Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung.
Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.
Das Haus der Kunst schärft den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So schafft es einen kritischen Kontext, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln.
Buchhandlung Walther König
Telefon + 49 89 25544 498
Goldene Bar im Haus der Kunst
Telefon +49 89 54804 777
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag 10 Uhr bis 20 Uhr
Dienstag geschlossen
Donnerstag 10 Uhr bis 22 Uhr
Bewertungschronik
Jan '17
Feb '17
Mär '17
Apr '17
Mai '17
Jun '17
Jul '17
Aug '17
Sep '17
Okt '17
Nov '17
Dez '17
Jan '18
Feb '18
Mär '18
Apr '18
Mai '18
Jun '18
Jul '18
Aug '18
Sep '18
Okt '18
Nov '18
Dez '18
Jan '19
Feb '19
Mär '19
Apr '19
Mai '19
Jun '19
Jul '19
Aug '19
Sep '19
Okt '19
Nov '19
Dez '19
Jan '20
Feb '20
Mär '20
Apr '20
Mai '20
Jun '20
Jul '20
Aug '20
Sep '20
Okt '20
Nov '20
Dez '20
Jan '21
Feb '21
Mär '21
Apr '21
Mai '21
Jun '21
Jul '21
Aug '21
Sep '21
Okt '21
Nov '21
Dez '21
Jan '22
Feb '22
Mär '22
Apr '22
Mai '22
Jun '22
Jul '22
Aug '22
Sep '22
Okt '22
Nov '22
Dez '22
Jan '23
Feb '23
Mär '23
Apr '23
Mai '23
total
Haus der Kunst bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte Haus der Kunst
Ausstellung
Holy. Energy. Masters. ars viva 2023
Für die Ausstellung „Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“ entwickeln die aktuellen Preisträger*innen des renommierten ars viva Nachswuchspreises Paul Kolling, Shaun Motsi und Leyla Yenirce im Haus der Kunst raumgreifende Neuproduktionen. Alle drei Künstler*innen verhandeln in ihrem Schaffen aktuelle Ereignisse von politischer, ökologischer und sozialer Brisanz.
Holy
In Leyla Yenirces Klanginstallation Holy Water (2023) entfaltet sich ein sphärisches Crescendo, das durch den Körper ins Bewusstsein gelangt. Fortdauernde traumatisch-historische Ereignisse werden in eine ergreifende Wahrnehmungserfahrung transformiert. Das Werk basiert auf einem BBC-Interview, das in Lalisch aufgezeichnet wurde, dem heiligen Tempel der Jesiden im Nordirak. Die Hüterin der heiligen Kanîya Sipî-Quelle unterzieht hier Frauen und Mädchen einer Wiedertaufe, die den seit 2014 vom sogenannten Islamischen Staat durchgeführten Genozid überlebt haben. Durch das Ritual werden sie wieder zu Jesidinnen, bevor ihnen aufgrund der an ihnen verübten sexuellen Gewalt aus der Gemeinschaft Ausschluss drohen würde. In dem Ritual der Reinigung und Heilung schwingt sowohl die jüdische Tradition der Mikwe mit, als auch die der christlichen Taufe von Jesus durch Johannes den Täufer. Entstanden ist es jüngst während des Genozids, um den körperlich und seelisch Versehrten Erholung zu verschaffen. Yenirce nähert sich diesem Ritual aus einer klanglichen Perspektive: Aus vorgefundenem Sound-Material steigen helle Synthesizerklänge und manipulierte Feldaufnahmen auf. Die virtuose Komposition verschiedener Klangschichten zerschmettert zugleich hierarchische Narrative zugunsten eines transzendentalen Erlebnisses, das die Reinigung und Überwindung von Traumata vermittelt und gleichzeitig dessen Grenzen hinterfragt.
