Aufführungen / Theater
Volkstheater München
München, Tumblingerstraße 29
- Morgen: In den Gärten oder Lysistrata Teil 2
- Premiere: Der Besuch der alten Dame
- Maria Magda
- Alles ist aus, aber wir haben ja uns (Unterwasser)
- Felix Krull
- Der Zauberberg
- Was ihr wollt
- Fugue Four : Response
- Doktormutter Faust
- Männerphantasien
- A new hope
- 8 1/2 Millionen
- Spill your Guts
- Arbeit und Struktur
- Das große Heft
- Die Gerächten
- Das Kraftwerk - Ein Theaterabend über Kohle, Wasser und die Ewigkeit
- Black sex workers collective - Heaux Tales
- À la carte
- Blutbuch
- Goodbye, Lindita
- Pandora's Heart
- Up your Ass
- The CADELA FORÇA TRILOGY
- Amsterdam
- Hänsel & Gretel: A Sweet Escape
- Das Haus versteht sich als Volks-Theater.
Aufführungen / Theater
Residenztheater München
München, Max-Joseph-Platz 1
- Morgen: Andersens Erzählungen
- Premiere: Moby Dick
- Premiere: MOSI - The Bavarian Dream
- Buddenbrooks
- Erinnerung eines Mädchens
- Minetti
- Spitzenreiterinnen
- Die Fliegen
- Erfolg
- Das Schloss
- Pygmalion
- blues in schwarz weiss
- Peer Gynt
- Das Käthchen von Heilbronn
- Anne-Marie die Schönheit
- Athena
- Die Nacht kurz vor den Wäldern
- Prima Facie
- Agamemnon
- Bruce und die Sehnsucht nach dem Licht
- Jetzt oder nie
- Yvonne, Prinzessin von Burgund
- Die Kopenhagen-Trilogie
- Antigone
- (Nicht)Mütter!
- Ist mein Mikro an?
- Tick Tack
- Mitläufer
- Die Ereignisse
- Leonce und Lena
- Das Residenztheater ist eines der größten und bedeutendsten Sprechtheater Deutschlands.
Aufführungen / Theater
Staatstheater am Gärtnerplatz München
München, Gärtnerplatz 3
- Morgen: Les Misérables
- Premiere: Die lustigen Weiber von Windsor
- Theaterführung
- Giselle
- Die Fledermaus
- Das Lächeln einer Sommernacht
- Vorgestellt - Theatertalk mit Christoph Wagner-Trenkwitz
- Rockin' Rosie
- Kammerkonzert "2 mal 4 macht 8"
- Peter Pan
- Opern auf Bayrisch
- Das Staatstheater am Gärtnerplatz ist ein Haus mit einem einmaligen Profil und einer über 150-jährigen Tradition.
Ereignisse / Theater
Radikal Jung München
19. bis 27.4.2024
- Fugue Four : Response
- Doktormutter Faust
- Männerphantasien
- Spill your Guts
- Arbeit und Struktur
- Das große Heft
- Die Gerächten
- Das Kraftwerk - Ein Theaterabend über Kohle, Wasser und die Ewigkeit
- Black sex workers collective - Heaux Tales
- À la carte
- Blutbuch
- Goodbye, Lindita
- Pandora's Heart
- Up your Ass
- The CADELA FORÇA TRILOGY
Aufführungen
| Performance
Aufführungen
| Operette
Die lustigen Weiber von Windsor
Staatstheater am Gärtnerplatz
Premiere: 26.4.2024 Musik von Otto Nicolai Libretto von Salomon Hermann Mosenthal Nach dem gleichnamigen Lustspiel von William Shakespeare Er ist ein unwiderstehlicher Hallodri, der dicke Ritter Sir John Falstaff. Als er aber versucht, zwei Bürgersfrauen von Windsor mit gleichlautenden Briefen zu verführen, findet er seine Meisterinnen: Er wird nacheinander samt Schmutzwäsche in die Themse gekippt, in Frauenkleidern aus dem Haus gejagt und im mitternächtlichen Wald gepiesackt. Daneben gelingt es den »merry wives« auch, einen eifersüchtigen Ehemann zur Räson und zwei junge Liebende zusammen zu bringen. Shakespeares Komödiengestalt Falstaff fand zwischen Antonio Salieri und Giuseppe Verdi mehrfach auf die Opernbühne. Otto Nicolais Version darf als die bis heute gültige deutsche Oper auf den Stoff gelten. Sein größter und letzter Erfolg (er verstarb im Mai 1849, nur zwei Monate nach der Berliner Uraufführung) erfreut durchgehend, von der zauberhaften Ouvertüre bis hin zum turbulenten Finale, in dem »alles in Freude und Heiterkeit« endet. Es inszeniert die humorvolle Grande Dame des deutschen Musiktheaters, der neue Chefdirigent des Hauses steht am Pult. Regie: Brigitte Fassbaender Choreografie: Alex Frei Bühne und Kostüme: Dietrich von Grebmer Licht: Kai Luczak Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Altersempfehlung ab 12 Jahren
Aufführungen
| Musical
Das Lächeln einer Sommernacht
Staatstheater am Gärtnerplatz
