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Wiener Festwochen

17.5. bis 23.6.2024

Willkommen in der Republik der Künste!

Fünfeinhalb Wochen Kunst und Aktivismus, an allen Ecken und Enden Wiens, vom Burgtheater bis zum Fußballplatz. 46 Produktionen und künstlerische Projekte aus den Bereichen Sprechtheater, Oper, Musik, Tanz, Performance, bildende Kunst und Aktivismus warten darauf entdeckt zu werden.

Kontakt

Wiener Festwochen
Lehárgasse 11/1/6
A-1060 Wien

Telefon: +43 (0)1 589 22-0
Fax: +43 (0)1 589 22-49
E-Mail: festwochen@festwochen.at

Bewertungschronik

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Ausstellung

Genossin Sonne

Bevor der Begriff „Revolution“ im 18. Jahrhundert – unter dem Eindruck der Französischen Revolution – einen „gewaltsamen Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung“ bezeichnete, wurde er in der Astronomie zur Bezeichnung der Umdrehung der Himmelskörper verwendet. Die essayistische Gruppenausstellung Genossin Sonne widmet sich künstlerischen Arbeiten und Theorien, die den Kosmos und insbesondere die Sonne – der Energielieferant für Leben auf der Erde – mit soziopolitischen Bewegungen in Verbindung bringen. Vor dem Hintergrund der Dezentrierung des Menschen als historisches Subjekt fragen wir, inwieweit nicht nur die materielle Umwelt auf der Erde, sondern auch der Kosmos an geschichtlicher Entwicklung Anteil hat. Gibt es etwa, wie die sowjetischen Kosmisten behaupteten, einen Zusammenhang zwischen erhöhter solarer Aktivität und irdischen Revolutionen? Welche spekulativen, lustvollen Überlegungen finden sich dazu in der zeitgenössischen Kunst, Poesie oder Theorie?

Für die Freie Republik Wien und die Proklamierung einer Zweiten Moderne eröffnet die Ausstellung neue Perspektiven auf die Frage: Wer sind die Akteur:innen der Geschichte? Was bewirkt und verändert ein Verständnis von Revolution, das den Menschen als primäre Kraft aus dem Fokus nimmt?

Künstlerisches Team:
Mit Kobby Adi, Kerstin Brätsch, Colectivo Los Ingrávidos, Nicholas Grafia & Mikołaj Sobczak, Sonia Leimer, Maha Maamoun, Wolfgang Mattheuer, The Otolith Group, Marina Pinsky, Katharina Sieverding, Huda Takriti, Suzanne Treister, Anton Vidokle, Gwenola Wagon

Kuratiert von Inke Arns und Andrea Popelka

Zeit: Di-So, 11 bis 19 Uhr, Do, 11 bis 21 Uhr

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Performance

Ausrufung der Freien Republik Wien

Am 17. Mai 2024 wird unter der neuen Intendanz von Milo Rau die Freie Republik Wien ausgerufen. In einer großen Zeremonie vor dem Rathaus, bei der Statements und Beiträge lokaler und internationaler Aktivist:innen und Bands im gemeinsamen Singen der neuen Hymne gipfeln, erklärt sich der 100-köpfige Rat der Republik zum Souverän. Dies ist der fulminante Auftakt für fünf Wochen Festival, in denen Wien zur Experimentalstätte einer Zweiten Moderne wird: global, entgrenzt, utopisch, radikal politisch und radikal ästhetisch.

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Performance

A Noiva e o Boa Noite Cinderela / Die Cadela Força Trilogie: Kapitel 1

Carolina Bianchi, Cara­ de ­Cavalo

Wie weit kann Kunst gehen? Wie weit muss sie gehen? In einem Brautkleid begibt sich die Aktionskünstlerin Pippa Bacca 2008 per Anhalter auf eine Reise von Mailand nach Jerusalem, um ein Zeichen für Frieden und Vertrauen zwischen den Menschen zu setzen. Auf ihrem Weg wird sie vergewaltigt und ermordet. Bacca und andere Künstlerinnen, die den eigenen Körper als Protest und Zielscheibe einsetzen, stehen im Zentrum des ersten Teils von Die Braut und Goodnight Cinderella. Während die brasilianische Theatermacherin Carolina Bianchi über diese Frauen referiert, beginnen die eingenommenen K.-o.-Tropfen (in Brasilien „Goodnight Cinderella“ genannt) zu wirken. Bianchi verliert das Bewusstsein und die acht Performer:innen ihres Kollektivs Cara de Cavalo übernehmen. Wehrlos und verletzlich ist sie ihnen ausgeliefert. Mit dieser weltweit diskutierten Performance legt Bianchi ihren eigenen Körper in die Waagschale.

Konzept, Text, Dramaturgie, Regie: Carolina Bianchi
Mit Alita, Carolina Bianchi, Chico Lima, Fernanda Libman, Joana Ferraz, José Artur, Larissa Ballarotti, Marina Matheus, Rafael Limongelli
Dramaturgie, Recherche: Carolina Mendonça
Produktionsleitung, Tourmanagement: Carla Estefan
Produktionsassistenz, Bühnenleitung: AnaCris Medina
Technische Leitung, Sound Design, mit Musik von Miguel Caldas
Bühne: Luisa Callegari
Licht: Jo Rios Video Montserrat Fonseca Llach
Video Karaoke: Thany Sanches
Kostüm: Tomás Decina, Luisa Callegari, Carolina Bianchi
Künstlerische Assistenz, Künstlerische Beratung: Tomás Decina
Fotografie: Christophe Raynaud de Lage
Internationales Management, Produktion: Metro Gestão Cultural (Brasilien)
Mitarbeit Körper- und Sprachtraining: Pat Fudyda, Yantó
Theorie und Dramaturgie im Dialog: Silvia Bottiroli

Produktion: Metro Gestão Cultural (Brasilien)
Koproduktion: Festival d’Avignon, KVS Brussels, Maillon Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, Frascati Producties (Amsterdam)

Portugiesisch mit deutschen und englischen Übertiteln
2 Std. 30 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 18 Jahren. Das Stück thematisiert Vergewaltigung und geschlechtsspezifische Gewalt.

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Theater

Blutstück

Nach dem Roman "Blutbuch" von Kim de l´Horizon
Leonie Böhm

Wir sind eine Melange. Wir sind Oma-Mutter-Kind-Mischwesen. Mit Blutbuch, 2022 mit dem Schweizer und dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, unternimmt Kim de l’Horizon eine Bestandsaufnahme von Ängsten und Zuschreibungen, die über Zellen und Erzählungen in unser Körpergedächtnis eingesickert und zu unhinterfragbaren Normen geronnen sind. Was – aus Scham oder Scheinheiligkeit – nie gesagt wurde, muss ausgesprochen werden, um die Schweigekultur zu brechen. In einer bunten, aufblasbaren Landschaft aus Flüssen, Bäumen, Wurzeln und Steinen widmet sich die deutsche Regisseurin Leonie Böhm, die zum ersten Mal in Wien zu Gast ist, diesem aktuellen Roman. Aus einem gemeinsamen künstlerischen Prozess und mit Kim de l’Horizon selbst und vier weiteren Spieler:innen auf der Bühne entsteht aus dem Blutbuch das Blutstück. Liegt nicht genau in unserem Verbunden-Sein die Möglichkeit, Bewegung ins Erstarrte zu bringen?

"Minutenlanger Applaus, Standing Ovations, ein mehrheitlich begeistertes Publikum. Blutstück ist kein 0815 Theater. Es ist ungehemmt, entlarvend und unkonventionell." – SRF Tagesschau

Regie: Leonie Böhm
Mit: Vincent Basse, Gro Swantje Kohlhof, Kim de l'Horizon, Sasha Melroch, Lukas Vögler
Bühne: Zahava Rodrigo
Kostüm: Mascha Mihoa Bischoff
Licht: Gerhard Patzelt
Dramaturgie: Helena Eckert
Audience Development: Tali Furrer, Silvan Gisler
Touring, International Relations: Sonja Hildebrandt
Künstlerische Vermittlung (Theater & Schule): Zora Maag
Produktionsassistenz: Sarah-Maria Hemmerling
Bühnenbildassistenz: Jana Furrer
Kostümassistenz: Noëmie Cassagnau
Inspizienz: Michael Durrer
Soufflage: János Stefan Buchwardt

Produktion: Schauspielhaus Zürich
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien
Mit Unterstützung von Think Tank für Transformation, Diversität und Inklusion

Premiere Februar 2024, Schauspielhaus Zürich (Pfauen)

Deutsch mit englischen Übertiteln
ca. 90 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 16 Jahren.

Publikumsgespräch: 19. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

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Theater

Die Rechnung

Basierend auf L´Addition von Tim Etchells, Bertrand Lesca und Nasi Voutsas
Tim Etchells

Ein Tisch, ein Sessel, eine Flasche. Und ein Glas Wein, das der Kellner dem Gast serviert. So die Ausgangssituation. Doch wer bedient hier wen? Oder wer dient wem?
Wer bezahlt am Ende die Rechnung oder macht einen Strich durch die des anderen? In der Arbeit des britischen Autors und Regisseurs Tim Etchells, die er ursprünglich mit Bertrand Lesca und Nasi Voutsas in Avignon entwickelte, werden Machtdynamiken genauso erbittert wie humorvoll in zahlreichen Variationen derselben Szene durchgespielt. Mit Tisch, Sessel und Flasche lädt die Freie Republik Wien in Kooperation mit dem Volkstheater in den Bezirken im Frühling und Herbst zur Slapstick- Komödie in alle 23 Wiener Bezirke: von der Tschauner Bühne in Ottakring bis zum Fußballklub in Floridsdorf. Denn Macht betrifft uns alle: Sie kann ein Albtraum, aber auch urkomisch sein.

Die Rechnung / L’ Addition von Tim Etchells bildet den Auftakt der Reihe Volksstück / Pièce Commune, die die Freie Republik Wien gemeinsam mit dem Festival d’Avignon produziert: Wanderstücke mit maximal zwei Schauspieler:innen und kaum Technik, die jedes Jahr von einer:m anderen Künstler:in inszeniert und in Gemeindezentren, auf Fußballplätzen, Freilichtbühnen etc. aufgeführt werden. Volkstheater auf höchstem Niveau, Welttheater für alle.

Regie: Tim Etchells
Text: Tim Etchells, Bertrand Lesca, Nasi Voutsas
Mit: Frank Genser, Christoph Schüchner
Mitarbeit Regie deutschsprachige Version: Johanna Mitulla
Übersetzung: Astrid Sommer
Musik: Graeme Miller
Bühne: Richard Lowdon
Licht: Alex Fernandes

Produktion Originalversion: Festival d’Avignon
Die deutschsprachige Version ist ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Volkstheater in den Bezirken

Uraufführung (L‘Addition) Juli 2023, Festival d’Avignon
Premiere deutschsprachige Version (Die Rechnung) Mai 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Die Vorstellungen in Wien werden unterstützt von AK Wien, Institut Francais d’Autriche und British Council.

Deutsch
70 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 10 Jahren.

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Theater

Barocco

Kirill Serebrennikov

Aus dem Hausarrest heraus begann der russische Regisseur Kirill Serebrennikov 2018 mit der Entwicklung eines musikalischen Manifests für die Freiheit. Ausgehend von realen Akten des Widerstands gegen Systeme verschiedenster Art wie den Pariser Studentenprotesten 1968 und der Selbstverbrennung Jan Palachs gegen den Einmarsch der Sowjets, entsteht mit BAROCCO ein Gesamtkunstwerk aus Oper, Schauspiel und Tanz. Im Mittelpunkt: Musik und Barock-Arien von Bach, Monteverdi, Händel, Rameau, Vivaldi und anderen als Triumph des exzessiv Schönen, des Besonderen und Eigenen, das in der Welt oft keinen Platz findet. Ganz im Sinn der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Barock: eine unregelmäßige, schräge Perle, die nicht in eine Kette passen will. BAROCCO ist ein Manifest für eine künstlerische Revolte gegen eine Welt, die an ihren gesellschaftlichen Zwängen zu ersticken droht.