Energy
Paul Kollings raumgreifende Installation und sein gleichnamiger Film Energy (2023) widmen sich der undurchsichtigen Preisbildung am Energiemarkt und der darüber geführten öffentlichen Debatte, die sich mit dem aktuellen Krieg in Europa brisant zugespitzt hat. Kolling geht es nicht um eine rein wissenschaftliche Untersuchung, sondern vielmehr um den gesellschaftlichen, hochemotional geführten Diskurs, dem die einer nüchternen Verwertungslogik folgende Wirtschaft gegenübergestellt wird. Das zweiteilige Werk verweist auf die sichtbare wie zugleich unsichtbare Architektur der Europäischen Energie Börse (EEX). Dieser real existierende Schauplatz der Börse wie auch die Prozesse der Energiepreisbildung sind einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Ihre Rolle ist von der Wirtschaft sowie von Journalist*innen, Expert*innen und Aktivist*innen gleichermaßen stark umstritten. Kollings monumentale Textil-Konstruktion zeigt die drei Fensterfronten der Hauptetage der EEX im 23. Stock des Leipziger City-Hochhauses. Gemäß der geografischen Ausrichtung des Gebäudes ragt die Installation in den Raum hinein, gleich einer verstörenden Intervention. Der zugehörige Film deckt mit der Gegenüberstellung von Interviews unterschiedlicher Akteur*innen absurde Widersprüche auf und formuliert grundsätzliche wirtschaftsethische Fragen zum gegenwärtigen Kampf um Ressourcen.
Masters
Mit MASTERS (2023) treibt Shaun Motsi die Untersuchung zeitgenössischer visueller Kultur weiter voran, insbesondere hinsichtlich der Produktion und Distribution von Bewegt-Bildern in einer zunehmend digitalisierten, post-pandemischen Welt. Seine Videoarbeit eignet sich das „Talking Heads“-Format an und widmet sich dem höchstaktuellen Unterhaltungs-Genre der populären Lehrfilme auf online Video-Plattformen. Eines Tages erhält Mr. Clarke, ein im Ruhestand lebender Schwarzer unabhängiger Filmemacher, eine Einladung von einer umstrittenen Online-Edutainment-Plattform namens Masters. Die Zusammenarbeit gerät aus den Fugen, als die kompromisslose Agenda des Start-ups, das finster entschlossen ist, Bildung zu destabilisieren und radikal umzudefinieren, die Protagonist*innen zwingt, ihr Verhältnis zu Wissen, Studium, Gemeinschaft und der sich ändernden Landschaft institutionalisierten Lernens neu zu bewerten. Inspiriert vom Independent und New Wave-Kino wie auch in den sozialen Medien generierten Inhalten, lässt Motsi aus Aspekten von Comedy, Thriller, Horror und Drama eine Filmstruktur erwachsen, die in kritischer Anlehnung an cineastische „Heldenreisen“ radikal gekürzt in einen mini-epischen Kurzfilm von herausfordernder Geschwindigkeit münden. Motsi analysiert und kritisiert Prozesse von Wissensbildung, insbesondere wie Institutionen und deren Möglichkeiten des Lernens definiert sind, wer und wie Zugang zu Bildung hat bzw. es weitergegeben wird. Motsi schafft damit wegweisende Denkräume für neue gesellschaftliche Strukturen.
Mit der Ausstellung setzt das Haus der Kunst sein Engagement für eine jüngere Künstler*innengeneration fort. Die Kooperation mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.v. findet anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der angesehenen Nachwuchauszeichnung ars viva statt. Die Ausstellung „Holy. Energy. Masters“ zeigt einen Dreiklang von Stimmen der jüngsten Künstler*innengeneration, die Konflikte von eurozentristischem Wissen, Werten und Systemen befragt und intelligente, poetische wie auch geographische Perspektivwechsel ermöglicht.
Kuratiert von Jana Baumann mit Manuela Hillmann
Eine Ausstellung von Haus der Kunst München in Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Kanadischen Botschaft.