Musik und Songtexte von Stephen Sondheim Buch von Hugh Wheeler Deutsche Fassung von Eckart Hachfeld Nach einem Film von Ingmar Bergman Originalproduktion am Broadway produziert und inszeniert von Harold Prince Dreimal lächelt die Sommernacht: einmal für die Jungen, die noch gar nichts wissen, ein zweites Mal für die Narren, die zu wenig wissen, und ein drittes Mal für die Alten, die zu viel wissen. Die lebenserfahrene Madame Armfeldt verrät dieses Geheimnis ihrer Enkelin Fredrika. Und diese hat sogleich Gelegenheit, dem geheimnisvollen Lächeln in ihrem nächsten Umfeld auf die Schliche zu kommen: Fredrikas Mutter, die Schauspielerin Désirée Armfeldt, möchte ihre einstige Beziehung zu dem Anwalt Fredrik Egerman wieder aufleben lassen. Der ist inzwischen frisch verheiratet mit der blutjungen Anne, für die auch Henrik, Fredriks Sohn aus erster Ehe, amouröse Gefühle hegt. Désirée indes tröstet sich mit dem kantigen Grafen Carl-Magnus Malcolm, dessen Gattin Charlotte diese Affäre zu beenden trachtet. Auf dem Landsitz von Madame Armfeldt treffen schließlich alle von der Liebe Betörten aufeinander, und der amouröse Reigen nimmt so richtig Fahrt auf. Ob Fredrika in all diesem Trubel das Lächeln der Sommernacht bemerken wird? Schon im Zuge ihrer Zusammenarbeit bei der »West Side Story« hatten sich der Regisseur und Produzent Harold Prince sowie der Komponist und Texter Stephen Sondheim mit der Frage beschäftigt, ob es möglich wäre, ein Musical komplett im ¾-Takt zu schreiben. In Ingmar Bergmans Film »Das Lächeln einer Sommernacht« fanden sie Jahre später den idealen Stoff für dieses Vorhaben – und das Experiment gelang! Eingebettet in das Formkorsett des Walzertaktes und mit je einer Prise Shakespeare, Tschechow und Strindberg gewürzt, gelang Sondheim und seinem Buchautoren Hugh Wheeler mit dem poetischen, im Schweden um die Jahrhundertwende angesiedelten Liebesreigen schließlich ein melancholisch-faszinierendes Kammermusical, das seit seiner Uraufführung am 25. Februar 1973 am New Yorker Broadway die Bühnen der Welt im Sturm eroberte, mit Elizabeth Taylor und Diana Rigg auf Zelluloid gebannt wurde und aus dem der vielleicht größte Hit stammt, den Stephen Sondheim jemals geschrieben hat: »Send In The Clowns«. Regie: Josef E. Köpplinger Staging und Co-Regie: Ricarda Regina Ludigkeit Bühne: Rainer Sinell Kostüme: Marie-Luise Walek Licht: Peter Hörtner Dramaturgie: Michael Alexander Rinz Altersempfehlung ab 14 Jahren
Aufführungen
| Tanz
Minutemade
Staatstheater am Gärtnerplatz
»Ein Raum. Eine Woche. 20 Tänzer:innen.« Und jede Woche eine neue Person für die Choreografie, die sich der Herausforderung stellt, nach diesem Prinzip einmalig und exklusiv eine Fortsetzung unserer Dancesoap »Minutemade« zu entwickeln: innerhalb von nur einer Woche Probenzeit ein neues Stück, das genau dort weitermacht, wo die letzte Episode aufgehört hat! Dramaturgie: András Borbély T. Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz in Kooperation mit WERK7theater
Aufführungen
| Oper
Lucrezia / Der Mond
Bayerische Staatsoper
Premiere: 24.4.2024 Un atto in tre momenti (1937)/ Ein kleines Welttheater (1939) Komponist Ottorino Respighi / Carl Orff. Libretto von Claudio Guastalla, Reduzierte Fassung von Richard Whilds (2024) / Libretto vom Komponisten nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm, Reduzierte Fassung von Takénori Némoto (2007). Premiere des Opernstudios Die neue Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper verknüpft zwei Opern aus den 1930-er Jahren miteinander, Ottorino Respighis Lucrezia und Carl Orffs Der Mond, beide in reduzierten Fassungen; Lucrezia ist für ein kleineres Orchester eingerichtet von Richard Whilds, Der Mond Takénori Némoto. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Ustina Dubitsky, früheres Mitglied des Kinderchores der Bayerischen Staatsoper, die hiermit ihr Debüt als Dirigentin am Haus gibt. Regie führt Tamara Trunova, eine junge ukrainische Regisseurin aus Kiew, deren Arbeiten der letzten Jahre sich intensiv mit dem Thema des Krieges, seinen Dynamiken und Konsequenzen für Gesellschaften und Individuen beschäftigt haben. Zentrum ihrer Interpretation der zwei Opern, die uns an den Kern menschlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher (Un-)ordnung führen, ist das Thema des Defizits und des Mangels, der zum Raub führt. In Lucrezia beraubt der Mensch den Menschen, im „kleinen Welttheater“ Der Mond berauben die Menschen eine ganze Welt. Mit ihrer Neudeutung von Der Mond kommt das Werk nach seiner Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper im Jahr 1939 und einer Neuinszenierung im Jahr 1958 zum dritten Mal auf die Bühnen dieses Hauses. Inszenierung: Tamara Trunova Bühne: Linda Sollacher Kostüme: Eva-Mareike Uhlig Licht: Benedikt Zehm Chor: Franz Obermair Dramaturgie: Laura Schmidt empfohlen ab 14 Jahren In italienischer und deutscher Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Neuproduktion. Einführungen finden jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (ausgenommen am Premierenabend am 24.4.24) im 1. Rang im Blauen Foyer statt.