Regie, Bühne, Kostüm: Kirill Serebrennikov
Komposition, Arrangements, Musikalische Leitung: Daniil Orlov
mit Musik von Bach, Händel, Lully, Monteverdi, Purcell, Rameau, Stradella, Telemann, Vivaldi, Zelenka u.a.
Choreografie: Ivan Estegneev, Evgeny Kulagin
Video: Ilya Shagalov
Licht: Sergej Kuchar
Sounddesign: Sven Baumelt, Hendrik Glax
Dramaturgie: Joachim Lux
Persönliche Assistenz: Anna Shalashova
Regieassistenz: Ekaterina Kostiukova, Julian Hübner
Mitarbeit Bühne: Elena Bulochnikova
Mitarbeit Kostüm, Kostümassistenz: Clara Strasser
Einstudierung Chor: Uschi Krosch
Musikdramaturgie: Recherche Laurenz Wannenmacher

Produktion: Thalia Theater (Hamburg)
Koproduktion: Elbphilharmonie Hamburg

Deutsch und Englisch
2 Std. 15 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 20. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

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Diskussion

Demokratie versus Steuereung

Hearings: Woche 1

Gleich bei den ersten beiden Hearings der Freien Republik Wien geht es grundsätzlich zur Sache: Wie werden Entscheidungen getroffen? Wie sind Arbeitsstrukturen und Kuratierungsprozesse organisiert? In Auseinandersetzung mit verschiedenen Best-Practice-Modellen (Quoten für Gender, Alter, Kontinent usw.) stellt sich die Frage:
Wie viel Basisdemokratie, wie viel Steuerung, wie viel Regelwerk sind sinnvoll? Zählt die Meinung der Mehrheit oder doch eher die singuläre Expertise? Und: Wie können wir das Innenleben der Republik transparent und zugänglich gestalten?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

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Oper

La Clemenza di Tito

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Milo Rau, Thomas Hengelbrock

In Milo Raus Operndebüt verkommt die wohlwollend-engagierte Haltung des Herrschers Tito zu einer Strategie bloßer Selbsterhaltung, zur leeren Revolutionsfloskel. Gemeinsam mit 18 in Wien lebenden Menschen, die teils selbst Erfahrungen mit repressiven Systemen gemacht haben, der Camerata Salzburg und dem Arnold Schoenberg Chor unternimmt Rau eine Aktualisierung von Mozarts letzter Oper. Während jenseits der Palastmauern Massen von Vertriebenen in einem Trailerpark-Ghetto ihr Dasein fristen, feiert sich die gesellschaftliche Elite als Gutmenschen. Kann politische Kunst die Welt verändern? Oder zementiert sie nicht eher die herrschenden Verhältnisse? Die umstrittene Mozart-Interpretation des Festwochen-Intendanten ist eine Kritik am bequemen Engagement und zugleich eine Hommage an die Menschen Wiens.

Regie: Milo Rau
Musikalische Leitung: Thomas Hengelbrock
Chor: Arnold Schoenberg Chor
Chorleitung: Erwin Ortner
Choreinstudierung: Sebastian Acosta, Viktor Mitrevski
Orchester Camerata Salzburg
Bühne: Anton Lukas
Kostüme: Ottavia Castellotti
Video: Moritz von Dungern
Licht: Jürgen Kolb
Dramaturgie: Giacomo Bisordi, Clara Pons
Mit: Anna Goryachova (Sesto), Justin Hopkins (Publio), Anna Malesza-Kutny (Vitellia), Jeremy Ovenden (Tito), Maria Warenberg (Annio), Sarah Yang (Servilia)

Produktion Grand Théâtre de Genève Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Théâtres de la Ville de Luxembourg, Opera Ballet Vlaanderen

Premiere Februar 2021, Grand Théâtre Genève

Italienisch mit deutschen und englischen Übertiteln
3 Std., inkl. 1 Pause
Altersempfehlung: Empfohlen ab 16 Jahren. Die Vorstellung enthält Gewaltdarstellungen.

Publikumsgespräch: 22. Mai, im Anschluss an die Vorstellung
Einführung zur Musik: mit Thomas Hengelbrock, 24. Mai, 18.30 Uhr

Die Vorstellungen in Wien werden unterstützt von Dorotheum.

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Oper

Woman at Point Zero

Nach dem gleichnamigen Roman von Nawal El Saadawi
Laila Soliman, Kanako Abe

Zwei Frauen begegnen sich im Gefängnis: Fatma, eine Frauenrechtlerin und Aktivistin, die wegen Mordes verurteilt wurde, und Sama, eine junge, ehrgeizige Dokumentarfilmerin, die Fatmas Geschichte erzählen will. Sie teilen ihre Erinnerungen, Erfahrungen und tiefsten Geheimnisse. Was bedeutet es, frei zu sein? Ist es möglich, im Gefängnis freier zu sein als außerhalb? Woman at Point Zero ist eine packende Multimedia-Oper über Ausbeutung, Emanzipation und die unendliche Suche nach Freiheit, inspiriert von dem gleichnamigen Roman der ägyptischen Schriftstellerin und Feministin Nawal El Saadawi. In der Kombination aus Poesie, dokumentarischen Zeugnissen und genreübergreifender Musik, in der westliche und östliche Musiktraditionen miteinander verschmelzen, wird die Oper zu einer kraftvollen Stimme des Feminismus – komponiert von Bushra El-Turk, Mitglied der Akademie Zweite Moderne.

Regie: Laila Soliman
Musik: Bushra El-Turk
Libretto: Stacy Hardy
Musikalische Leitung: Kanako Abe
Bühne: Bissane Al Charif
Video: Bissane Al Charif, Julia König
Korrepetition, Live-Samples: Samir Bendimered
Kostüm: Eli Verkeyn
Licht: Loes Schakenbos
Audiofragmente Dokumentarfilm: Aida Elkashef
Mit: Dima Orsho, Carla Nahadi Babelegot
Ensemble: Zar mit Hyelim Kim (Daegum), Miloš Milivojević (Akkordeon), Raphaela Danksagmuller (Blockflöten, Fujara, Duduk, Kaval), Chatori Shimizu (Shō), Faraz Eshghi Sahraei (Kamantsche), Colin Alexander (Cello)
Inspizienz: Patrick Vanderhaeghen
Videotechnik: Johannes Ringoot
Lichttechnik: Jamy Hollebeke
Ton: Carlo Thompson
Produktionsleitung: Liesbet Termont
Mitarbeit Regie: Nadia Amin
Regieassistenz (Tour): Barbara T'Jonck
Kompositionsassistenz: Furkan Keçeli
Tonschnitt: Nancy Mounir
Assistenz musikalische Leitung: Ivan Cheng

Produktion: LOD muziektheater (Gent)
Koproduktion: All Arias (Brügge, Gent, Antwerpen), Royal Opera House (London), Shubbak Festival (London), Festival d’Aix-en-Provence, Britten Pears Arts (Snape Maltings), Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg
Mit Unterstützung von: enoa (European Network of Opera Academies), PRS Foundation, FEDORA, AFAC (The Arab Fund for Art and Culture), British Council, Tax Shelter Programm der Belgischen Regierung Dank an Mariem Abutaleb, Joel Bell, Nawal El Saadawi, Nedjma Elhadj, Shady Elhusseiny, Michael Elisson, Victor Hidalgo, Rebecca Merritt, Ahmed Saaty, David Sawyer, Kathleen Venneman, Peter Wiegold, Kate Wyatt, Ruth Wyner

Uraufführung Festival d´Aix-en-Provence, 2022

Englisch und Ägyptisches Arabisch mit deutschen und englischen Übertiteln
55 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren.

Publikumsgespräch: 23. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

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Performance

#5 Tragedia: The Hunt

Fronte Vacuo

Die Jagd auf die Zukunft ist eröffnet! Finde sie, fessle sie, töte sie! TRAGEDIA ist ein ekstatischer, luzider Traum und ein Spiegel des heutigen Zeitgeists: eine posthumane Tragödie über Orakel und Schatten, Kinder und Roboter, KIs und Stimmen; für einige wenige ein Schauspiel, für die meisten Realität. Wird die Zukunft das überleben?
Die Arbeit des Performance Kollektivs Fronte Vacuo, derzeit als Artist in Residence am Volkstheater zu Gast, ist ein radikales Experiment Live-Kunst neu zu denken; Bewegung, Sound, Technologie, Biologie, Video und Storytelling miteinander zu verbinden. In TRAGEDIA reflektieren sie über die Tragödie als theatrale Form, die die westliche Identität geprägt hat: Mitzuerleben, wie ein gescheiterter Held leidet, bringt dem Publikum die Katharsis. Ist das der Grund, warum die westliche Kultur unfähig ist, eine Zukunft ohne Ausbeutung zu erschaffen?

Mit Marco Donnarumma, Margherita Pevere, Uwe Schmieder, Hasti Molavian, (KI-Performer:in)
Regie: Fronte Vacuo ://Donnarumma X Pevere
Konzept: Marco Donnarumma, Andrea Familari, Margherita Pevere, Anna Cingi
Choreografie: Marco Donnarumma, Margherita Pevere
Choreografisches Denken: Marco Donnarumma, Margherita Pevere, Uwe Schmieder, Hasti Molavian
Stimme: Andrew Munn
Ästhetische Identität Charaktere: Margherita Pevere
KI Musiksysteme, Sounddesign: Marco Donnarumma
Licht, Video: Andrea Familari
Bühne, Kostüm: Anna Cingi
Video, Design 3D-Charakter: Marvin Kanas
Sporen: Pleurotus salmoneostramineus
Künstlerische Beratung: Alexander Kerlin
Künstlerische Produktionsleitung: Eva Luzia Preindl

Produktion: Fronte Vacuo GbR
Koproduktion: Volkstheater Wien

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Performance

Box der Wahrheit

Die Box der Wahrheit ist ein Glascontainer vor dem MuseumsQuartier Wien. In ihr befinden sich zwei Stühle und ein Lügendetektor. Zum Auftakt jedes Wiener Prozess-Wochenendes werden je zwei Personen des öffentlichen Lebens an den Lügendetektor angeschlossen und von der Schauspielerin Bibiana Beglau öffentlich verhört. In 30-minütigen Sessions werden spezifische moralische und politische Konstellationen hinter den Skandalen der Wiener Prozesse untersucht. Ausgehend von den Lebensgeschichten, Erfahrungen und Entscheidungen der prominenten Teilnehmer:innen wird die Box der Wahrheit zum Ort politischer Widersprüche und ethischer Dilemmata. Wofür stehen die Befragten ein? Wann kommen öffentliche und private Person, eigene und offizielle Meinung in Konflikt?

Welche überraschenden Enthüllungen machen die Befragten, welche Antworten bleiben sie schuldig? Wo liegt die Wahrheit begraben? Und gibt es die überhaupt?

Verhör, Moderation: Bibiana Beglau
Dramaturgie: Claus Philipp

Ein Projekt der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

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Performance

Die korrupte Republik

Wiener Prozesse: 1. Wochenende

Sie sind berühmt und berüchtigt aus Chats, Untersuchungsausschüssen und Gerichtsverfahren – die Eliten, Funktionär:innen, Gschaftlhuber. Ihre Maxime: Alles geht! Konzerne, Medienhäuser, Blender und Schlaucherln, die bei ihren mal verdeckten, mal breit ausposaunten Scharaden und Shaming-Kampagnen auf die „Stützen der Gesellschaft“ und die Claqueure zählen können. Für die einen ist es die österreichische Form der Staatskunst – für die anderen das Panoptikum einer „korrupten Republik“. In drei exemplarischen Fällen wird der politisch-ökonomisch-mediale Komplex durchleuchtet.