Gefördert durch
Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dauer
Fr, 5.5.2023 - So, 9.7.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Bewertungen & Berichte Holy. Energy. Masters. ars viva 2023
Ausstellung
Paul Valentin. Lost Arc
Lost Arc ist eine Installation des Künstlers Paul Valentin (geb. 1990 in München). Auf einem Digitaldruck mit Wandvlies ist das verzerrte Motiv eines geheimnisvollen Archivs abgebildet, das vergessene Objekte und unerzählte Geschichten enthüllt. Die Echtzeit-Aufnahmen auf dem Bildschirm stammen von der Überwachungskamera des Museumseingangs und entschlüsseln das verzerrte Wandbild. Dieser interaktive Ansatz bietet den Besucher*innen eine immersive Erfahrung, die nicht nur die übersehenen Objekte sichtbar macht, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen des Museums gewährt. Auf subtile Weise erzählen die Objekte aus der Geschichte des Haus der Kunst München und verweisen auf Gegenstände, die der Künstler für vergangene Werke verwendet hat.
Paul Valentins künstlerische Praxis zeichnet sich durch einen philosophischen Ansatz aus und umfasst eine Vielzahl von Medien wie Video, Animation, Installation, Skulptur und Sound. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit komplexen Widersprüchen und Themen der Metaphysik, wie dem schwer fassbaren Konzept der Wahrheit, der rätselhaften Natur des Nichts und dem grundlegenden Wesen der Welt. Er ist hauptsächlich im Bereich der computergenerierten Videokunst tätig und schöpft sein Werk aus einem breiten Spektrum von Quellen, wie etwa der Literatur des Surrealismus, der Romantik und des magischen Realismus sowie der zeitgenössischen Philosophie.
Die Ausstellung ist zugänglich über die LSK Galerie bzw. den Personaleingang des Haus der Kunst auf der Seite des Parkplatzes.
Mit den Einzelausstellungen im Personaleingang erschließt das Haus der Kunst einen bisher verborgenen Raum. Die ortsspezifische Neuproduktion dieser Ausstellungsreihe, Lost Arc, dient nicht nur als angenehme Überraschung für die Mitarbeiter*innen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Förderung aufstrebender Künstler*innen aus München.
Kuratiert von Teresa Retzer
Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dauer
Fr, 5.5.2023 - So, 5.11.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Trace - Formations of Likeness. Fotografie und Video aus The Walther
Diese große Übersichtsausstellung ist in Kooperation mit The Walther Collection entstanden, einer in New York City und Neu-Ulm ansässigen Kunststiftung, die für ihre kritische Auseinandersetzung mit historischer und zeitgenössischer Fotografie sowie Medienkunst bekannt ist. Die mehr als 1000 ausgestellten Werke von Künstler*innen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund sowie Archiv-, Dokumentar- und Gebrauchsfotografie bilden einen globalen Kontext, um über die unterschiedlichen Entwicklungen der heutigen Fotografie nachzudenken. Gemeinsam zeigen sie die Eigenschaft des Mediums, sowohl als Instrument der Selbstermächtigung und -definition als auch als Instrument der Kontrolle und Unterwerfung eingesetzt zu werden.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Porträtfotografie von Menschen, Objekten und Orten sowie auf der Nachzeichnung gesellschaftlichen Wandels in unterschiedlichen geografischen, soziopolitischen und kulturellen Räumen. Das fotografische Porträt wird als Mittel zur Gestaltung von Identität, zum Vorantreiben von sozialem Wandel und als subversive Strategie der Sichtbarkeit eingesetzt. Die Porträtfotografie ist oftmals verbunden mit einer eingehenden Untersuchung der Politik von Erinnerung, Geschichte und Verkörperung.
Die beträchtliche Breite und dialogische Reichweite der Ausstellung, die Werke aus den letzten drei Jahrhunderten umfasst und Künstler*innen aus Afrika, Amerika, Europa und Asien zusammenbringt, ermöglicht es dem Publikum, nicht nur die parallelen Geschichten des Mediums zu betrachten, sondern auch seine Materialität sowie seine kategorisierenden und seriellen Strukturen aufzuzeigen und in Frage zu stellen. Wie bereits das „Karrabing Film Collective“ bringt auch diese Ausstellung künstlerische Praktiken zusammen, die sich auf die Erzeugung von Bildern und die Produktion von Repräsentationen der Realität und des Imaginären konzentrieren.