Aufführungen
| Ballett
Duato / Skeels / Eyal
Bayerische Staatsoper
Premiere: 12.4.2024 Dreiteiliger Ballettabend Choreographie Nacho Duato, Andrew Skeels, Sharon Eyal. Musik Karl Jenkins, Antoine Seychal, Ori Lichtik White Darkness (2001) Choreographie: Nacho Duato Musik: Karl Jenkins Bühne: Jaafar Chalabi Kostüme: Lourdes Frías Licht: Joop Caboort Andrew Skeels: Chasm (Arbeitstitel) Choreographie: Andrew Skeels Musik: Antoine Seychal Kostüme: Marija Djordjevic Bühne: Michel Ostaszewski Licht: Christian Kass Autodance (2018) Choreographie: Sharon Eyal Choreographischer Mitarbeiter: Gai Behar Musik: Ori Lichtik Kostüme: Rebecca Hytting Licht: Alon Cohen Manchmal möchte man der Welt entfliehen – die drei Choreographien dieses neuen Triple Bills, der die Ballettfestwoche 2024 eröffnet, kreisen um verschiedene Formen der Weltflucht. Nach Bedroom Folk von Sharon Eyal, das 2020 im Rahmen von Paradigma erstmals beim Bayerischen Staatsballett gezeigt wurde, ist Autodance das zweite Werk der aus Israel stammenden Choreographin und ihres künstlerischen Partners Gai Behar. Mit der griechischen Vorsilbe „auto“ verweist Eyal auf einen Tanz, der sich rein auf sich selbst bezieht und die Frage nach der eigenen Identität stellt. Er vermag seine Erfüllung in einer Form zu finden, die ganz individuellen Gesetzen gehorcht. Gleichwohl steckt in Autodance ein eminentes Kommunikationsbedürfnis. Diesem liegt die Hoffnung zugrunde, dass das Selbst ein Echo im gesellschaftlichen Raum findet. Ori Lichtik hat dazu seinen gewohnt elektronischen mehrschichtigen Beat geschaffen, der an exzessive Partynächte und überirdische Sphärenharmonien denken lässt. Der Auslöser zu White Darkness war für Nacho Duato der Tod seiner Schwester. Das Werk entstand für die Compañía Nacional de Danza in Madrid und beschäftigt sich mit dem fatalen Sog von Rauschmitteln. Dazu erklingt die zweite Adiemus-Variation für Streichquartett von Karl Jenkins, die mit ihrer soghaften Wirkung das Mephistophelische des süßen Gifts in Klänge fasst. Eine Uraufführung entwirft der Nordamerikaner Andrew Skeels, der zum ersten Mal mit dem Bayerischen Staatsballett arbeitet. Seine choreographische Sprache ist von einer filmischen Ästhetik geprägt, die sich durch Geschwindigkeit, fließende Bewegungen und einer Lust am Risiko auszeichnet. empfohlen ab 12 Jahren Einführungen finden jeweils ab dem 14.04.2023 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn im 1. Rang im Vorraum zur Königsloge statt. Zu beachten: Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min.