Eröffnungssitzung: ca 3 Std. / Fälle: je ca. 3 Std., inkl. 1 Pause / Schlusssitzung: ca 4 Std., inkl. 1 Pause + Urteilsverkündung

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Performance

Kraus Lectures 1 - Die Unüberwindlichen

Cornelius Obonya, Florian Scheuba

Legendär sind Karl Kraus’ Kämpfe gegen den Medienmagnaten Imre Békessy, den Wiener Polizeipräsidenten Johann Schober und den Bankier Camillo Castiglioni. 1927/28 zerlegte er seine Lieblingsfeinde im Drama Die Unüberwindlichen. Wie heißt es da in einer Szene: „Ich arbeite an einem sehr wichtigen Artikel, der nicht erscheinen soll. Und zwar schon morgen.“ Der Schauspieler Cornelius Obonya und der Kabarettist Florian Scheuba werden das Stück neu interpretieren. Aktuelle Verwerfungen inklusive.

„Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner“, schrieb Walter Benjamin über den 1874 geborenen, oft zitierten, gleichzeitig viel zu wenig gelesenen Sprach- und Kulturkritiker, Satiriker und begnadeten Performer Karl Kraus. In der Freien Republik Wien gestalten verschiedene Künstler:innen und Intellektuelle eine Reihe von „Vorlesungen“, wie sie Kraus selbst zwischen 1910 und 1936 mit großem Erfolg u. a. im Wiener Konzerthaus, in Arbeiterheimen und Theatern gehalten hat. An fünf Wochenenden wird Kraus weniger nachgebetet, als vielmehr sein „Theater der Dichtung“ entstaubt: Sprachanalysen und Textsprengungen, die er als Herausgeber der Fackel in Die letzten Tage der Menschheit, der Dritten Walpurgisnacht und hunderten Prozessen gegen korrupte Politiker und Medienmacher vorexerzierte, werden neu interpretiert. Bereits am 29. April 2024 gibt die Zeithistorikerin Katharina Prager, die in der Wienbibliothek Kraus’ Nachlass verwaltet, im Gartenbaukino mit einer Wiener Vorlesung einen Einblick in das Leben und Schaffen von Karl Kraus.

Konzept, Dramaturgie: Claus
Mit: Cornelius Obonya, Florian Scheuba

In Kooperation mit Wien Bibliothek

60 - 90 Min

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Theater

Liebestod

Der Geruch von Blut geht mir nicht aus den Augen Juan Belmonte
Histoire(s) du Théâtre III
Angélica Liddell

Beim Stierkampf geht es um Leben und Tod. Um nichts weniger geht es auch der vielfach ausgezeichneten spanischen Performancekünstlerin Angélica Liddell. Mit dem dritten Teil der Reihe Histoire(s) du Théâtre stellt sich Liddell dem Kampf mit dem Theater und mit einer Gesellschaft, die den Bezug zu Spiritualität und Transzendenz verloren hat. Der Titel bezieht sich auf den Höhepunkt von Richard Wagners Oper Tristan und Isolde, in der die beiden Liebenden nur im Liebestod zur Vereinigung finden, – und auf den legendären Stierkämpfer Juan Belmonte. Sein Markenzeichen war, aufgrund seiner deformierten Beine, gefährlich nah am Körper des Tieres zu kämpfen. Unbesiegt nahm sich Belmonte schließlich selbst das Leben. Inmitten einer Stierkampf-Arena vertieft sich Liddell in all diese Figuren und Geschichten und lässt dabei überwältigende Bilder entstehen: Die Ausnahmeperformerin ist Liebende und Geliebter, Stier und Stierkämpferin, dem Theater zur Gänze verfallen und voll der Verachtung.
Künstlerisches Team

Text, Regie, Bühne, Kostüm Angélica Liddell Mit Angélica Liddell, Borja López, Gumersindo Puche, Palestina de los Reyes, Patrice Le Rouzic und weiteren Statist:innen Licht Mark Van Denesse Sounddesign Antonio Navarro Matadorschneiderei Justo Algaba Regieassistenz Borja López Bühnenleitung Nicolas Guy, Michel Chevallier Lichttechnik Sander Michiels Bühnentechnik Eddy De Schepper Requisite, Kostümschneiderei Ateliers NTGent Projektdramaturgie Histoire(s) du théâtre Carmen Hornbostel (NTGent) Produktionsleitung Greet Prové, Chris Vanneste, Els Jacxsens (NTGent) Presse, Kommunikation Saité Ye et Génica Montalbano Produktion Atra Bilis, Gumersindo Puche Übersetzung, Übertitel (Französisch) Christilla Vasserot Übersetzung, Übertitel (Englisch) Snapdragon

Produktion NTGent, Atra Bilis Koproduktion Festival d'Avignon, TANDEM scène nationale (Arras-Douai), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt a.M.)

Spanisch mit deutschen und englischen Übertiteln
2 Std.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 16 Jahren. Die Vorstellung enthält explizite Darstellungen autoagressiver Gewalt.

Publikumsgespräch: 27. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Die Vorstellungen in Wien werden unterstützt von Embajada de Espana en Austria.

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Theater

The Masters Tools

Zora Howard

1692 fanden in Salem die wohl berüchtigtsten „Hexenprozesse“ Nordamerikas statt. Die Dramatikerin und Drehbuchautorin Zora Howard lässt in einem aufrüttelnden Monolog eine der ersten Angeklagten auftreten: die Sklavin Tituba. Von der Geschichtsschreibung weitgehend vergessen, erlangte Tituba durch Arthur Millers Hexenjagd traurige Berühmtheit. In The Master’s Tools widersetzt sie sich den vielen Meistern, die ihre Geschichte für sich beansprucht haben – Tituba wird zur Herrscherin über ihren eigenen Mythos. Es entsteht eine Figur zwischen Horror und Humor, zwischen Gut und Böse, mit neuen Worten und neuen Werkzeugen. Denn um es mit der Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde zu sagen: „Die Werkzeuge des Meisters werden niemals das Haus des Meisters niederreißen.“

Text, Regie: Zora Howard
Mit N.N, Julian Rozzell Jr. (Soundperformance)
Bühnenbild, Licht: Reza Behjat
Sounddesign: Steven Leffue
Künstlerische Projektleitung: Martin Meccouri
Kostüm: Raphael Regan
Stage Management: Maimouna Camara
Bewegungschoreografie: Sordelet Inc.
Coaching Dialekt: Bibi Mama

Produktion: Butler Electronics
Mit Unterstützung von Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Brown Arts Institute (Providence), The Perelman Arts Center (New York City), The New York State Council on the Arts, Chelsea Factory, Mercury Store (New York City), The Flea (New York City), Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Englisch mit deutschen Übertiteln
ca. 50 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 28. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

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Theater

Parallax

Kornél Mundruczó / Proton Theatre

Drei Generationen einer Familie in einer engen Wohnung in Budapest: Die Großmutter, die es ablehnt, eine Ehrenmedaille als Überlebende des Holocaust anzunehmen; die Tochter, die einen Nachweis für ihre jüdische Identität braucht, um ihrem Sohn einen Schulplatz in der neuen Heimat Berlin zu sichern; der erwachsene Sohn, der auf der Suche nach seiner eigenen Identität als homosexueller Mann ist. Allen stellen sich die gleichen Fragen: Können wir uns von vererbten Identitätszuschreibungen befreien? Wann ist Identität ein Privileg, wann wird sie zur Last? Alles hängt vom Blickwinkel ab. Mit PARALLAX (der Begriff bezeichnet die scheinbare Änderung der Position eines Objekts bei verschiedenen Blickwinkeln) erarbeiten der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó und seine freie Theatergruppe Proton Theatre eine epische Familiengeschichte und zeichnen ein tief berührendes Sittenbild zwischen osteuropäischem Judentum und der in Ungarn unter unzähligen Restriktionen leidenden LGBT+-Gemeinschaft.

Regie: Kornél Mundruczó
Text: Kata Wéber und Ensemble
Mit Lili Monori, Emőke Kiss-Végh, Erik Major, Roland Rába, Sándor Zsótér, Csaba Molnár, Soma Boronkay
Dramaturgie: Soma Boronkay, Stefanie Carp
Künstlerische Mitarbeit: Dóra Büki
Bühne: Monika Pormale
Kostüm: Melinda Domán
Licht: András Èltetö
Musik: Asher Goldschmidt
Choreografie: Csaba Molnár
Regieassistenz: Soma Boronkay
Produktion: Dóra Büki
Assistenz Finanzen und Produktion: Henrietta Horváth
Management: Miklós Kékesi
Lichttechnik: Zoltán Rigó
Tontechnik: Zoltán Belényesi
Requisite: Gergely Nagy
Kamera: Máté Takács, Mihály Teleki, Àron Farkas
Bühnenmeister: Tamás Hódosy
Bühnentechnik: András Viczkó
Ankleiderin: Melinda Domán

Produktion: Proton Theatre
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Odéon-Théâtre de l’Europe (Paris), Comédie de Genève, Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Athens Epidaurus Festival, Festival d’Automne à Paris, Maillon Théâtre de Strasbourg - Scène européenne, CNDO Orléans, La Bâtie - Festival de Genève

Ungarisch mit deutschen und englischen Übertiteln
ca. 2 Std.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 18 Jahren. Die Vorstellung enthält sexuelle Handlungen.

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Diskussion

Kunst, Kapital und Macht

Hearings Woche 2

Wer finanziert die Freie Republik Wien? Wie unabhängig kann und muss ein von der Stadt, vom Bund, aber auch von privaten Sponsor:innen finanziertes Festival sein? Wofür wollen wir unser Geld einsetzen? Ist ein möglichst breites Angebot an künstlerischen Stimmen zentral – oder die kosten- und arbeitsintensive Produktion neuer Werke? Heiligt die Kunst jedes Mittel? Oder sollen gewisse Finanzierungswege in Zukunft ausgeschlossen werden?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

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Theater

Lacrima

Caroline Guiela Nguyen

Weltpremiere / Koproduktion

Ein Haute-Couture-Haus erhält von der britischen Prinzessin den Auftrag, ein Brautkleid zu entwerfen. Ohne das Endprodukt zu kennen, arbeiten über acht Monate hinweg die Schnittzeichnerin in Paris, die Spitzenklöpplerin in der Normandie und der Handsticker in Mumbai an unterschiedlichen Enden dieses geheimen Projekts. Anhand der Entstehung eines königlichen Hochzeitskleides erzählt die französische Regisseurin Caroline Guiela Nguyen, die zum ersten Mal in Wien eine Arbeit zeigt, eine Geschichte von struktureller und privater Gewalt. Ein utopischer Akt: Während in der Wirklichkeit alle Beteiligten zum Stillschweigen verpflichtet sind, werden auf der Bühne ihre Schicksale und Träume erzählt. Guiela Nguyen gelingt eine berührende Meditation über die Tränen (ital. lacrimas), die hinter überwältigender Schönheit liegen.