Mit Werken von anonymen Künstler*innen und Ai Weiwei, Jane Alexander, Dieter Appelt, Richard Avedon, Martina Bacigalupo, Sammy Baloji, Yto Barrada, Bernd & Hilla Becher, Jodi Bieber, Karl Blossfeldt, Candice Breitz, Cang Xin, Edson Chagas, Kudzanai Chiurai, Mitch Epstein, Em’kal Eyongakpa, Rotimi Fani-Kayode, Samuel Fosso, David Goldblatt, Kay Hassan, Hong Hao, Huang Yan, Pieter Hugo, Délio Jasse, Seydou Keïta, Lebohang Kganye, Sze Tsung Nicolás Leong, Lin Tianmiao, Lu Yang, Luo Yongjin, Ma Liuming, Christine Meisner, Hentie van der Merwe, Sabelo Mlangeni, Santu Mofokeng, S. J. Moodley, Zanele Muholi, Eadweard Muybridge, Grace Ndiritu, J.D. ‘Okhai Ojeikere, Adolfo Patiño, Dawit L. Petros, Jo Ractliffe, John W. Rogers, Rong Rong, Thomas Ruff, Ed Ruscha, August Sander, Zina Saro-Wiwa, Berni Searle, Sheng Qi, Accra Shepp, Yinka Shonibare, Malick Sidibé, Aida Silvestri, Penny Siopis, Song Dong, Thomas Struth, Guy Tillim, Michael Tsegaye, Sue Williamson, Xu Yong, Yang Fudong, Suzuki Yoshikazu und Kimura Shōhachi, Kohei Yoshiyuki, Zhang Huan und anderen.
Kuratiert von Anna Schneider mit Hanns Lennart Wiesner.
Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dauer
Fr, 14.4.2023 - So, 23.7.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Trace - Formations of Likeness. Fotografie und Video aus The Walther bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte Trace - Formations of Likeness. Fotografie und Video aus The Walther
1Ausstellung
Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
„Ooooooooo-pus“ ist Katalin Ladiks erste Überblicksausstellung in Deutschland. Sie widmet sich ihrem künstlerischen Schaffen in den Bereichen Poesie, Performance und Sound. Geistig und konzeptuell verwurzelt ist das Werk der wegweisenden Künstlerin (geb. 1942, Novi Sad) in den multiethnischen und feministischen Avantgarden des ehemaligen Jugoslawiens. Ladik greift folkloristische, mythologische und religiöse Motive auf, um Geschlechterrollen und weibliche Archetypen in Frage zu stellen. Oft setzt sie dabei ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium ein.
Für Ladik ist der Körper eine Quelle der Poesie und ein Ort der Selbstdarstellung, den sie seit den 1960er Jahren in ihren Performances immer wieder erforscht hat. Ihre visuellen Gedichte — Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten — fungieren als musikalische Partituren. Sie erforschen die Verbindung von Stimme und Bild und erweitern Sprache durch lautmalerische Experimente. Ladiks künstlerische Karriere verläuft parallel zu ihren Erfolgen auf der Bühne und im Film. Als Schauspielerin verkörperte sie „das Weibliche“ in futuristischen, mythologischen oder Grenzen überschreitenden Rollen und schaffte dadurch immer wieder Raum für verschiedene Artikulationen einer feministischen Praxis.
„Ooooooooo-pus“ führt Ladiks vielseitiges Werk in einer Ausstellung zusammen, die man nicht nur sehen, sondern auch hören soll. Klang ist zentral für das Programm des Haus der Kunst in 2023. „Ooooooooo-pus“ sowie auch „Meredith Monk: Calling“ demonstrieren ein neues Ausstellungmodell, das auf die Installation wegweisender Praktiken, die auf Klang basieren, ausgerichtet ist.
Kuratiert von Hendrik Folkerts und Sarah Johanna Theurer mit Manuela Hillmann.
Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dauer
Fr, 3.3.2023 - So, 10.9.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Bewertungen & Berichte Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Ausstellung
Hamid Zénati: All-Over
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste institutionelle Ausstellung, die dem Werk des Künstlers Hamid Zénati (geb. 1944, Constantine, gest. 2022, München) gewidmet ist. Zénati, der sein Leben lang zwischen München und Algier pendelte, widmete sich in seiner künstlerischen Praxis der Malerei, der Raumgestaltung, dem Textil- und Modedesign sowie der Fotografie, stets getrieben von einem anarchischen Gestaltungsdrang. Die Präsentation zeigt Arbeiten aus seinem fast sechs Jahrzehnte währenden Schaffen und gibt erstmals einen Einblick in den unverwechselbaren Kosmos des Künstlers.
Zénatis Werk zeichnet sich durch eine schier unerschöpfliche Fülle an Formen, Mustern und der Kombination von Farben, Materialien und Techniken aus. Als Autodidakt schuf Zénati seine kraftvollen und zugleich spielerischen Kompositionen, ohne sich auf vorgegebene Werturteile festzulegen. Als weitgehend unbekannter Künstler, der in der Diaspora ein Leben in prekären Verhältnissen führte und dabei ein scharfer Beobachter sozialer, kultureller und künstlerischer Bewegungen war, entwickelte Zénati eine einzigartige kosmopolitische Perspektive, die die etablierten Grenzen zwischen Stilen und Genres sowie zwischen bildender und angewandter Kunst hinfällig erscheinen lassen.
Kuratiert von Anna Schneider.
Mit großzügiger Unterstützung von The Arab Fund for Arts and Culture, Stiftung Kunstfonds und dem Kulturreferat München.
Öffentliche Führungen finden in deutscher und englischer Sprache statt. Sie kosten 3 € pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dauer
Do, 16.3.2023 - So, 23.7.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
„Wonderland“ ist eine umfassende Ausstellung des Karrabing Film Collective, einer Indigene Künstler*innengruppe aus Australien. Die knapp dreißig Mitglieder des generationenübergreifenden Kollektivs leben überwiegend in Belyuen im Northern Territory Australiens. Ihre Videos und Installationen bilden eine Art des Widerstands und der Selbstorganisation. Karrabings Filme werden von den Künstler*innen selbst als „improvisierter Realismus“ beschrieben. Sie charakterisieren sich durch einen cineastischen Ansatz, der die klassischen, binären Konzepte von Spielfilm und Dokumentation, von Gegenwart und Vergangenheit hinter sich lässt. Karrabing haben eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache geschaffen, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst bereits einen Namen gemacht hat.
Das Haus der Kunst präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gibt so einen Einblick in die vielschichtige Arbeitsweise des Kollektivs. Die einzelnen Komponenten der Ausstellung — Videos, Klänge, Stimmen sowie ein umfassender Reader — hinterfragen universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion. „Wonderland“ folgt auf die Ausstellung „Fragments, or just Moments“ von Tony Cokes in der LSK-Galerie. Das Haus der Kunst etabliert die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller damit als einen Ort, an welchem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden.
Kuratiert von Damian Lentini mit Anne Pfautsch.
Dauer
Fr, 27.1.2023 - So, 30.7.2023
Ort
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Bewertungen & Berichte Karrabing Film Collective. Wonderland
Blog
Stretch your view - Der Blog vom Haus der Kunst!
Es gibt so viel mehr Geschichten zu erzählen, als auf den ersten Blick in unseren Ausstellungsräumen zu finden sind. Mehr Einblicke hinter die Kulissen, vielfältigere Infos zu den Ausstellungen, KünstlerInnen und der Arbeit im Haus bietet jetzt der Blog.
Ort
Haus der Kunst
Online Prinzregentenstr. 1
D-80538 München
Online
Bewertungen & Berichte Publikationen im Online-Shop
9
Haus der Kunst
Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung.
Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.
Das Haus der Kunst schärft den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So schafft es einen kritischen Kontext, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln. Buchhandlung Walther König
Telefon + 49 89 25544 498
Goldene Bar im Haus der Kunst
Telefon +49 89 54804 777
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag 10 Uhr bis 20 Uhr
Dienstag geschlossen
Donnerstag 10 Uhr bis 22 Uhr
Kontakt
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München