Aufführungen
| Oper
Fidelio
Bayerische Staatsoper
Oper in zwei Akten (1814) Komponist Ludwig van Beethoven. Libretto von Joseph Sonnleithner mit Revisionen von Georg Friedrich Treitschke nach Jean-Nicolas Bouillys Libretto Léonore, ou L'Amour conjugal Koproduktion mit der English National Opera Leonore erschleicht sich in Männerkleidung unter dem Namen Fidelio das Vertrauen des Kerkermeisters Rocco und seiner Tochter Marzelline. So verschafft sie sich Zutritt zum Hochsicherheitstrakt, wo ihr Mann Florestan von Don Pizzaro willkürlich festgehalten wird. Florestan schwebt in Todesgefahr, diese scheut seine Frau nicht und will ihn befreien. Beider Rettung ist jedoch nur durch einen Gesandten des Monarchen möglich. Am Ende leuchtet eine Utopie in Form eines Schlusschors, der nicht nur für Freiheit und Gerechtigkeit steht, sondern zugleich gegen die Ängste und Schranken des menschlichen Daseins ansingt. Pläne für Opernkompositionen hatte Beethoven viele, doch realisiert hat er schließlich nur ein Projekt: In einem jahrzehntelangen Schaffens- und Umarbeitungsprozess wurde aus der französischen Vorlage, der Rettungsoper Leonore oder die eheliche Treue des Komponisten Pierre Gaveaux und Librettisten Jean Nicolas Bouilly, die auf einer wahren Begebenheit aus der Revolutionsepoche basiert, Beethovens einzige fertig gestellte Oper Fidelio – eine musikalische Grenzüberschreitung zwischen Singspiel und theatraler Symphonie. Bitte beachten Sie, dass es zu Beginn der Vorstellung zu einem Stroboskopeffekt auf der Bühne kommt. Inszenierung: Calixto Bieito Bühne: Rebecca Ringst Kostüme: Ingo Krügler Licht: Reinhard Traub Choreographische Mitarbeit: Heidi Aemisegger Dramaturgie: Andrea Schönhofer Chor: Christoph Heil empfohlen ab 16 Jahren In deutscher Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Dauer ca. 2 Stunden 50 Minuten
Aufführungen
| Oper
Parsifal
Bayerische Staatsoper
Ein Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen (1882) Komponist Richard Wagner. Dichtung vom Komponisten Weder Balsam noch Heilkraut kann dem vor sich hinsiechenden wundkranken Gralskönig Amfortas Linderung schenken. Komplex stellt sich der Weg zu seiner Genesung heraus. Kein Eingeweihter der Gralsgemeinschaft, nur ein Außenstehender, ein „reiner Tor“, der durch Mitleid Wissender wird, kann den Speer wiedergewinnen, der die Wunde verursacht hat, mit seiner Spitze Amfortas’ Wunde berühren und ihn somit heilen. Auf seiner Reise zur Selbsterkenntnis und zum Mittel der Erlösung wird Parsifal nicht nur vom kundigen Gralsritter Gurnemanz begleitet, sondern auch von der rätselhaften und verführerischen Kundry, die ihm die Augen für Sinnlichkeit wie auch für Übersinnliches öffnet. Richard Wagner fragt in seinem letztem Musikdrama, dem Bühnenweihfestspiel Parsifal, das 1882 in Bayreuth uraufgeführt wurde, nach Wunden, die sowohl im einzelnen Menschen und in den Gemeinschaften brennen und antwortet mit Wundermitteln, die Leid zu lindern vermögen. Inszenierung: Pierre Audi Bühne: Georg Baselitz Mitarbeit Bühnenbild: Christof Hetzer Kostüme: Florence von Gerkan Mitarbeit Kostüm: Tristan Sczesny Licht: Urs Schönebaum Dramaturgie: Klaus BertischBenedikt Stampfli Chöre: Christoph Heil empfohlen ab 16 Jahren In deutscher Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Dauer ca. 5 Stunden 15 Minuten
Aufführungen
| Oper
Il Trittico
Bayerische Staatsoper
Drei Opern in je einem Akt (1918) Komponist Giacomo Puccini. Libretti von Giuseppe Adami (Il tabarro) und Giovacchino Forzano (Suor Angelica, Gianni Schicchi). Das Schauerdrama an der Seine. Leiden, Tod und Verklärung einer Mutter, der man das Kind genommen hat. Und als Satyrspiel der Trickbetrug durch den gerissensten Erbschleicher des Mittelalters. Drei in sich abgeschlossene Opern, deren Geschichten nichts miteinander zu tun haben. Oder doch? Il tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi – die drei Einakter, die Giacomo Puccini unter dem kunstgeschichtlichen Begriff „Triptychon“ zusammengefasst hat – sind Wirklichkeitsausschnitte: An die Stelle des vergeblichen Versuchs, in einer großen Oper wie in einem großen Roman die Welt als Ganzes abzubilden, setzt er drei historische Schlaglichter, gebündelt durch eine Musik, die den menschlichen Regungen von unbarmherziger Kälte bis zur glühenden Leidenschaft jede Nuance abzulauschen versteht. Inszenierung: Lotte de Beer Konzeptionelle Beratung: Peter te Nuyl Bühne: Bernhard Hammer Kostüme: Jorine van Beek Licht: Alex Brok Dramaturgie: Malte Krasting Chöre: Christoph Heil empfohlen ab 15 Jahren In italienischer Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Dauer ca. 3 Stunden 15 Minuten