Text, Regie: Caroline Guiela Nguyen
Mit: Dan Artus, Dinah Bellity, Natasha Cashman, Charles Vinoth Irudhayaraj, Anaele Jan Kerguistel, Maud Le Grevellec, Liliane Lipau, Nanii, Raji Parisot, Vasanth Selvam und im Video Louise Marcia Blévins, Fleur Sulmont u.a. Künstlerische Mitarbeit: Paola Secret
Bühne: Alice Duchange, Werkstätten des Théâtre National de Strasbourg
Kostüm: Benjamin Moreau, Werkstätten des Théâtre National de Strasbourg
Licht: Jérémie Papin
Sounddesign: Antoine Richard
Musik: Jean-Baptiste Cognet, Teddy Gauliat-Pitois, Antoine Richard
Video: Jérémie Scheidler Casting Lola Diane
Ton: Thibault Farineau
Licht: Mathilde Chamoux
Mitarbeit Video: Marina Masquelier, Philippe Suss
Régie: générale Stéphane Descombes, Xavier Lazarini
Dramaturgie: Louison Ryser, Tristan Schinz und die Dramaturgieklasse der Groupe 48 der Schule des Théâtre National du Strasbourg
Regiehospitanz: Iris Baldoureaux-Fredon
Hospitanz Ton: Ella Bellone
Künstlerische Beratung: Noémie de Lapparent
Bühnenbild, Kostüme: Werkstätten des Théâtre National du Strasbourg

Produktion: Théâtre National de Strasbourg
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, TransAmériques de Montréal, Comédie – Centre dramatique national de Reims, Points communs – Nouvelle scène nationale Cergy-Pontoise / Val d’Oise, Théâtres de la Ville de Luxembourg, Centro Drámatico Nacional (Madrid), Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, Théâtre de Liège, Théâtre National de Bretagne

Englisch, Französisch, Tamil, mit deutschen und englischen Übertiteln
ca. 3 Std. 20 Min., inkl. 1 Pause

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Theater

Hamlet. Nach William Shakespeare

Christiane Jatahy

2024: eine zeitgenössische Wohnung in einer anonymen Stadt. Hamlet versucht, vom bloßen Denken und Wünschen ins Handeln zu kommen, von der Melancholie zur Leidenschaft – und vielleicht gar zur Rebellion. Die brasilianische Regisseurin Christiane Jatahy – Preisträgerin des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig – widmet sich dem berühmtesten Satz Shakespeares: Sein oder Nichtsein. Aber sie stellt die Frage radikaler: Handeln oder Resignieren? Hamlet erwacht in der Gegenwart als Frau und sieht sich mit der Gewalt des Patriarchats und der eigenen Vergangenheit als männlicher Hamlet konfrontiert. Bewaffnet mit einer Kamera untersuchen Hamlet, ihre Mutter Gertrude und ihre Verlobte Ophelia Vergangenheit und Gegenwart. Ihr Ziel: die Gesellschaft der Zukunft zu erschaffen. Aber was sind die Hebel für Veränderungen?

Regie, Adaption, Bühne: Christiane Jatahy
Mit Isabel Abreu (Ophelia), Tom Adjibi (Guildenstern), Servane Ducorps (Gertrude), Clotilde Hesme (Hamlet), David Houri (Rosencrantz), Tonan Quito (Polonius), Matthieu Sampeur (Claudius)
und im Film Loïc Corbery, Jérémy Lopez, Cedric Eeckhout, Jorge Lorca, Julie Duclos
Künstlerische Mitarbeit, Bühne, Licht: Thomas Walgrave
Filmregie, Kamera: Paulo Camacho
Kostüm: Fauve Ryckebusch
Entwicklung Videosystem: Julio Parente
Musik: Vitor Araujo
Sounddesign: Pedro Vituri
Mitarbeit technische Entwicklung Bühne: Marcelo Lipiani
Dramaturgische Beratung: Marcia Tiburi, Christophe Triau
Regiehospitanz: Maëlle Puéchoultres
Hospitanz Bühne, Licht: Kes Bakker
Kostümassistenz: Delphine Capossela
Regieassistenz: Laurence Kélépikis
Management: Claudia Petagna
Produktionsleitung: Henrique Mariano

Produktion: Odéon-Théâtre de l'Europe (Paris)
In Zusammenarbeit mit Cie Vértice - Axis productions
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Les Nuits de Fourvière – Festival international de la Métropole de Lyon, Holland Festival (Amsterdam), Le Quartz - Scène nationale de Brest, La Comédie de Clermont-Ferrand scène nationale, DE SINGEL (Antwerpen)

Französisch, Portugiesisch mit deutschen und englischen Übertiteln
ca. 2 Std. 15 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 1. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Die Vorstellungen in Wien werden unterstützt von Institut Francais d’Autriche.

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Theater

Medeas Kinderen

Milo Rau

Medea gilt als berüchtigtste Beziehungstragödie der griechischen Antike. Der Konflikt gipfelt im Mord der Mutter an ihren eigenen Kindern, die in der Tragödie zum Schweigen verdammt sind. In Medeas Kinder stellt Milo Rau dieses klassische Arrangement auf den Kopf: Sechs Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren ergreifen das Wort. Ausgehend von einem realen Kriminalfall und dem Mehrfachmord in Medea reflektieren sie die absurden und blutigen Tragödien der Erwachsenen und ihre eigene (tragische) Welt. Eine kleine Geschichte des Theaters und eine ebenso grausame wie poetische Schule des Lebens.

Regie: Milo Rau
Dramaturgie: Kaatje De Geest
Video: Moritz von Dungern
Licht: Dennis Diels
Kostüm: Jo De Visscher
Bühne: ruimtevaarders

Produktion: NTGent
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, ITA - Internationaal Theater Amsterdam, Tandem - Scène nationale (Arras Douai)

Niederländisch mit deutschen und englischen Übertiteln
ca. 90 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 16 Jahren. Die Vorstellung enthält Gewaltdarstellungen.

Publikumsgespräch: 1. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Performance

Kraus Lectures 2 - Reklamefahrten zur Hölle - Die 700. VorlesungRemixed

Petra Slottova, Samouil Stoyanov

Die 700. Vorlesung, gehalten im Wiener Konzerthaus am 2. April 1936, gut zwei Monate vor Karl Kraus’ Tod, war so etwas wie ein „Schwanengesang des Vorlesers“ (Jacques Le Rider): Kraus las und sang Erfolge wie Das Lied von der Presse, Reklamefahrten zur Hölle oder Frank Wedekinds Diplomaten-Lied. Volkstheater-Star Samouil Stoyanov und Petra Slottova (Querflöte) nehmen erneut einen Anlauf: „Wir bringen, dringen, schlingen / uns in das Leben ein. / Wo wir den Wert bezwingen, / erschaffen wir den Schein.“

„Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner“, schrieb Walter Benjamin über den 1874 geborenen, oft zitierten, gleichzeitig viel zu wenig gelesenen Sprach- und Kulturkritiker, Satiriker und begnadeten Performer Karl Kraus. In der Freien Republik Wien gestalten verschiedene Künstler:innen und Intellektuelle eine Reihe von „Vorlesungen“, wie sie Kraus selbst zwischen 1910 und 1936 mit großem Erfolg u. a. im Wiener Konzerthaus, in Arbeiterheimen und Theatern gehalten hat. An fünf Wochenenden wird Kraus weniger nachgebetet, als vielmehr sein „Theater der Dichtung“ entstaubt: Sprachanalysen und Textsprengungen, die er als Herausgeber der Fackel in Die letzten Tage der Menschheit, der Dritten Walpurgisnacht und hunderten Prozessen gegen korrupte Politiker und Medienmacher vorexerzierte, werden neu interpretiert. Bereits am 29. April 2024 gibt die Zeithistorikerin Katharina Prager, die in der Wienbibliothek Kraus’ Nachlass verwaltet, im Gartenbaukino mit einer Wiener Vorlesung einen Einblick in das Leben und Schaffen von Karl Kraus.

Konzept, Dramaturgie: Claus
Mit: Petra Slottova, Samouil Stoyanov

Deutsch
60 - 90 Min.

In Kooperation mit Wien Bibliothek

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Konzert

Kaddish Requiem "Babyn Jar" - Musik von Jevhen Stankovych

Oksana Lyniv, Kyiv Symphony Orchestra

Musikalische Leitung: Oksana Lyniv
Musik: Jevhen Stankovych
Orchester: Kyiv Symphony Orchestra
Chor: The National Choir of Ukraine „Dumka“
Mit Alexander Schulz (Tenor), Pavlo Hunka (Bassbariton, Erzähler)


Auf dem heutigen Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kyiv wurden 1941 in der Schlucht Babyn Jar über 33.000 Jüdinnen und Juden von deutschen Nationalsozialisten ermordet. Es ist das größte Einzelmassaker des Zweiten Weltkriegs in Europa. Die Identität unzähliger Opfer ist bis heute nicht geklärt. In Erinnerung daran schrieb der ukrainische Komponist Jevhen Stankovych das Kaddish Requiem „Babyn Jar“ für Sprecher, Solisten, Chor und Orchester, das 2016 in der Nationaloper in Kyiv uraufgeführt wurde. Mit der Aufführung des Werks in der Freien Republik Wien spannt die international renommierte ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv gemeinsam mit dem Kyiv Symphony Orchestra einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart und zeigt, dass Erinnerung eine Arbeit an der Zukunft ist.

Ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien and Wiener Konzerthaus

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Performance

The Making of Berlin

Yves Degryse / Berlin

Während 1945 die Bomben auf Berlin fielen, träumte Friedrich Mohr, Orchesterwart der Berliner Philharmoniker, von einem letzten gemeinsamen Auftritt. Er versammelte die Musiker in Bunkern, um Richard Wagners Götterdämmerung über das Radio in ganz Berlin erklingen zu lassen. Aber die Verbindung brach ab. Fasziniert von Mohrs Lebensgeschichte unternahm die belgische Theatergruppe BERLIN gemeinsam mit dem Radiosender Klara, dem Orchester des Opera Ballet Vlaanderen und dem Schauspieler Martin Wuttke den Versuch, seinen damals gescheiterten Traum im Heute umzusetzen. Doch die Recherchen zum Projekt, das von der Filmemacherin Fien Leysen dokumentiert wird, legen immer mehr Ungereimtheiten in Mohrs Erzählungen offen. Im Zusammenspiel mit Live-Musik verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation, Video und Live-Performance. Ein mitreißendes Stück voller überraschender Wendungen.

Regie: Yves Degryse
Mit: Yves Degryse, Koen Goossens, Jonathan van der Beck (Horn) und im Film Friedrich Mohr, Martin Wuttke, Stefan Lennert, Werner Buchholz, Alisa Tomina, Krijn Thijs, Chantal Pattyn, Symphonic Orchestra Opera Ballet Vlaanderen, Alejo Pérez, Caroline Große, Michael Becker, Claire Hoofwijk, Alejandro Urrutia, Marek Burák, Marvyn Pettina, Farnaz Emamverdi
Video, Schnitt: Geert De Vleesschauwer, Fien Leysen, Yves Degryse
Bühne: Manu Siebens
Musik: Peter Van Laerhoven
Musik Film: Peter Van Laerhoven, Tim Coenen, Symphonic Orchestra Opera Ballet Vlaanderen
Musikalische Leitung (Film): Alejo Pérez

Produktion: BERLIN Koproduktion DE SINGEL (Antwerpen), le CENTQUATRE-PARIS, Opera Ballet Vlaanderen (Antwerpen), VIERNULVIER (Gent), C-TAKT (Limburg), Theaterfestival Boulevard (Den Bosch), Berliner Festspiele
Mit Unterstützung von der Flämischen Regierung, Sabam for Culture, Tax Shelter Programm der Belgischen Regierung

Englisch, Deutsch, Niederländisch und Russisch, mit deutschen und englischen Übertiteln
1 Std. 50 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren.

Publikumsgespräch: 4. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Performance

JaWa

Janek Turkowski, Iwona Nowacka

Gemeinsam mit Jan, der gegen Obdachlosigkeit ankämpfte, und Waldemar, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, gründeten die Künstler:innen Janek Turkowski und Iwona Nowacka 2021 im polnischen Szczecin das Sozialunternehmen JaWa. Wie immer bei dieser Unternehmensform steht nicht der Gewinn, sondern die Lösung gesellschaftlicher Probleme im Vordergrund. In einem Hybrid aus intimem Theaterstück und performativer Lesung teilen Turkowski und Nowacka die Ergebnisse von 18 Monaten gemeinsamer Garten- und Tischlerarbeit mit dem Publikum. JaWa verdeutlicht die Komplexität von Gemeinschaft und stellt Fragen nach der Organisation von sozialem Aktivismus. Eine bewegende Geschichte über Würde, Sucht und Freiheit, Armut und Reichtum, zahlreiche Krisen und Erfolge.

