlass zu fragen: Welche Gemeinsamkeiten, aber auch welche Unterschiede gibt es zwischen den antiken Olympischen Spielen und denen in München? Die Ausstellung „Mythos München '72“ zeigt zahlreiche Leihgaben von Künstlern und Museen aus ganz Deutschland. Die Objekte werfen Schlaglichter auf die modernen und antiken Spiele. Von besonderem Interesse ist die Genese der 10-DM-Sonderprägungen. Vier Künstlerwettbewerbe wurden veranstaltet, um die Motive zu finden. Zahlreiche namhafte Medailleurinnen und Medailleure reichten Entwürfe ein, überliefert als Zeichnung, in Gips oder als Fotografie. Entscheiden Sie selbst, ob die Jury damals den richtigen Vorschlag prämiert hat.
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Tune. Sound and beyond live at Haus der Kunst
Haus der Kunst
Mit Caterina Barbieri, William Basinski, Galya Bisengalieva, Christelle Oyiri (Crystallmess), Beatrice Dillon, JJJJJerome Ellis, Emiranda, Okkyung Lee, Lolina, Kali Malone, Mechatok, Jason Moran, Stephen O’Malley, Lucy Railton, Toxe und Wolfgang Voigt . Für Tune, die Serie kurzer Sound Residencies im Haus der Kunst, sind die Künstler*innen eingeladen, Live-Performances, Filmvorführungen und Installationen zu präsentieren. Bereits 2021 galt unsere besondere Aufmerksamkeit Künstler*innen, die mit Klang verwobene Geschichten erzählen und aus der linearen Zeit heraustreten. 2022 wird die Reihe fortgesetzt, im Dialog mit den aktuellen Ausstellungen wird es um Textur und Gestalt des Klangs gehen sowie um verschiedene Arten der Performance. Tune ist zwischen den Bereichen Sound, Musik und visueller Kunst angesiedelt. Die eingeladenen Künstler*innen bewegen sich zwischen verschiedenen Genres, Zeitaltern und Einflüssen. Ihre Praktiken sind fokussiert, sei es bei mikrotonalen Kompositionen oder beim Erkunden der vielfältigen Ansätze, ein Instrument zu spielen. Die Werke untersuchen die feineren Details: Wie sich Klang mit Zeit verbindet, wie Strukturen entstehen und sich auflösen. Das Programm präsentiert Klangcollagen und erzählerische Werke, Wände aus urwüchsigem Klang, kunstvoll komponierte Songs und Improvisation. So wie Fujiko Nakayas Nebelskulpturen die Außenmauern traumartig umgeben, werden diese Klangarbeiten flüchtige Momente des Schwebens zwischen Klarheit und Opakheit erzeugen.
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Archiv Galerie. Historische Dokumentation
Haus der Kunst
In 2020 wurde für die Archiv Galerie eine neue Dokumentation zur Geschichte des Haus der Kunst konzipiert. Eingerichtet in einem zentral gelegenen Ausstellungsraum stellt die Archiv Galerie das sichtbare Gedächtnis der wechselvollen Geschichte des Haus der Kunst dar. 1937 als „Haus der Deutschen Kunst“ eröffnet, war das Gebäude eines der ersten architektonischen Vorzeigeprojekte des NS-Regimes und ein zentraler Ort von Kunst und Propaganda.
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