Aufführungen
| Oper
Die Passagierin
Bayerische Staatsoper
Oper in zwei Akten acht Bildern und einem Epilog nach der gleichnamigen autobiografischen Erzählung Pasażerka (1962) von Zofia Posmysz (1923–2022) Komponist Mieczysław Weinberg. Libretto von Alexander W. Medwedew nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman Pasażerka von Zofia Posmysz (1923-2022). Mord verjährt nicht. Schuld auch nicht. Lisa, während des Zweiten Weltkrieges SS-Aufseherin im Konzentrationslager Auschwitz, sieht sich im hohen Alter mit ihrer Täterinnenrolle ihrer Jugend konfrontiert. Auf einer Schiffsreise glaubt sie, in einer Passagierin Marta zu erkennen, eine von ihr im KZ perfide unterdrückte Gefangene. Damit drängt sich die Vergangenheit, die sie doch so minutiös über all die Jahre sorgfältig zu unterdrücken versuchte, wieder in ihr Bewusstsein. Die zweiaktige Oper von Mieczysław Weinberg wurde 1968 komponiert, Weinbergs Eltern und seine Schwester kamen im KZ Trawniki ums Leben. Grundlage für das Libretto war die Erzählung von Zofia Posmysz. Sie war eine polnische Widerstandskämpferin, Redakteurin und Autorin. Von 1942–1945 war sie in Auschwitz interniert, die Befreiung erlebte sie im KZ Neustadt-Glewe. Posmysz, die sich bis zuletzt für mehrere Gedenk- und Bildungseinrichtungen engagierte, starb 2022 knapp zwei Wochen vor ihrem 99. Geburtstag in einem Hospiz in Oświęcim. Die Münchner Neuproduktion ist die erste Inszenierung seit ihrem Tod. Die Passagierin kreist um die Themen Erinnerung und Schuld aus einer heutigen Perspektive. Inszenierung: Tobias Kratzer Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier Licht: Michael Bauer Video: Jonas DahlManuel Braun Chöre: Christoph Heil Dramaturgie: Christopher Warmuth empfohlen ab 16 Jahren In deutscher, polnischer, tschechischer, jiddischer, französischer und englischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Neuproduktion. Dauer ca. 2 Stunden 40 Minuten Einführungen finden jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (ausgenommen am Premierenabend am 10.3.24) im 1. Rang im Vorraum zur Königsloge statt. Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min.
Aufführungen
| Oper
Pique Dame
Bayerische Staatsoper
Oper in drei Akten (1890) Komponist Pjotr I. Tschaikowski. Libretto von Modest I. Tschaikowski nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander S. Puschkin Der junge usbekische Dirigent Aziz Shokhakimov ist als Musikalischer Leiter von Pique Dame 2023/24 erstmals an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. Regisseur Benedict Andrews stellte sich bereits 2022/23 mit Così fan tutte an der Bayerischen Staatsoper vor. Er widmete sich zuletzt verstärkt seinen Filmprojekten: Seberg mit Kristen Stewart, der 2019 auf dem Filmfestival Venedig Premiere hatte, und zuvor Una mit Rooney Mara, der 2016 auf dem Telluride Film Festival gezeigt wurde. Als Hausregisseur der Sydney Theatre Company und später an der Schaubühne Berlin inszenierte Benedict Andrews vermehrt Neue Dramatik und britische Dramatik. Opernarbeiten zeigte er an Häusern wie De Nationale Opera, Amsterdam, der English National Opera, London, der Komischen Oper Berlin und Oper Frankfurt. Mit Kostümbildnerin Victoria Behr, die in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute mehrfach als „Kostümbildnerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde, verbindet ihn eine längere Zusammenarbeit. Neu ist die Kollaboration mit Rufus Didwiszus, von dem an der Bayerischen Staatsoper erstmals in der Spielzeit 2021/22 ein Bühnenbild zu sehen war, für Der Rosenkavalier in der Regie von Barrie Kosky. Musikalische Leitung: Aziz Shokhakimov Inszenierung: Benedict Andrews Bühne: Rufus Didwiszus Kostüme: Victoria Behr Licht: Jon Clark Chöre: Christoph Heil Dramaturgie: Olaf Roth Bayerisches Staatsorchester Bayerischer Staatsopernchor Kinderchor der Bayerischen Staatsoper In russischer Sprache. Mit deutschen und englischen Übertiteln. Neuproduktion. Einführungen finden jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (ausgenommen am Premierenabend am 4.2.24) im 1. Rang im Vorraum zur Königsloge statt. Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min. Tickets zur ca. 60-minütigen Einführungsmatinee am 28.1.24 für Pique Dame sind separat erhältlich. Die Premiere wird live im Hörfunk auf BR-Klassik übertragen.