Von und mit Turkowski & Nowacka
und im Video: Jan Rozpędzik, Waldemar Wieczorek, Artur Czechowicz, Alina Gałązka, Olga Kozińska, Grzegorz Laszuk, Dorota Kwinta, Dariusz Mikuła, Piotr Szczygielski, Szymon Olbrychowski u.a.
Szenografie: Piotr Szczygielski
Kostüm: Iwona Nowacka
Produktionsleitung: Warschau Olga Kozińska / Komuna Warszawa
Kuration Performance-Programm “Twarda miłość” (Tough Love): Anna Smolar
Internationales Management, Tourmanagement: Dorota Kwinta
Englische Übersetzung Video: Sean Gasper Bye
Deutsche Übersetzung: Iwona Nowacka

Produktion: Komuna Warszawa (als Teil des Residency Programms)
Koproduktion: Noorderzon / Grand Theatre Groningen

Englisch und Polnisch, mit englischen Übertiteln
65 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 8. Juni, im Anschluss an die zweite Vorstellung

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Diskussion

Solidarität versus Cancel-Culture

Hearings: Woche 3

Seit der russischen Invasion in der Ukraine und der Intensivierung des Nahost-Konflikts schwebt er noch penetranter im Raum: der allgegenwärtige Bekenntnis- und Positionierungsdruck. Ist ein öffentliches Kunstfestival ein Raum klarer Haltungen? Oder soll gerade hier die allgegenwärtige Cancel- und Boykott-Kultur ausgesetzt werden? Wer darf in der Freien Republik sprechen, auftreten, eine Bühne bekommen? Welche Grundsätze, Loyalitäten, rote Linien, ja: Werte machen Sinn in einer sich als „frei“ verstehenden Kunstrepublik?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

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Theater

Angabe der Person. Text von Elfriede Jelinek

Jossi Wieler

Die Steuerfahndung durchsuchte private Räume und beschlagnahmte Papiere. Später wurde das Verfahren eingestellt. Aber die Angabe der Person bleibt. Ausgehend von den Vorwürfen des Staates verknüpft Elfriede Jelinek die Bahnen des Kapitals mit ihrer „Lebenslaufbahn“. Der Versuch der Feststellung einer Steuerschuld wird zur großen Identitätsbefragung. Assoziationsreich denkt Jelinek über ihre Eltern und Großeltern nach, erzählt vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Vertreibung und Ermordung, von Entschädigungsleistungen an die Täter (nicht an die Opfer) und von den Nazis heute. Aber auch vom Ende einer Geschichte: „Nach mir ist es unwiderruflich aus mit den Jelineks!“ Der Regisseur Jossi Wieler, den eine langjährige Aufführungspraxis mit der Nobelpreisträgerin verbindet, strukturiert die Tirade in drei Monologe: Linn Reusse, Fritzi Haberlandt und Susanne Wolff kehren das Angeklagt-Sein durch eine staatliche Behörde in eine Anklage des Staates um. Eine Beschuldigte wird zur Anwältin und Richterin.

Regie: Jossi Wieler
Text: Elfriede Jelinek
Mit Fritzi Haberlandt, Bernd Moss, Linn Reusse, Susanne Wolff
Bühne, Kostüm: Anja Rabes
Komposition, Arrangement: PC Nackt
Licht: Matthias Vogel
Dramaturgie: Bernd Isele
Soufflage: Bärbel Kleemann
Regieassistenz: Friederike Drews
Bühnenbildassistenz: Eva Benzin
Kostümassistenz: Zoë Agathos
Inspizienz: Marike Moiteaux
Regiehospitanz: Moritz Barner
Technische Leitung: Rubin Gerull
Ton: Martin Person, Bernd Schindler
Video: Peter Stoltz, Max Hohendahl
Requisite: Marco Weihrauch
Maske: Franziska Becker, Mike
Produktionsleitung: Herbert Lines-Weber
Konstruktion: Lars Postmann
Übersetzung englische Übertitel: Gitta Honegger

Produktion: Deutsches Theater Berlin

Deutsch mit englischen Übertiteln
2 Std. 25 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 6. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Theater

Memory of Mankind

Marcus Lindeen, Marianne Ségol

Ein Archiv für die Ewigkeit: Gelagert im Salzbergwerk Hallstatt sollen Keramiktafeln als unverwüstliche Datenträger das Ende unserer Zivilisation überdauern. 2012 begann der Österreicher Martin Kunze diese Idee umzusetzen und seitdem sammelt er für sein Memory of Mankind Zeitungsartikel und wissenschaftliche Beiträge ebenso wie persönliche Geschichten. Inspiriert von diesem außergewöhnlichen Projekt, verknüpft der schwedische Regisseur Marcus Lindeen in seiner aktuellen Arbeit dokumentarisches Material mit Fiktivem. Aus Interviews mit Kunze und weiteren Personen – ein Mann, der an einer seltenen Form des Gedächtnisverlusts leidet, ein Archäologe, der nach Spuren einer verschwundenen queeren Gesellschaft sucht – entsteht ein intimes Gespräch über die Obsession des Erinnerns und Erinnertwerdens. In einem Theater ohne Bühne, in einem Raum, den das Publikum und die vier Performer:innen teilen, stellt sich die Frage: Liegt im Erinnern oder doch im Vergessen die einzigartige Kraft des Menschen?

Text, Regie, Konzept Marcus Lindeen
Konzept, Dramaturgie, Übersetzung Marianne Ségol
Musik, Sounddesign Hans Appelqvist
Bühne Mathieu Lorry-Dupuy
Licht Diane Guérin
Casting Naelle Dariya
Technische Leitung David Marain
Tontechnik Nicolas Brusq
Produktion, Management Emmanuelle Ossena, Charlotte Pesle Beal (EPOC productions)

Produktion: compagnie Wild Minds
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, T2G Théâtre de Gennevilliers, Festival d'Automne à Paris, Piccolo Teatro di Milano - Teatro d'Europa, Le Quai ‐ CDN Angers des Pays de Loire, Comédie de Caen – CDN de Normandie, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Le Grand T-Nantes, Le Lieu Unique-Nantes, PEP Pays-de-Loire, Le Méta CDN Poitiers Nouvelle-Aquitaine

Französisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Die Vorstellungen in Wien werden unterstützt von Institut Francais d’Autriche.

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Performance

Anschläge auf die Demokratie

Wiener Prozesse: 2. Wochenende

Der Staatsvertrag verpflichtet Österreich, „alle Organisationen faschistischen Charakters aufzulösen“. Diskriminierungen, etwa wegen Rasse oder ethnischer Herkunft, sind laut Verfassung „verboten und zu beseitigen“. Ist nationalistischer Extremismus eine Gefährdung der staatlichen Ordnung – und zugleich durch das Verfassungsprinzip der Meinungsfreiheit gedeckt? Müsste gar die FPÖ mit sofortiger Wirkung für „illegal“ erklärt werden? Verstößt die Wirklichkeit Österreichs tagtäglich gegen die Maximen der Verfassung?

Deutsch
Eröffnungssitzung: ca. 3 Std / Fälle: je ca. 3 Std., inkl. 1 Pause / Schlusssitzung: ca 4 Std., inkl. 1 Pause + Urteilsverkündung

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Diskussion

Akademie Zweite Moderne: Strategien der Sichtbarkeit

Öffentlicher Diskurs

Wien gilt als die Hauptstadt der Moderne. Aber der große künstlerische und philosophische Umbruch um Schönberg, Freud und Klimt war unvollständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Die Akademie Zweite Moderne mit Nuria Schoenberg Nono als Schirmherrin globalisiert die Moderne, macht sie feministischer und führt sie in die Gegenwart: Für jede der vergessenen und ungehörten 50 Kompositionsschülerinnen Arnold Schönbergs lädt die Akademie Zweite Moderne zehn Komponistinnen* pro Jahr über eine Laufzeit von fünf Jahren aus der ganzen Welt nach Wien ein. Als Botschafterinnen* einer globalisierten Moderne präsentieren sie ihre Arbeiten und entwickeln gemeinsam mit lokalen und internationalen Impulsgeber:innen Strategien der Sichtbarkeit. Ziel der Akademie Zweite Moderne ist die Selbstverpflichtung von Theatern, Opern, Konzerthäusern und Festivals, den Werkanteil von Komponistinnen* in ihrem Programm deutlich zu erhöhen. Denn trotz über hundert Jahren Moderne liegt der Anteil ihrer weltweit von Orchestern aufgeführten Werke auch heute bei nur 7,7 %.

Konzept: Jana Beckmann
Mit Du Yun, Bushra El-Turk, Shasha Chen, Dilay Doğanay, Mirela Ivičević, Marina Lukashevich, Monthati Masebe, Brigitta Muntendorf, Feliz Anne Reyes Macahis, Aida Shirazi
Jury: Jana Beckmann, Barbora Horáková Joly, Sofia Jernberg, Sophie Schafleitner, meLê yamomo

11 - 13 Uhr Öffentlicher Diskurs
14 - 17 Uhr Treffen der Mitglieder der Akademie Zweite Moderne mit Impulsgeber:innen

Ein Projekt der Wiener Festwochen
In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus, Ö1

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Konzert

Akademie Zweite Moderne: No Excuses Anymore I & II

Wien gilt als die Hauptstadt der Moderne. Aber der große künstlerische und philosophische Umbruch um Schönberg, Freud und Klimt war unvollständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Die Akademie Zweite Moderne mit Nuria Schoenberg Nono als Schirmherrin globalisiert die Moderne, macht sie feministischer und führt sie in die Gegenwart: Für jede der vergessenen und ungehörten 50 Kompositionsschülerinnen Arnold Schönbergs lädt die Akademie Zweite Moderne zehn Komponistinnen* pro Jahr über eine Laufzeit von fünf Jahren aus der ganzen Welt nach Wien ein. Als Botschafterinnen* einer globalisierten Moderne präsentieren sie ihre Arbeiten und entwickeln gemeinsam mit lokalen und internationalen Impulsgeber:innen Strategien der Sichtbarkeit. Ziel der Akademie Zweite Moderne ist die Selbstverpflichtung von Theatern, Opern, Konzerthäusern und Festivals, den Werkanteil von Komponistinnen* in ihrem Programm deutlich zu erhöhen. Denn trotz über hundert Jahren Moderne liegt der Anteil ihrer weltweit von Orchestern aufgeführten Werke auch heute bei nur 7,7 %.

Konzerte mit Werken der Komponistinnen* der Akademie Zweite Moderne, Klangforum Wien

Konzept: Jana Beckmann
Mit Du Yun, Bushra El-Turk, Shasha Chen, Dilay Doğanay, Mirela Ivičević, Marina Lukashevich, Monthati Masebe, Brigitta Muntendorf, Feliz Anne Reyes Macahis, Aida Shirazi
Ensemble: Klangforum Wien
Jury: Jana Beckmann, Barbora Horáková Joly, Sofia Jernberg, Sophie Schafleitner, meLê yamomo

Ein Projekt der Wiener Festwochen In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus, Ö1

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Performance

Kraus Lectures 2. Blaubert - Eine Offenbarung

Boris Eder, Sir Henry

„Karl Kraus liest Offenbach. Statt der Orchestermusik lässt er einen Klavierauszug spielen, statt eines Korps Akteure stellt er sich selber im Straßenanzug. Was er so grenzenlos entblößt von allen Mitteln darstellt, ist unvergesslich.“ (Walter Benjamin).
Krausʼ Offenbachiaden waren beim Publikum besonders beliebt. Der Pianist Sir Henry und der Schauspieler und Sänger Boris Eder treten also mit Blaubart an: Einem Großaufmarsch korrupter Politiker, peinlicher Machos und (letztlich gutgelaunten) „Mordopfern“ …

„Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner“, schrieb Walter Benjamin über den 1874 geborenen, oft zitierten, gleichzeitig viel zu wenig gelesenen Sprach- und Kulturkritiker, Satiriker und begnadeten Performer Karl Kraus. In der Freien Republik Wien gestalten verschiedene Künstler:innen und Intellektuelle eine Reihe von „Vorlesungen“, wie sie Kraus selbst zwischen 1910 und 1936 mit großem Erfolg u. a. im Wiener Konzerthaus, in Arbeiterheimen und Theatern gehalten hat. An fünf Wochenenden wird Kraus weniger nachgebetet, als vielmehr sein „Theater der Dichtung“ entstaubt: Sprachanalysen und Textsprengungen, die er als Herausgeber der Fackel in Die letzten Tage der Menschheit, der Dritten Walpurgisnacht und hunderten Prozessen gegen korrupte Politiker und Medienmacher vorexerzierte, werden neu interpretiert. Bereits am 29. April 2024 gibt die Zeithistorikerin Katharina Prager, die in der Wienbibliothek Kraus’ Nachlass verwaltet, im Gartenbaukino mit einer Wiener Vorlesung einen Einblick in das Leben und Schaffen von Karl Kraus.

Konzept, Dramaturgie: Claus Philipp
Mit: Boris Eder, Sir Henry

Deutsch
60 - 90 Min.

In Kooperation mit Wien Bibliothek

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Tanz

Hatched Ensemble

Mamela Nyamza

Das Klappern von Wäscheklammern unterbricht die Heiligkeit des Balletts. Mit kräftiger Farbsymbolik und kompromissloser Entmystifizierung wird aus einer Gegenüberstellung von europäischem und afrikanischem Musik- und Bewegungsvokabular gegenseitige Ermächtigung. Schon 2007 reflektierte Mamela Nyamza ihr Leben als Mutter, Lesbe und Künstlerin in ihrem viel gelobten, autobiografischen Solo Hatched. Gemeinsam mit neun Balletttänzer:innen, einer Sängerin und einem Musiker treibt sie nun mit Hatched Ensemble ihre Auseinandersetzung mit Identität und Zugehörigkeit, geschlechtlicher Binarität, Tradition und künstlerischem Ausdruck weiter voran. Frei nach Allan Kaprow („Die Grenze zwischen Kunst und Leben sollte so fließend und vielleicht undeutlich wie möglich gehalten werden.“) lädt die südafrikanische Choreografin und Aktivistin das Publikum ein, Zuschreibungen aufzubrechen und über eigene Zugehörigkeiten nachzudenken.

Konzept, Choreografie, Regie: Mamela Nyamza
Licht: Thabo Pule
Kostüm: Mamela Nyamza, Bhungane Mehlomakulu
Technische Leitung: Thabo Pule
Gesang: Litho Nqai
Live-Musik: Given „Azah” Mphago
Tanz: Kirsty Ndawo, Kearabetswe Mogotsi, Khaya Ndlovu, Thamsanqa Ndlovu, Thimna Sitokisi, Itumeleng Chiloane, Amohelang Rooiland, Noluyanda Mqulwana, Zandile Constable, Tania Mteto

Produktion: Mamela’s Artistic Movement
Koproduktion: National Arts Festival (Makhanda)
Mit Unterstützung von National Arts Council of South Africa

60 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 13 Jahren

Publikumsgespräch: 10. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Theater

How Goes the World - Histoire(s) du Théâtre V

Tim Etchells

Nach Milo Rau, Faustin Linyekula, Angélica Liddell und Miet Warlop reflektiert Tim Etchells in der fünften Episode der Reihe Histoire(s) du Théâtre sein persönliches Theaterverständnis. Voller ernsthafter Neugierde bereitet der Künstler, Autor und Gründer von Forced Entertainment seit 40 Jahren der Poesie der kleinen Gesten die große Bühne. An diesem Abend durchleben vier Performer:innen eine absurde Orgie der Auf- und Abtritte, ein lustvolles Wirrwarr aus Rollen, Kostümen und Szenenwechseln. Wie fremdgesteuert reagieren die Spieler:innen auf von einer geisterhaften Regie eingespielte Töne: Es klingelt an der Tür, da muss sie jemand öffnen.
Es erklingt das Klavier, da muss es jemand spielen. Kleinste Veränderungen lassen neue Welten entstehen, aus einem Lachen ein Weinen, aus Hoffnung Verzweiflung werden. How Goes the World ist das ästhetische Manifest eines der großen Bühnenkünstler unserer Zeit: Die Kraft des Theaters liegt im unerbittlichen Wunsch, eine Situation zu ändern. Aus der Maschinerie auszubrechen, die uns bis zur Erschöpfung antreibt.

Text, Konzept, Regie Tim Etchells Dramaturgie Matthias Lilienthal Dramaturgische Beratung Benoît Vanraes Mit Aurélie Alessandroni, Neil Callaghan, Aurélie Lannoy, John Rowley Sounddesign, Mit Musik von Graeme Miller Licht Dennis Diels Bühne Tim Etchells, Chris Vanneste Kostüm Jo De Visscher

Produktion: NTGent
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Tandem Scène Nationale (Arras-Douai)

Englisch und Niederländisch mit deutschen und englischen Übertiteln
2 Std. 15 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

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Performance

Sancta (Arbeitstitel)

Florentina Holzinger, Marit Strindlund

Auf der Bühne: eine zwei Tonnen schwere Glocke, eine Skateboard-Halfpipe und ein Wasserfall. Die österreichische Performance-Künstlerin Florentina Holzinger pulverisiert Bühnengenres und Sehgewohnheiten. Ausgehend von Paul Hindemiths 1922 uraufgeführter einaktiger Oper Sancta Susanna untersucht sie gemeinsam mit einem Ensemble von Opernsängerinnen, Sexarbeiterinnen und Body-Modification-Artists die Zurichtung weiblicher Identität und Körper in religiösen Systemen und Riten. Das Drama um die Lust und Sexualität einer Nonne wird verknüpft mit Neukompositionen von Johanna Doderer, Born in Flamez und Stefan Schneider sowie mit geistlichen Werken unter anderem von Johann Sebastian Bach und Sergei Rachmaninow. Eine musikalische und performative Reflexion über Körper und Sexualität, die gemeinsam mit dem Publikum zur Feier einer Messe wird.

Regie, Choreografie, Performance: Florentina Holzinger
Musikalische Leitung: Marit Strindlund
Komposition Akt 1: Paul Hindemith, Sancta Susanna Op. 21
Komposition, Arrangement: Johanna Doderer
Komposition, Live-Musik: Born in Flamez, Stefan Schneider
Chor: Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters
Orchester: Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin
Live-Musik: Blathin Eckhardt, Gibrana Cervantes, Lane Shi AKA Otay Onij
Dramaturgie: Renée Copraij, Judith Lebiez, Sarah Ostertag, Philipp Amelungsen, Miron Hakenbeck, Felix Ritter
Bühne, Kostüm: Nikola Knežević
Technische Leitung: Stephan Werner
Koordination: Stunts Gravity Stunts
Licht: Anne Meeussen, Max Kraußmüller
Video: Maya Cule
Tontechnik: Olivia Oyama
Technische Assistenz: Dörte Wilforth, Jan Havers, Emma Juliard
Assistenz Bühne: Christiane Hilmer, Christina Hennings
Produktionsleitung: Sarah Parolin, Katharina Wallisch, Giulia Messia
Tourmanagement: Moira L Sunter Garee
Management, Distribution: neon lobster / Giulia Messia & Katharina Wallisch

Produktion: Florentina Holzinger/Spirit, neon lobster, Mecklenburgisches Staatstheater (Schwerin), Staatsoper Stuttgart
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (Berlin) in Kooperation mit Komische Oper Berlin, Opera Ballet Vlaanderen (Antwerpen), DE SINGEL (Antwerpen)

Deutsch mit englischen Übertiteln
2 Std. 30 Min.
Hinweis: Ab18 Jahren! Die Vorstellung enthält Darstellungen (autoaggressiver) Gewalt und sexuelle Handlungen.
Beim Einlass ist als Altersnachweis ein Lichtbildausweis vorzuzeigen.

Pulikumsgespräch: 11. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Diskussion

Hochkultur versus Populärkultur

Hearings: Woche 4

Die Festwochen wurden oft als hermetisches Festival der Hochkultur kritisiert, veranstaltet für einen elitären Kreis von Kunstliebhaber:innen. Welche Verbindungen müssen wir eingehen, welche bekannten und unsichtbaren Grenzen sprengen, um Experiment und Tradition, Diskurs und Unterhaltung, Politik und Ästhetik, Hoch- und Populärkultur, Wien und die Welt zusammenzubringen? Wie funktioniert ein diverses, vielfältiges, für alle zugängliches Theaterfestival? Welche „Mischung“ ist die richtige, um maximal offen zu sein – für alle?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

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Tanz

Dambudzo

nora chipaumire

In einer durch Liveperformance animierten Skulptur-Sound-Installation schafft die multidisziplinäre Künstlerin nora chipaumire mit der Resonanz des Wortes „Dambudzo“ einen radikalen, partizipativen Möglichkeitsraum für Dekolonisation. Dambudzo, mit „Ärger“ aus der Shona-Sprache übersetzt, lässt die Ideen radikaler afrikanischer Denker:innen wie Dambudzo Marechera, Steve Biko und Ngũgĩ wa Thiong‘o aufleben und verbindet sie mit chipaumires eigenen Gedanken und Erfahrungen, mit den aktuellen politischen Realitäten in Afrika und dem für den Widerstand gegen (neo)koloniale Kontrolle notwendigen „Ärger“. In einer Art zwangloser, privater Bar, einem Meeting-point für Anrainer:innen und Einheimische, um bei Jit-Musik zu trinken und sich über die Revolution auszutauschen, erweckt das Künstler:innenteam rund um chipaumire das Versprechen von Freiheit und den Verrat an diesem Traum zum Leben. Im Zusammenspiel von Musik, Klang, Ort und Raum fordern sie das Publikum zum aktiven gemeinsamen Beschwören neuer möglicher Welten auf.

Konzept, Regie nora chipaumire Mit nora chipaumire, McIntosh "SoKo" Jerahuni (Mbira), Tatenda Chabarwa (Mbira), Tyrone Isaac-Stuart (Horn), Shamar Wayne Watt, Beauty Katiji, Fatima Katiji, Jonathan Kudakwashe Daniel Musikaufnahmen Bhundu Boys Sounddesign Franz Schütte Technische Leitung Heidi Eckwall Bühne Irene Pätzug Assistenz Produktion Kwadwo Owusu Ansah, Abigail Hutchinson, Johanna Rau, Catalina Wortmann Produktion Film Mieke Ulfig Management Mirna Matosic, Alexandra Ripp, Svenja Wichmann Distribution Thomas O. Kriegsmann / ArKtype

Ein Auftragswerk und eine Koproduktion von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien
Produktion: company chipaumire
Residency: Callie’s Berlin
company chipaumire wird unterstützt von der Mellon Foundation.

1 Std. 30 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren.

Dambudzo findet in Kooperation mit dem mumok und der Ausstellung Avant-garde and Liberation. Zeitgenössische Kunst und dekoloniale Moderne statt, die am 6. Juni eröffnet wird. Weitere Informationen unter mumok.at.