Aufführungen
| Schauspiel
MOSI - The Bavarian Dream
Residenztheater
Premiere: 27.4.2024 Modezar und Märchenkönig, Paradiesvogel und Kultfigur. Münchner Original und Wohltäter. In seinem Leben wurden Rudolph Moshammer unzählige dieser Spitznamen und Titel verliehen. Jeder kannte ihn als Exzentriker mit Hundedame Daisy auf dem Arm, als Talkshowgast und Gesellschaftsmensch. Wie sein Vorbild, Bayerns Märchenkönig Ludwig II., liebte er den Glanz, die Opulenz, das Überbordende. Mit seinen Auftritten als Schauspieler und Werbefigur, als Sänger im Vorentscheid des Eurovision Song Contest und mit Büchern wie «Mama und ich» wurde er zur Kultfigur und seine Modeboutique «Carnaval de Venise» auf der Maximilianstraße zur Kultadressse und Pilgerstätte für Mosi-Fans. «Ausgehend von Moshammers Biografie spüren wir dem romantischen Geist in Leben und Werk dieser schillernden Persönlichkeit nach. Ein Leben zwischen grellem Rampenlicht und dunkler Halbwelt, zwischen Promis und Strichern. ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden der deutschen Gesellschaft. Moshammers Vater kommt in der Wirtschaftswunderzeit der alten Bundesrepublik unter die Räder – Arbeitslosigkeit, Alkoholsucht und schließlich Obdachlosigkeit. Rudolph und seine Mutter fliehen vor der Gewalt des Vaters. Die Wunde versucht der Sohn durch sein Engagement für Obdachlose zu heilen. Er, der im Rampenlicht steht, verleiht ihnen Sichtbarkeit. Sein tragischer Tod führt in die mörderischen Abgründe einer Hochglanzwelt und auf die Schattenseite eines Lebens im Scheinwerferlicht. Diese zeigt die Not und Einsamkeit Moshammers auf, der nie öffentlich über seine Homosexualität sprach, der ganz in seiner Selbstinszenierung aufging und sich am Ende darin selbst verlor, weil er immer einen Teil von sich verbergen musste. ist ein Abend zwischen Revue und Biopic, zwischen Märchen und Krimi – eine Hommage an Rudolph Moshammer.» Alexander Eisenach Autor und Regisseur Alexander Eisenach ist regelmäßiger Gast und ab der Spielzeit 2023/2024 auch Hausregisseur am Residenztheater. Er inszenierte hier seine Bearbeitung von Goethes «Götz von Berlichingen», sein Stück «Der Schiffbruch der Fregatte Medusa» und «Einer gegen alle» von Oskar Maria Graf. Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
Moby Dick
Residenztheater
Premiere: 19.4.2024 aus dem Amerikanischen von Matthias Jendis für die Bühne bearbeitet von Malte Ubenauf Nach Ibsens Peer Gynt ergreift in der zweiten Spielzeithälfte ein anderer Meister der Fabulierkunst das Wort. Ein Erzähler, der seine Zuhörer*innen auffordert, ihn Ismael zu nennen, entert mit seinem Seemannsgarn die Bühne des Residenztheaters. Was folgt, ist ein wahres Ungetüm an Erzählung: Ismael heuert auf der «Pequod», einem alten Walfänger an und sticht auf dieser schwimmenden Fabrik der Trangewinnung in See. Ziel dieser Fahrt ist jedoch nicht allein – wie sich herausstellen wird – die blutige Ausbeutung der Weltmeere und ihrer riesenhaften Meeressäuger, sondern der persönliche, hasserfüllte Rachefeldzug eines «gottlosen, gottgleichen Mannes», des einbeinigen Kapitäns Ahab. Mit an Shakespeare erinnernder Sprachgewalt schwört der Kapitän seine Mannschaft darauf ein, den sagenumwobenen weißen Wal, der ihm einst das Bein abgerissen hat, in den Meeren zu suchen und zur Strecke zu bringen. «Ich habe ein böses Buch geschrieben», teilt Melville seinem Idol Nathaniel Hawthorne brieflich mit – und meint damit sein in vielerlei Hinsicht ausuferndes Werk «Moby Dick». Zu Melvilles Lebzeiten fand der 1851 erschienene Roman kaum Beachtung. Erst im 20. Jahrhundert, dreißig Jahre nach dem Tod seines Autors, wurde er für die literarische Moderne und als Meisterwerk neu entdeckt. Dabei ist «Moby Dick», das Buch, so einzigartig wie Moby Dick, der weiße Wal: eine Erzählung, die das Bekannte sprengt – ein Mischwesen aus Abenteuerroman, Enzyklopädie, Naturbetrachtung, philosophischer Spekulation, elisabethanischer Dramatik, biblischer Sprachmächtigkeit, nautischen Zoten und derbem Wortwitz. Das Buch und der Wal – beide sind ein Rätsel, eine Chiffre, offen für die Deutungen der jeweiligen Jetztzeit: Ist «Moby Dick» das Drama eines Fanatikers oder vielmehr derer, die bereit sind, dem Wahngebilde eines Demagogen bis in den Untergang zu folgen? Beschreibt es eine epische Schlacht zwischen Naturgewalt und menschlichem Beherrschungswillen oder die Suche nach Sinn und Bedeutung in einem sinnentleerten Kosmos? Oder ist der Planet Erde etwa selbst wie ein Schiff im Meer des Weltalls? Aber wer zum Teufel ist dann dieser Moby Dick? Der dem hiesigen Publikum bestens bekannte Regisseur Stefan Pucher kehrt nach München zurück und bringt in seiner ersten Arbeit am Residenztheater Melvilles Opus magnum auf die Bühne. Inszenierung: Stefan Pucher Bühne: Barbara Ehnes Kostüme: Annabelle Witt Musik: Christopher Uhe Licht: Gerrit Jurda Video: Chris Kondek Dramaturgie: Ewald Palmetshofer Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
Ist mein Mikro an?