11. bis 23. Juni - Zeit: 10 bis 18 Uhr Installation Dambudzo

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Theater

Tempest Project. Nach „Der Sturm" von William Shakespeare

Peter Brook, Marie-Hélène Estienne

Peter Brook, einer der prägendsten Regisseure des 20. und 21. Jahrhunderts, gilt als „Zauberdoktor des Theaters“, dessen Kunst es ist, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Im Sommer 2022 verstarb er kurz nach der Premiere von Tempest Project, das in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Marie-Hélène Estienne entstanden war. Die Inszenierung ist Ergebnis einer lebenslangen Recherche zu Shakespeares Der Sturm und ist Abbild von Brooks Theaterkunst: Im Spiel von Sprache und Schatten entfaltet sich im leeren Raum die Fantasie. Das letzte Wort des Stücks ist „frei“ – wahrscheinlich das letzte Wort, das Shakespeare schrieb. Tempest Project ist eine metaphysische Reflexion über unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit, bei der bissiger Humor auf ausgefeilte Poesie trifft. Gemeinsam mit den sechs Schauspieler:innen ist das Publikum eingeladen, ein letztes Brook’sches Rendezvous mit der Theatergeschichte zu zelebrieren.

Regie, Adaption: Peter Brook, Marie-Hélène Estienne
Text :William Shakespeare
Mit Sylvain Levitte, Paula Luna, Fabio Maniglio, Luca Maniglio, Marilù Marini, Ery Nzaramba
Licht: Philippe Vialatte
Musik: Harué Momoyama

Produktion: Centre International de Création Théâtrales / Théâtre des Bouffes du Nord (Paris)
Koproduktion: Théâtre Gérard Philipe - Centre dramatique national de Saint-Denis, Scène nationale Carré-Colonnes Bordeaux Métropole, Le Théâtre de Saint-Quentin-en-Yvelines – Scène Nationale, Le Carreau - Scène nationale de Forbach et de l’Est mosellan, Teatro Stabile del Veneto (Padua)

Französisch mit deutschen und englischen Übertiteln
85 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren.

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Theater

Fotzenschleim - Power Gegen Raubtier - Kaputtalismus

Mateja Meded

Ein Alien sitzt auf einem Sessel und erzählt. Es erzählt von sich, wo es herkommt und warum es jetzt hier ist. Es durchlebt, was Generationen von Alienfrauen durchlebt haben: Der Rücken schmerzt, denn das Alien hat sich ein Leben lang kaputtgebückt. Als das Alien in einer Runde von Oberfeministinnen sitzt (deren Feminismus darin besteht, keine Putzfrau zu haben), bricht der Schmerz aus ihm heraus. Es erzählt von prekären Biografien und geschrotteten Wirbelsäulen, vom illegalen Putzen fremder Häuser mit ihrer Mutter, Oma und Tante. Es ist der Beginn eines galaktischen Befreiungsschlages: Althergebrachte Klischees über Flucht und Ankommen werden zerschlagen und Unmengen an Energie für den „Yugofuturismus“ freigesetzt, wie die Autorin und Schauspielerin Mateja Meded ihren tragikomischen Monolog bezeichnet.

Text, Konzept, Performance, Regie, Bühne, Kostüm: Mateja Meded
Mit Texten von Sivan Ben Yishai, Thomas Köck
Dramaturgie: Anna Laner

Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Kosmos Theater, Mateja Meded

Deutsch mit englischen Übertiteln
ca. 70 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

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Kindertheater

Amazonen

Agrupación Señor Serrano

Einst lebte, arbeitete und kämpfte eine Gruppe von freien Frauen an den Ufern des Schwarzen Meeres. Sie gründeten eine Gemeinschaft ohne Männer und nannten sich Amazonen. Wie kam es dazu? Und warum reagierten die männlichen Helden der Antike so aggressiv? Ausgestattet mit Lego-Figuren, Landschaftsmodellen, Live-Video und Protestbildern aus dem Internet, begibt sich eine Geschichtenerzählerin auf die Spuren des Mythos und inszeniert eine zeitgenössische Version für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Ohne Begleitung durch Erwachsene initiiert Amazonen ein offenes Gespräch unter Gleichaltrigen zu zentralen Themen unserer Zeit: Ist es gerechtfertigt, Gewalt anzuwenden, um sich gegen Angriffe von außen zu wehren? Wie weit dürfen oder sollen wir für die Verteidigung der eigenen Meinung und den Protest gegen (Geschlechter-)Ungerechtigkeiten gehen? Wer sind die Amazonen unserer Zeit? Und was hat das alles mit dem Amazonas zu tun?

Text, Regie Olympus Kids
Mit Nora Jacobs
Musik Roger Costa Vendrell
Bühne Lola Belles
Regieassistenz Marie-Louise Fürnsinn
Management Art Republic

Produktion: Agrupación Señor Serrano, Departament de Cultura de la Generalitat, Grec Festival de Barcelona, Sala Beckett (Barcelona), Centro de Cultura Contemporánea CondeDuque (Madrid)
Die deutschsprachige Version ist eine Koproduktion von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, DSCHUNGEL WIEN, SCHÄXPIR Theaterfestival für junges Publikum (Linz), Schlachthaus Theater Bern und TAK Theater Liechtenstein

Deutsch
60 Min.
Nur für Kinder von 6-12 Jahren.
Um den Kindern ein bestmögliches Erlebnis zu ermöglichen, empfehlen wir den erwachsenen Begleitpersonen einen Besuch im DSCHUNGEL Café oder in den Museen im MuseumsQuartier.

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Performance

Die Heuchelei der Gutmeinenden

Wiener Prozesse: 3. Wochenende

Heiligt der Zweck die Mittel? Dieser Frage muss sich die radikale Klimabewegung genauso stellen wie die Kunst. Oder kann der Aktivismus angesichts der lebensbedrohenden Krisen gar nicht weit genug gehen? Legt die Kunst den Finger in Wunden oder ist sie nur die schicke Heuchelei der Saturierten? Untergräbt das Pharisäertum und der Cancel-Wahn der Gutmeinenden gar wichtige Freiheitsrechte – wie etwa die Meinungsfreiheit? In den dritten Wiener Prozessen werden diese und andere Fragen ausgelotet.

Deutsch
Eröffnungssitzung: ca. 3 Std / Fälle: je ca. 3 Std., inkl. 1 Pause / Schlusssitzung: ca 4 Std., inkl. 1 Pause + Urteilsverkündung

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Musiktheater

The Gospel According to the Other Mary. Musik von John Adams

Lisenka Heijboer-Castañón, Nicole Paiement

Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Maria zu ihrer Schwester Martha zurück. Martha leitet ein Heim, das von Spenden und kleinen Wundern lebt und sich um Not leidende Menschen kümmert. Auch eine Gruppe von Aktivist:innen, angeführt von einem Mann namens Jesus, der für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpft, findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft. Doch die schützenden Mauern beginnen zu bröckeln und Maria und Martha werden gnadenlos mit einer von Gewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit geprägten Welt konfrontiert. Das stellt ihre Widerstandsfähigkeit auf die Probe. Wie können sie den Glauben an eine bessere Zukunft bewahren, wenn alles um sie herum im krassen Widerspruch zu ihren Hoffnungen steht? Mit seinem Fokus auf die marginalisierten Perspektiven von Maria Magdalena und Martha rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, einschließlich der Auferweckung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht.

Regie: Lisenka Heijboer-Castañón
Musik: John Adams
Libretto: Peter Sellars
Musikalische Leitung: Nicole Paiement
Bühne: Sarah Nixon, Hendrik Walther
Kostüm: Carmen Schabracq
Choreografie: Miguel Alejandro Castillo Le Maitre
Licht, Video: Hendrik Walther
Sounddesign: Martin Lukesch
Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca, Holger Kristen
Dramaturgie: Antonio Cuenca Ruiz

Produktion: Volksoper Wien

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Performance

Kraus Lectures 4 - Karl Kraus Contra...

Clemens J. Setz, Robert Stadlober, Barbara Zeman und Onkel Gusta

Ehrenbeleidigungen, Körperverletzungen, Urheberrechtsstreitigkeiten, Mediendelikte: In den Prozessakten der Wiener Kanzlei Oskar Samek präsentiert sich der in hunderte Verfahren involvierte Karl Kraus als literarischer Meister der Anklage und (Selbst-)Verteidigung. Die Schriftstellerin Barbara Zeman und Büchner-Preisträger Clemens J. Setz erklären in öffentlicher Debatte dieses „Hauptwerk“, der Rezitator Robert Stadlober wird daraus lesen. Dazu: musikalische Interventionen der Wiener Grindcore-Band Onkel Gusta.

Konzept, Dramaturgie: Claus Philipp
Mit: Clemens J. Setz, Robert Stadlober, Barbara Zeman und Onkel Gusta

Deutsch
60 - 90 Min.

In Kooperation mit Wien Bibliothek

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Theater

The Talking Car

Agnieszka Polska

Ein Auto rast 90 Minuten lang auf einen Abgrund zu. Auf den Klimakollaps? Auf das Ende der Menschheit? Oder fährt es doch ins Krankenhaus, um ein Kind zur Welt zu bringen? Die genauso ungewöhnliche wie magnetisierende erste Theaterinszenierung der bildenden Künstlerin Agnieszka Polska, die mit dem renommierten Preis der Nationalgalerie Berlin ausgezeichnet wurde, ist ein hypnotischer Science-Fiction-Roadtrip. Während Landschaften vorbeirauschen, wird unter atmosphärischer Musik das verhängnisvolle Verhältnis von Mensch und Maschine, von ökologischer und humanitärer Katastrophe radikal auf die Bühne gebracht. Die Spieler:innen im Auto wechseln dabei unablässig ihre Rollen: mal sind sie Vater-Mutter-Kind, mal Gelegenheits-Mitfahrer:innen. Die rasende Fahrt bringt sie aus einer düsteren Vergangenheit in eine ungewisse Zukunft. Die Frage ist nur: Was ist schlimmer – was hinter oder was vor uns liegt?

Text, Regie: Agniezska Polska
Mit Albano Jerónimo, Iris Cayatte, Vera Mantero, Bartosz Bielenia, Aaron Ronelle Voice-over: Jasmina Polak
Dramaturgische Beratung: Olga Drygas
Musik: Igor Klaczyski
Licht: Rui Monteiro
Video, Sounddesign: André Teixeira
Digitale Animation Puppen: Jeremy Coubrough
Animation Bühnenvideos: Ewa Polska
Produktionsleitung: Hugo Alves Caroça (BoCA)
Technische Leitung: Alexander Istrate

Auftragswerk und Produktion: BoCA – Biennial of Contemporary Arts (Lissabon)
Coproduction: DE SINGEL (Antwerpen), Nowy Teatr (Warschau)

Englisch mit deutschen Übertiteln
1 Std. 25 Min.
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren

Publikumsgespräch: 17. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Theater

Bling!

Buhle Ngaba

Nach ihren Verwandlungen in einen Schwan (Swan Song) und in die Zebra-Clownin Angela Solie (RAW Performance-Dinner-Reihe) bei den Festwochen 2022 kommt die südafrikanische Performerin Buhle Ngaba diesmal in der Rolle des größten jemals gefundenen Diamanten nach Wien zurück. Die Diamantin Phatsima (das Setswana Wort bedeutet „funkeln“) hat das letzte Jahrhundert in royaler Gefangenschaft im Buckingham Palace verbracht. 1905 in einer Mine nahe Pretoria geboren, ausgegraben, geteilt und poliert, wurde sie 1907 an die britische Monarchie verkauft und Teil der Kronjuwelen. Nun wird die Diamantin zum Instagram-Star und schillert in all ihren Facetten, wenn sie die komplexe Geschichte ihrer Rückkehr nach Südafrika erzählt. Zwischen Pressekonferenz und Nagelstudio bricht die ausgestellte Kostbarkeit aus ihrer Vitrine aus und fragt: Wo ist überhaupt Zuhause? Im spielerischen Umgang mit Fragen nach Restitution und den scharfen Kanten der Vergangenheit untersucht Ngaba die Gegenwart und entwirft eine utopisch funkelnde Zukunft.