Residenztheater
aus dem Englischen von Kirstin Lea Hess und Frank Weigand Mit ihrem stummen Protest vor dem schwedischen Parlamentsgebäude im Jahr 2018 initiiert die damals 15-jährige Greta Thunberg eine globale Bewegung. Seit mittlerweile drei Jahren finden weltweit Fridays for Future-Streiks statt. Schüler*innen und junge Erwachsene demonstrieren für eine lebenswerte Zukunft und gegen die Untätigkeit im Angesicht einer bereits stattfindenden Klimakatastrophe. Der Dramatiker Jordan Tannahill hat sich für das Stück «Ist mein Mikro an?» von den Reden Greta Thunbergs inspirieren lassen und eine Kampfansage und Liebeserklärung zugleich geschrieben. 17 junge Frauen verschaffen sich Gehör, thematisieren das drängendste Problem der Menschheit und fragen: In welchem Alter beginnt eigentlich politisches Handeln? Kann es eine Gerechtigkeit zwischen den Generationen geben? Wie überzeugt man jede*n Einzelne*n, für die Zukunft dieser Welt einzutreten? Inszenierung: Daniela Kranz Bühne: Viva Schudt Kostüme: Anna Gillis Musik: Pollyester Licht: Thorsten Scholz Choreografie: Annerose Schmidt Theaterpädagogik: Linda Nerlich Dramaturgie: Sina Corsel Dauer: 1 Stunde, Keine Pause Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
(Nicht)Mütter!
Residenztheater
«Wovon ich träume? Mhm… (lacht) ... Tatsächlich von der Gesellschaft, die den Begriff ‹normal› abgeschafft hat, wo der Begriff einfach nicht mehr existiert. Ich glaube, damit wäre schon mal viel getan.» Im Text von «(Nicht)Mütter!» sind Antworten aus 22 Interviews zum Thema (Nicht-)Mutterschaft miteinander verflochten – zu einem Stück über Entscheidungen, Zweifel, (Fehl-)Geburten, Abbrüche, Transformationen und mutige Handlungen. Die vielfältigen Lebensrealitäten diverser Frauen und weiblich gelesener Personen finden hier genauso eine Bühne wie Perspektiven, Erlebnisse und Gefühle, die gesellschaftlich nach wie vor tabuisiert sind. 22 Stimmen sprechen über ihre Mütter, über das Mutter-Werden, das Mutter-Sein, das Niemals- oder Unbedingt-Mutter-Werden-Wollen und das Nicht-Mutter-Werden Können. Die Schauspielerinnen Barbara Horvath und Lisa Stiegler und DJ* Theresa «BiMän» Bittermann geben diesen Stimmen einen Körper und einen Hallraum, in dem ein polyphones Gespräch entsteht, das alle Menschen einlädt – seien sie Mütter oder nicht. Stückentwicklung: Theresa „BiMän“ Bittermann, Sara Dec Stückentwicklung: Marie Gimpel, Barbara Horvath, Friederike Meisel, Lisa Stiegler Idee: Lisa Stiegler Bühne und Kostüm: Marie Gimpel, Friederike Meisel Komposition: Theresa „BiMän“ Bittermann Licht: Johannes Frank Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, Keine Pause Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
Bruce und die Sehnsucht nach dem Licht
Residenztheater
Ensemblemitglied Valentino Dalle Mura ist seit frühester Kindheit Batman-Fan. Nachdem er zwei Jahrzehnte lang hunderte Comics und alle Verfilmungen verschlungen hat, teilt er nun sein großes Spezialwissen mit dem Publikum, fragt sich aber auch, was für ein Männer- und Heldenbild er dabei eigentlich verehrt hat. Inszenierung und Stückentwicklung: Florian Hein Bühne: Lisa Käppler Kostüme: Silke Messemer Licht: Sascha Tillard Dramaturgie: Katrin Michaels Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
Die Nacht kurz vor den Wäldern
Residenztheater
aus dem Französischen von Simon Werle Der erste Theatertext von Bernard-Marie Koltès ist ein abgründiger Monolog, der den französischen Dramatiker 1977 mit einem Schlag berühmt machte: Er zeigt einen getriebenen Menschen auf der Suche nach menschlicher Nähe. In der Inszenierung folgt das Publikum dem Schauspieler Michael Wächter auf seinem Weg in die Nacht durch den Stadtraum und per Kopfhörer seinem inneren Monolog. Inszenierung: Robin Ormond Kostüme: Anna Gillis Dramaturgie: Katrin Michaels Für die Produktion ist eine gewisse Mobilität Voraussetzung. Altersempfehlung: ab 14 Jahren 1 Stunde 30 Minuten, Keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Das Käthchen von Heilbronn
Residenztheater
«Erlaubt! Ich bin der Glücklichste der Menschen!» Bei keinem anderen Stück Heinrich von Kleists werden so viele Superlative bemüht wie bei seinem «Käthchen von Heilbronn». Es sei nicht nur das erfolgreichste, sondern auch das romantischste, märchenhafteste und gleichzeitig rätselhafteste, das er geschrieben habe. Und tatsächlich fährt Kleist alles auf, was das Theater 1807 zu bieten hat: ein geheimnisvolles Femegericht, Ritterkämpfe, ein brennendes Schloss, einen Cherub, dazu hinterhältige Intrigen, einen Giftanschlag und eine Unmenge vertauschter Briefe. Die Welt bei Kleist, so scheint es, ist in Aufruhr. Einzig Käthchen, die Tochter eines Heilbronner Waffenschmieds, lässt sich durch nichts beirren. Zielstrebig geht sie den Weg, der sich ihr im Traum offenbart hat. Sie heftet sich an die Fersen des Grafen Wetter vom Strahl, der ihr in besagtem Traum als ihre große Liebe prophezeit wurde. Doch gerade weil die Welt um Käthchen so chaotisch und märchenhaft erscheint, wirkt ihre Beharrlichkeit und Überzeugung umso authentischer. Für Elsa-Sophie Jach, Hausregisseurin am Residenztheater, ist Käthchen das Alter Ego ihres Schöpfers. Auch Kleist fühlte sich missverstanden und galt vielen als Sonderling, der trotz einiger Enttäuschungen fest an seinen Weg als Autor glaubte. Sein Käthchen ist wie er eine Kämpferin des Worts und der Poesie. Und sie ist seine Verbündete auf der Suche nach einem Gegenüber, mit dem es sich zu leben lohnt. «Kleists Figuren tanzen zwischen den Wörtern hindurch und können doch nicht sprechen. Sie reden um ihr Leben, stottern, schlingern, atmen schwer, brechen ab und schweigen. Immer wieder fallen sie in Ohnmacht. Der Bruch in der Sprache wird zum eigentlichen Inhalt des Gesagten, das Auftreten der Lücken zur zweiten Notation, Kleists eigenes Ringen um Hörbarkeit in einer bürgerlichen Gesellschaft, in der er sich gänzlich unverstanden fühlt, zum Ausgangspunkt seines Schreibens.» Elsa-Sophie Jach Inszenierung: Elsa-Sophie Jach Bühne: Marlene Lockemann Kostüme: Johanna Stenzel Musik: Samuel Wootton Licht: Barbara Westernach Dramaturgie: Michael Billenkamp Dauer: 2 Stunden 20 Minuten, Keine Pause Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
blues in schwarz weiss
Residenztheater
«in deutschland gross geworden, bin ich unterwegs», schrieb May Ayim 1983, «weg vom: hautfarbesein, nationalitätsein, / religionsein, parteisein, / grosssein, kleinsein, intelligentsein, dummsein, / sein oder nichtsein / auf dem weg zu mir / auf dem weg zu dir». Die Dichterin, Pädagogin und Aktivistin war eine prägende Stimme der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), die in den 1980er-Jahren für Gleichstellung zu kämpfen begann. In engem Austausch mit der afroamerikanischen Feministin Audre Lorde entstand der Begriff «afrodeutsch», der verdeutlicht, dass sich eine afrikanische und eine deutsche Identität nicht gegenseitig ausschließen. In den beiden vor ihrem frühen Tod veröffentlichten Gedichtbänden findet May Ayim eine knappe, poetische Sprache, in der sie ihre Erfahrungen von Rassismus und Unverständnis genauso verarbeitet wie ihre Kindheit und ihre Liebessehnsucht, ihre Freude und ihre Traurigkeit. Sie spielt mit Klängen, Schreibweisen und Buchstaben und findet doch immer sehr klare Worte für das, was sich in Deutschland ändern muss. Die Regisseurin Miriam Ibrahim entwickelt gemeinsam mit der Autorin Julienne De Muirier das Stück «blues in schwarz weiss», das Ayims Gedichte, Briefe und Essays mit ihrem Nachhall in der Gegenwart verbindet. «Intersektionaler Rassismus ist Teil unser aller Sozialisierung, doch trifft und formt er uns unterschiedlich – als individuelle Person oder in Gemeinschaften. May Ayims Texte und Gedichte haben mir das Gefühl gegeben, nicht allein mit diesen Themen zu sein, sondern Teil eines Kollektivs nicht-weißer Menschen in Deutschland. Sie beschreibt das fein verwobene Geflecht unterschiedlicher Erfahrungen und Erlebnisse, Machtverhältnisse und -prozesse, die einer Afrodeutschen in unterschiedlichen Lebensräumen begegnen und Emotionen und Verletzungen hervorrufen. Sie hat schon sehr früh ein Fenster einer Schwarzen Perspektive in Deutschland geöffnet und so den Weg für viele andere geebnet, die Stimme zu erheben und ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen. Als Empowerment oder als Widerstand.» Miriam Ibrahim Inszenierung und Musik: Miriam Ibrahim Bühne: Nicole Marianna Wytyczak Kostüme: Veronika Utta Schneider Mitarbeit Kostüme: Marina Minst Video: Amon Ritz Licht: Markus Schadel Dramaturgie: Katrin Michaels Recherche und Wissenschaftliche Beratung: Dr. Dr. Daniele G. Daude Dauer: 1 Stunde 10 Minuten, Keine Pause Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
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