Text, Performance: Buhle Ngaba
Regie, Dramaturgie: Ilana Cilliers

Produktion: Maru Factory
In Zusammenarbeit mit Nicolette Moses
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien
Entstanden in Zusammenarbeit mit dem Market Theatre Laboratory.

Englisch und Setswana mit deutschen Übertiteln
Altersempfehlung: Empfohlen ab 13 Jahren

Publikumsgespräch: 18. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

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Diskussion

Nachhaltigkeit versus Kooperation

Hearings: Woche 5

Für eineinhalb Monate verwandelt sich Wien jedes Frühjahr in die Hauptstadt des Welttheaters. Welche Parameter der Nachhaltigkeit muss sich eine Institution, die derart entschieden global agiert, auferlegen? Ist es vertretbar, eine brasilianische oder südafrikanische Produktion einzuladen? Macht es nicht eher Sinn, lokal zu produzieren? Oder geht eine konsequente Nachhaltigkeitspolitik nicht letztlich zu Lasten des Globalen Südens – also jener, die ohnehin keine Produktionsmittel haben?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

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Theater

Rohtko

Łukasz Twarkowski

Es ist einer der größten Skandale der Kunstwelt. 2004 kaufen ein Geschäftsmann und seine Frau für 8,3 Millionen Dollar ein Gemälde des Expressionisten Mark Rothko, in das sie sich sofort verliebt hatten. Nur hat es Rothko nicht gemalt, sondern wie sich Jahre später herausstellt, ein chinesischer Migrant aus Queens. Kann ein gefälschtes Gemälde echte Gefühle hervorrufen? Was bestimmt den Wert der Kunst? Was ist letztendlich Kunst? In einem sich stets verändernden Filmset – vom chinesischen Restaurant bis zur White Cube Galerie – untersuchen der polnische Regisseur Łukasz Twarkowski und das zwölfköpfige Ensemble die Beziehung zwischen Original und Kopie, dem Realen und dem Virtuellen, zwischen Lebendigkeit und Repräsentation. ROHTKO ist spektakuläre Theaterproduktion mit lauten Beats und intimer Live-Film in einem.

Regie: Lukasz Twarkowski
Text, Dramaturgie: Anka Herbut
Bühne: Fabien Lédé
Kostüm: Svenja Gassen
Choreografie: Pawel Sakowicz
Musik: Lubomir Grzelak
Video: Jakub Lech
Licht: Eugenijus Sabaliauskas
Regieassistenz: Mārtiņš Gūtmanis, Diāna Kaijaka, Adam Zduńczyk
Kostümassistenz: Bastian Stein
Assistenz Dramaturgie: Linda Šterna
Assistenz Video: Adam Zduńczyk
Live-Kamera: Arturs Gruzdiņš, Jonatāns Goba
Inspizienz: Iveta Boša
Produktion: Ginta Tropa
Internationale Produktion, Distribution: Vidas Bizunevicius (NewError)
Übersetzung ins Lettische: Ingmāra Balode
Übersetzung ins Englische: Ingmāra Balode, Anka Herbut, Linda Šterna
Übersetzung Proben: Diāna Kaijaka, Elza Marta Ruža

Produktion: Dailes Theater (Riga)
Koproduktion: JK Opole Theater

Lettisch, Englisch, Chinesisch mit deutschen und englischen Übertiteln
3 Std. 55 Min., inkl. 1 Pause
Altersempfehlung: Empfohlen ab 14 Jahren.

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Performance

Exhaust / Ajax

Kris Verdonck

Während Autoreifen aufgeschlitzt und Autobahnen blockiert werden, vernichtet der bildende Künstler und Theatermacher Kris Verdonck kurzerhand den Verbrennungsmotor. Das Publikum ist zu einer großen Prozession vom Haus der Republik zum Heldenplatz und zum morbiden Spektakel einer mittelalterlichen Hinrichtung geladen. Nach Verlesung der Anklage wird das Urteil kollektiv vollstreckt und die Kraftmaschinen-Monstrosität, das Fortschrittssymbol des 20. Jahrhunderts schlechthin, in einer spektakulären Explosion zerstört. In Anlehnung an Sophokles’ Tragödie Ajax, dessen Held sich irrt und geblendet von den Göttern den falschen Feind tötet, proklamiert EXHAUST / ajax: Weniger ist mehr! Fortschritt bedeutet nicht endloses Wachstum. Anstatt den Planeten zu opfern, wird der Verbrennungsmotor geopfert!

Regie, Konzept, Text: Kris Verdonck
Dramaturgie: Kristof Van Baarle
Mit Benjamin Verdonck und eine:m weiteren Performer:in
Technische Leitung: Daniel Romero Calderon
Technische Entwicklung: Vincent Malstaf
Technik: Thomas Glorieux

Produktion: A Two Dogs Company
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, NTGent

Englisch, Deutsch

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Performance

Kraus Lectures 5 - Rage is a good Feeling. Die letzten Tage der wilden Kerle

Thea Ehre, Nick Romeo Reimann, Olivia Axel Scheucher

Je ferner man Karl Kraus ansieht, desto näher blickt er zurück: In der letzten „Vorlesung“ verfolgen die Künstler:innen Thea Ehre (Silberner Bär, Berlinale 2022), Nick Romeo Reimann und Olivia Axel Scheucher die Spuren des „Soldatischen Körpers“ in unserer kulturellen Gegenwart. Ausgehend von eigenen biografischen Bezügen und den Letzten Tagen der Menschheit betrachten sie Narrative und Strukturen, die von der Gewalt patriarchaler Sozialisierungs- und Disziplinierungsstrategien durchdrungen sind.

„Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner“, schrieb Walter Benjamin über den 1874 geborenen, oft zitierten, gleichzeitig viel zu wenig gelesenen Sprach- und Kulturkritiker, Satiriker und begnadeten Performer Karl Kraus. In der Freien Republik Wien gestalten verschiedene Künstler:innen und Intellektuelle eine Reihe von „Vorlesungen“, wie sie Kraus selbst zwischen 1910 und 1936 mit großem Erfolg u. a. im Wiener Konzerthaus, in Arbeiterheimen und Theatern gehalten hat. An fünf Wochenenden wird Kraus weniger nachgebetet, als vielmehr sein „Theater der Dichtung“ entstaubt: Sprachanalysen und Textsprengungen, die er als Herausgeber der Fackel in Die letzten Tage der Menschheit, der Dritten Walpurgisnacht und hunderten Prozessen gegen korrupte Politiker und Medienmacher vorexerzierte, werden neu interpretiert. Bereits am 29. April 2024 gibt die Zeithistorikerin Katharina Prager, die in der Wienbibliothek Kraus’ Nachlass verwaltet, im Gartenbaukino mit einer Wiener Vorlesung einen Einblick in das Leben und Schaffen von Karl Kraus.

Konzept, Dramaturgie: Claus Philipp
Mit Thea Ehre, Nick Romeo Reimann, Olivia Axel Scheucher

In Kooperation mit Wien Bibliothek

Deutsch
60 - 90 Min.

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Kundgebung

Abschlusskundgebung der Freien Republik Wien

Zum Abschluss von fünf Wochen Festival und damit des konstituierenden Jahres der Freien Republik Wien werden die Ergebnisse der Hearings, der Prozesse und Debatten im Haus der Republik präsentiert. Nach der letzten Kraus Lecture werden die Urteile der Wiener Prozesse verkündet, und der Rat der Republik verliest und verabschiedet die Wiener Erklärung, das Regelwerk für die kommenden vier Jahre Festwochen. Anschließend macht das Stück Die Rechnung, das durch alle 23 Bezirke Wiens wandert, Halt im Haus der Republik. Ein Tag der Reflexion, der Ergebnisse und der Gemeinschaft – und zugleich der Beginn der konkreten Arbeit an der Zukunft und Ausgestaltung der Freien Republik Wien.

11 Uhr KRAUS LECTURE
13 Uhr WIENER PROZESSE: VERKÜNDUNG DER STRAFMASSE
16 Uhr VERABSCHIEDUNG DER WIENER ERKLÄRUNG
18 Uhr DIE RECHNUNG

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14

Wiener Festwochen

17.5. bis 23.6.2024

Willkommen in der Republik der Künste!

Fünfeinhalb Wochen Kunst und Aktivismus, an allen Ecken und Enden Wiens, vom Burgtheater bis zum Fußballplatz. 46 Produktionen und künstlerische Projekte aus den Bereichen Sprechtheater, Oper, Musik, Tanz, Performance, bildende Kunst und Aktivismus warten darauf entdeckt zu werden.

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Ereignisse / Festspiele Salzburger Festspiele Salzburg, Herbert von Karajan Platz 11
Ereignisse / Festspiele Wiener Festwochen 17.5. bis 23.6.2024
Ereignisse / Festival Lucerne Festival im KKL Luzern
Ereignisse / Festspiele Salzburger Pfingstfestspiele 17. bis 20.5.2024
Ereignisse / Festival Gstaad Menuhin Festival 12.7. bis 31.8.2024
Ereignisse / Messe ArtMuc 12. bis 14.4.2024
Ereignisse / Blues Blues Festival Basel 17. bis 21.4.2024
Ereignisse / Festival Brühler Schlosskonzerte 11.7. bis 25.8.2024
Ereignisse / Festival MDR Musiksommer 2. bis 31.8.2024
Ereignisse / Festspiele Tiroler Festspiele Erl im Festspielhaus Erl
Ereignisse / Festspiele Bregenzer Festspiele 17.7. bis 18.8.2024
Ereignisse / Tanz OsterTanzTage
Hannover
24.3. bis 1.4.2024
Ereignisse / Festspiele Händel-Festspiele Halle 24.5. bis 9.6.2024
Ereignisse / Festival Mülheimer Theatertage 4. bis 25.5.2024
Ereignisse / Festival Schwetzinger SWR Festspiele 26.4. bis 25.5.2024
Ereignisse / Festival Bachfest Münster 17. bis 26.5.2024
Ereignisse / Theater Radikal Jung München 19. bis 27.4.2024
Ereignisse / Festival Keys To Heaven
Piano Festival
26. bis 28.4.2024
Ereignisse / Festival Musikfest Berlin 24.8. bis 17.9.2024
Ereignisse / Festival Festival Herbstgold Eisenstadt 11. bis 22.9.2024
Ereignisse / Festival Höri Musiktage Bodensee Öhningen, Klosterplatz 1
Ereignisse / Festival Theatertreffen Berlin 2. bis 19.5.2024
Ereignisse / Tanz Dresden Frankfurt Dance Company Dresden / Frankfurt
Ereignisse / Festival Internationales Musikfest Hamburg 26.4. bis 16.6.2024
Ereignisse / Tanz Tanztheater Wuppertal Pina Bausch Opernhaus Wuppertal
Ereignisse / Festival Mülheimer Theatertage Mülheim an der Ruhr, Akazienallee 61
Ereignisse / Konzert Psalm Graz 24.3. bis 1.4.2024
Ereignisse / Festival Sommermusik im oberen Nagoldtal Oberes Nagoldtal
Aufführungen / Aufführung HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Karl-Liebknecht-Str. 56
Konzerte / Konzert Elbphilharmonie Hamburg Hamburg, Platz der Deutschen Einheit 4
Aufführungen / Oper Staatsoper Stuttgart Stuttgart, Oberer Schloßgarten 3
Ausstellungen / Ausstellung OK im OÖ Kulturquartier LINZ Linz, OK-Platz 1
Aufführungen / Oper Semperoper Dresden Dresden, Theaterplatz 2
Ausstellungen / Museum Pasquart Kunsthaus Centre d'Art Biel

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